Stell­ten Ein­zel­hei­ten zum ener­ge­ti­schen Umbau des Haupt­be­triebs­ho­fes des Gar­ten­am­tes vor: (v.r.) Doreen Ker­ler, Lei­te­rin Amt für Gebäu­de­ma­nage­ment, Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Ste­phan Kel­ler, Bei­geord­ne­ter Jochen Kral und Doris Tör­kel, Lei­te­rin Gartenamt,©Landeshauptstadt Düs­sel­dorf, Michael Gstettenbauer

 

Ener­ge­ti­scher Umbau sorgt für ver­bes­serte Ener­gie­bi­lanz des Gebäu­de­kom­ple­xes an den Sto­cku­mer Höfen

Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Ste­phan Kel­ler, Mobi­li­täts- und Umwelt­de­zer­nent Jochen Kral und Doreen Ker­ler, Lei­te­rin des Amtes für Gebäu­de­ma­nage­ment, haben am Frei­tag, 5. Juli, gemein­sam die ener­ge­ti­schen Umbau­ar­bei­ten im Haupt­be­triebs­hof des Garten‑, Fried­hofs- und Forst­am­tes am Stand­ort Sto­cku­mer Höfe 180 vor­ge­stellt. Zu den bereits umge­setz­ten Pro­jek­ten gehört die Errich­tung einer Pho­to­vol­ta­ik­an­lage (PV-Anlage) und die Umrüs­tung auf ener­gie­spa­rende LED-Beleuch­tung. Der Aus­tausch der defek­ten Bio­mas­se­an­lage gegen eine neue, noch spar­sa­mere Vari­ante läuft gerade.

Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Ste­phan Kel­ler erläu­tert: “Der Kli­ma­wan­del ist eine der größ­ten Her­aus­for­de­run­gen unse­rer Zeit. Die Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2035 Kli­ma­neu­tra­li­tät zu errei­chen und als ‘Klima-Haupt­stadt’ eine Vor­rei­ter­rolle ein­zu­neh­men. Die ener­ge­ti­sche Umge­stal­tung des Zen­tra­len Betriebs­ho­fes setzt genau hier an und ver­deut­licht, dass es der Stadt wich­tig ist, die­ses ambi­tio­nierte Ziel auch zu erreichen.”

“Der Haupt­be­triebs­hof des Garten‑, Fried­hofs- und Forst­am­tes ist mit sei­ner Gärt­ne­rei und den Werk­stät­ten das grüne Herz der Lan­des­haupt­stadt. Jähr­lich wer­den hier rund 400.000 Pflan­zen her­an­ge­zo­gen, Park- und Spiel­platz­mo­bi­liar gewar­tet und repa­riert. Das sind sehr wich­tige Auf­ga­ben, für die aber auch jähr­lich rund 459 Mega­watt Ener­gie benö­tigt wer­den. Umso mehr freue ich mich, dass die neue Pho­to­vol­ta­ik­an­lage die­ses grüne Herz mit Son­nen­en­er­gie ver­sorgt und rund 61 Ton­nen Koh­len­stoff­di­oxid pro Jahr ein­spart”, sagt Mobi­li­täts- und Umwelt­de­zer­nent Jochen Kral.

Die dor­tige Land­ma­schi­nen­werk­statt über­nimmt zusätz­lich die Pflege und War­tung aller land­wirt­schaft­li­chen Maschi­nen und Geräte des Gar­ten­am­tes mit rund 1.800 Repa­ra­tu­ren jährlich.

