Sym­bol­bild Stadt­werke Düs­sel­dorf Foto: Stadt­werke Düsseldorf

 

Der rus­si­sche Angriffs­krieg in der Ukraine und seine Fol­gen für die euro­päi­schen Ener­gie­märkte waren auch im Jahr 2023 nach wie vor deut­lich spür­bar. Ins­be­son­dere das Preis­ni­veau, die Regu­la­rien der Preis­brem­sen für Strom, Erd­gas und Fern­wärme, der tem­po­rär geän­derte Mehr­wert­steu­er­satz sowie­die öffent­li­chen Kon­tro­ver­sen rund um das Gebäu­de­en­er­gie­ge­setz (das so genannte Hei­zungs­ge­setz) und den Kli­ma­trans­for­ma­ti­ons­fonds führ­ten bei vie­len Kun­din­nen und Kun­den zu Ver­un­si­che­rung. Gepaart mit der ope­ra­ti­ven Umset­zung der Preis­brem­sen, stan­den die Stadt­werke Düs­sel­dorf vor erheb­li­chen Her­aus­for­de­run­gen. Die Kos­ten­stei­ge­run­gen an den Ener­gie­märk­ten und die aus der Beschaf­fung resul­tie­ren­den hohen Preise konn­ten zwar dank ver­schie­de­ner Absi­che­rungs­stra­te­gien für die Kun­din­nen und Kun­den gemil­dert wer­den, die Umset­zung der Preis­maß­nah­men war jedoch mit einem gro­ßen kom­mu­ni­ka­ti­ven und ins­be­son­dere admi­nis­tra­ti­ven Auf­wand verbunden.

Trotz die­ser schwie­ri­gen Gemenge­lage konn­ten die Stadt­werke Düs­sel­dorf ihre gesteck­ten finan­zi­el­len Ziele für das Jahr 2023 errei­chen und sogar über­tref­fen. Maß­geb­lich zur posi­ti­ven Plan­ab­wei­chung haben die Ver­mark­tungs­er­geb­nisse unse­rer Kraft­werke am Groß­han­dels­markt sowie die Auf­lö­sung von Rück­stel­lun­gen bei­getra­gen. Im Geschäfts­jahr 2023 stieg der Umsatz auf 3,06 Mil­li­ar­den Euro nach 2,93 Mil­li­ar­den Euro im Vor­jahr. Das Ergeb­nis vor Steu­ern lag mit 191 Mil­lio­nen Euro unter dem Vor­jah­res­wert von 252 Mil­lio­nen Euro – aber immer noch deut­lich über Plan.

Ein erheb­li­cher Teil des Gewinns wird nicht an die Anteils­eig­ner aus­ge­schüt­tet, son­dern ver­bleibt im Unter­neh­men und stärkt so die Kapi­tal­ba­sis der Stadt­werke Düs­sel­dorf. Dies bil­det die Grund­lage für die anste­hen­den, wich­ti­gen Inves­ti­tio­nen für eine nach­hal­tige Ent­wick­lung der Lan­des­haupt­stadt Düsseldorf.

Bereits im Som­mer 2022 hatte das Unter­neh­men erheb­li­che Inves­ti­tio­nen in eine erfolg­rei­che Ener­gie­wende und in eine nach­hal­tige Ent­wick­lung ange­kün­digt. Im ver­gan­ge­nen Geschäfts­jahr 2023 wur­den ent­spre­chend Inves­ti­tio­nen von 94 Mil­lio­nen Euro getä­tigt. Im lau­fen­den Jahr 2024 soll sich die­ser Wert auf 141 Mil­lio­nen Euro stei­gern. Diese Ten­denz wird sich in den nächs­ten Jah­ren fortsetzen.

Zu den wesent­li­chen Hand­lungs­fel­dern zäh­len hier­bei die Ent­wick­lung der Ener­gie- und Mobi­li­täts­in­fra­struk­tur, die Erneue­rung, der Aus­bau und die Digi­ta­li­sie­rung der Netze, der Aus­bau und die Dekar­bo­ni­sie­rung der Fern­wärme sowie der Aus­bau der Erneu­er­ba­ren Energien.

Beson­dere Bedeu­tung für die Errei­chung der Kli­ma­schutz­ziele Düs­sel­dorfs hat der Aus­bau der kli­ma­freund­li­chen Fern­wärme: So wer­den ins­be­son­dere Inves­ti­tio­nen für den wei­te­ren Aus­bau des Fern­wär­me­net­zes im Düs­sel­dor­fer Nor­den vor­ge­se­hen, dafür sol­len drei Pump­sta­tio­nen errich­tet bezie­hungs­weise erneu­ert wer­den. Dar­über hin­aus sind im Rah­men der Part­ner­schaft mit dem EUREF-Cam­pus Düs­sel­dorf Inves­ti­tio­nen für die Fern­wär­me­ver­sor­gung des Cam­pus vor­ge­se­hen. Im Rah­men der Kli­ma­schutz-Koope­ra­tion mit Hen­kel wird zudem indus­tri­elle Abwärme in das Fern­wär­me­netz der Stadt­werke ein­ge­speist, um zukünf­tig Haus­halte im Düs­sel­dor­fer Süden mit Fern­wärme zu ver­sor­gen – wobei gleich­zei­tig ein Bei­trag zur wei­te­ren Ver­grü­nung der Fern­wärme geleis­tet wird.