Auf­grund der zahl­rei­chen Auf­ga­ben weist der Betriebs­hof einen beson­ders hohen Ener­gie­be­darf auf, wes­halb die Stadt im Rah­men einer ganz­heit­li­chen Betrach­tung des Gebäu­de­kom­ple­xes die Umset­zung geeig­ne­ter ener­ge­ti­scher Pro­jekte prü­fen lies. Dabei konn­ten fünf Gebäude — die Ver­wal­tung, die Schlos­se­rei, die Gara­gen- und Land­ma­schi­nen­halle, sowie das Gebäude mit Kan­tine und Sozi­al­räu­men — für die Errich­tung einer PV-Anlage inner­halb des Betriebs­ho­fes iden­ti­fi­ziert wer­den. Wei­tere Ein­spar­mög­lich­kei­ten in Hin­blick auf den Ener­gie­be­darf konn­ten durch den Wech­sel der Beleuch­tung auf LED-Tech­nik und dem Aus­tausch der defek­ten Bio­mas­se­an­lage ermit­telt werden.

Stadt­käm­me­rin Doro­thée Schnei­der betont: “Mit der Umset­zung des ener­ge­ti­schen Maß­nah­men­pa­ke­tes am Stand­ort Sto­cku­mer Höfe wurde ein bedeu­ten­des Pro­jekt zur Rea­li­sie­rung der Nach­hal­tig­keits- und Kli­ma­ziele der Stadt Düs­sel­dorf auf den Weg gebracht. Die zu erwar­tende Strom­erzeu­gung der neuen Pho­to­vol­ta­ik­an­lage liegt bei rund 270 Mega­watt­stun­den im Jahr, was unge­fähr dem jähr­li­chen Strom­be­darf von 65 Vier-Per­so­nen-Haus­hal­ten ent­spricht. Hier­durch wer­den jähr­lich rund 110.000 Euro ein­ge­spart. Die Aut­ar­kie­quote liegt bei 41 Pro­zent. Das sind aus­ge­zeich­nete Werte!”

PV-Anlage
Im Zuge der Mon­tage der PV-Module auf den ent­spre­chen­den Dach­flä­chen wur­den vor­han­dene Elek­tro­in­stal­la­tio­nen sowie Blitz­schutz­an­la­gen ent­spre­chend den Erfor­der­nis­sen an PV-Anla­gen ange­passt. Zur Effi­zi­enz­stei­ge­rung der Strom­erzeu­gungs­an­lage wurde ergän­zend ein Bat­te­rie­spei­cher zur Zwi­schen­spei­che­rung der Ener­gie instal­liert. Intel­li­gente, soft­ware­ge­stützte Rege­lungs­mo­dule als Ein­spei­se­ma­nage­ment ermög­li­chen es, die erzeugte Ener­gie abhän­gig vom ört­li­chen Bedarf opti­mal auf dem Betriebs­hof zu ver­tei­len. So kön­nen 80 Pro­zent der erzeug­ten Ener­gie direkt am Stand­ort ver­braucht werden.

Durch die Instal­la­tion der PV-Anlage wird eine nach­hal­tige und aut­arke Strom­ver­sor­gung sicher­ge­stellt. Die Aut­ar­kie­quote liegt bei 41 Pro­zent. Die rest­li­chen 59 Pro­zent der Strom­ver­sor­gung wird aus den Strom­lie­fer­ver­trä­gen für Öko­strom der Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf bezo­gen. Die jähr­li­che Koh­len­stoff­di­oxid-Ein­spa­rung beträgt rund 61 Tonnen.

LED-Umrüs­tung
Wäh­rend der Pla­nung der LED-Umrüs­tung wur­den umfang­rei­che Licht­be­rech­nun­gen vor­ge­nom­men. Dar­aus resul­tie­rend wur­den rund 660 neue LED-Leuch­ten ver­baut. Mit dem Aus­tausch der alten Leuch­ten durch neue, ener­gie­ef­fi­zi­ente LED-Sys­teme kön­nen nun­mehr jähr­lich rund 109 Mega­watt­stun­den Strom sowie 48 Ton­nen Koh­len­stoff­di­oxid ein­ge­spart wer­den. Dies ent­spricht einer jähr­li­chen Kos­ten­ein­spa­rung von rund 68.000 Euro.