Die Dekar­bo­ni­sie­rung der Fern­wärme wird auch die Inves­ti­tio­nen in der wei­te­ren Zukunft bestim­men. Aktu­ell arbei­tet das Unter­neh­men an ver­schie­de­nen Projekten:

  • Nach dem Vor­bild der Hen­kel-Koope­ra­tion wer­den wei­tere Pro­jekte zur Ein­bin­dung von Abwärme geprüft
  • Am Kraft­werks­stand­ort Auf der Laus­ward ist der Ein­satz von Fluss­wär­me­pum­pen in Pla­nung. Das Kon­zept sieht vor, dass dem Rhein­was­ser Wärme ent­nom­men wird, die in das Fern­wär­me­netz ein­ge­speist wer­den kann. Prak­ti­sche Erfah­run­gen sam­meln die Stadt­werke gerade beim EUREF-Cam­pus, wo zur­zeit die Nut­zung von See­was­ser kon­kret umge­setzt wird
  • Im Düs­sel­dor­fer Nor­den sind die Stadt­werke zudem an einer Unter­su­chung betei­ligt, die das Poten­zial von Geo­ther­mie auslotet

Dazu kom­men wei­tere Pro­jekte für eine Dekar­bo­ni­sie­rung des Ener­gie­be­darfs, etwa der aktu­ell lau­fende Bau einer Was­ser­stoff-Tank­stelle am Höher­weg in Flin­gern – in die­sem Zusam­men­hang inves­tie­ren die Stadt­werke auch in den Bau eines Elek­tro­ly­se­urs am Standort.

„All diese Pro­jekte zah­len nicht nur auf die Kli­ma­schutz­ziele der Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf ein, sie stär­ken auch den Wirt­schafts­stand­ort Düs­sel­dorf“, sagt Vor­stands­vor­sit­zen­der Julien Mounier. Und er ergänzt: „Mög­lich sind diese Inves­ti­tio­nen vor allem dank unse­rer erfolg­rei­chen Geschäfts­stra­te­gie. Dies kommt auch ande­ren Berei­chen zugute: Neben dem zukunfts­ori­en­tier­ten und nach­hal­ti­gen Aus- und Umbau in der klas­si­schen Ener­gie­ver­sor­gung, wol­len wir auch in die Lade­infra­struk­tur für Elek­tro­mo­bi­li­tät sowie in dezen­trale Ener­gie­lö­sun­gen pri­va­ter Haus­halte inves­tie­ren. So kön­nen wir wei­ter­wach­sen und gleich­zei­tig die Ener­gie­wende mit vorantreiben.“

Neben den Inves­ti­tio­nen in eine nach­hal­tige Ener­gie­wende, wol­len die Stadt­werke auch den Kun­den­ser­vice und die Kun­den­zu­frie­den­heit wei­ter stär­ken. So wurde im Geschäfts­jahr 2023 mas­siv in die IT und deren Aus­bau bzw. in die Digi­ta­li­sie­rung inves­tiert. Zum Hin­ter­grund: Durch die diver­sen gesetz­li­chen Ein­griffe in den Ener­gie­markt kam es zu lan­gen War­te­zei­ten bei den Abrech­nun­gen, von denen tau­sende Kun­den betrof­fen waren. Bereits im ver­gan­ge­nen Jahr haben die Stadt­werke des­halb die digi­ta­len Lösun­gen vor­an­ge­trie­ben und das Kun­den­por­tal wei­ter aus­ge­baut – dar­über kön­nen die Kun­din­nen und Kun­den eine Viel­zahl an Anlie­gen direkt erle­di­gen. Par­al­lel zur Abar­bei­tung der gesetz­li­chen Ein­griffe haben wir zu Beginn des Jah­res unsere interne Ser­vice­platt­form umge­stellt. Davon wer­den unsere Kun­den zukünf­tig enorm pro­fi­tie­ren, denn damit haben wir die Vor­ge­hens­wei­sen wei­ter stan­dar­di­siert und sys­te­ma­ti­siert. Aktu­ell befin­den sich die Stadt­werke noch in der Prä­zi­si­ons­phase, um diese Abläufe zu opti­mie­ren. Auch dies wird den Ser­vice noch­mals ver­bes­sern. Zudem wur­den neue Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter im Ser­vice ein­ge­stellt und geschult sowie die exter­nen Kapa­zi­tä­ten im Kun­den­ser­vice erwei­tert. Diese Maß­nah­men zei­gen nun Wir­kung: Die Stadt­werke sind opti­mis­tisch, dass der Rück­stand bei der Bear­bei­tung von Mails bis Ende Juli abge­ar­bei­tet ist. Dann wird sich auch die tele­fo­ni­sche Erreich­bar­keit wie­der nor­ma­li­siert haben.

 

 

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