Erneue­rung der Biomasseanlage
Die im Jahr 2004 in Betrieb genom­mene und aktu­ell defekte Bio­mas­se­an­lage erhielt 2011 auf­grund von Ein­spar­po­ten­tia­len im Bereich Abfall, Ener­gie und Koh­len­stoff­di­oxid die Aus­zeich­nung “Öko­pro­fit-zer­ti­fi­zier­ter Betrieb”. Sie sicherte an circa 300 Tagen im Jahr die Wär­me­ver­sor­gung des gesam­ten Stand­or­tes inklu­sive der Gewächs­häu­ser. Dabei wur­den aus dem Stadt­ge­biet anfal­len­des Gehölz und gehäck­sel­ter Grün­schnitt sowie andere natur­be­las­sene Rest­höl­zer zur Ver­bren­nung genutzt. Eine Repa­ra­tur der Anlage war auf­grund des Alters und der nicht mehr lie­fer­ba­ren Ersatz­teile nicht mög­lich. Aktu­ell wird die alte Anlage zurück­ge­baut und durch eine neue, noch effek­ti­vere Anlage ersetzt. Mit die­ser kön­nen jähr­lich bis zu 1.000 Ton­nen Koh­len­stoff­di­oxid bei der Behei­zung des Betriebs­ho­fes ein­ge­spart wer­den (gegen­über einer Behei­zung mit Erdgas).

Mit der Instal­la­tion der Neu­an­lage kom­men zudem die nied­ri­ge­ren Grenz­werte der 44. Ver­ord­nung zur Durch­füh­rung des Bun­des-Immis­si­ons­schutz­ge­set­zes (BImSchV) zur Anwen­dung und lösen die bis­her für die Anlage gel­ten­den Bedin­gun­gen der 1. BImSchV ab.

Umset­zung von Klimaschutzprojekten
Mit der Umset­zung der genann­ten Pro­jekte folgt das Amt für Gebäu­de­ma­nage­ment den Ziel­set­zun­gen des Rates “Kli­ma­neu­tral 2035: Düs­sel­dorf wird Klima-Haupt­stadt” und “Solar­of­fen­sive — Wir machen Düs­sel­dorf zur Son­nen­stadt”; zur Errei­chung der Kli­ma­neu­tra­li­tät in der Stadt Düs­sel­dorf bis zum Jahr 2035 und ent­wi­ckelt den Stand­ort zu einem Vor­bild für einen ener­gie­op­ti­mier­ten und zukunfts­ori­en­tier­ten Gebäudekomplex.

Kos­ten und Aus­blick Die im Aus­füh­rungs- und Finan­zie­rungs­be­schluss aus­ge­wie­se­nen Kos­ten in Höhe von rund 1,1 Mil­lio­nen Euro konn­ten für den Neu­bau der PV-Anlage ein­ge­hal­ten wer­den. Zudem konnte für das Bau­pro­jekt ein Zuwen­dungs­be­scheid in Höhe von 350.000 Euro durch das För­der­mit­tel­pro­gramm “progres.nrw” bean­tragt werden.

Die Kos­ten für die LED-Umrüs­tung lie­gen bei rund 262.000 Euro. Ein Zuwen­dungs­be­scheid im Rah­men der “Kom­mu­nal­richt­li­nie” in Höhe von rund 78.000 Euro liegt vor.

Die Kos­ten für die neue Bio­mas­se­an­lage lie­gen bei rund 1,2 Mil­lio­nen Euro. Im Rah­men der “Bun­des­för­de­rung für effi­zi­ente Gebäude – Ein­zel­maß­nah­men (BEG EM)” wur­den För­der­gel­der in Höhe von rund 290.200 Euro bewil­ligt. Die Fer­tig­stel­lung der Bio­mas­se­an­lage wird für das vierte Quar­tal 2024 angestrebt.