Es war Samstag Morgen, als Lokalbüros Spezial-Agent „Pummel“ dieses komische Auto entdeckte: Hohe Stab-Kamera auf dem Dach, Knubbel-Sender daneben — wie ein U‑Boot auf Landurlaub. Aus seiner Identität machte das Auto kein Geheimnis: „Tom Tom — Navigationssysteme“
Stadtfotos — dürfen die das?
Böse Erinnerungen wurden wach. Erinnerungen an Endlos-Zoff mit Google, dem Datenkraken. Für dessen Streetview-Projekt mussten Persönlichkeitsrechte und Datenschutz-Belange juristisch monatelang abgeklärt werden — und hier fährt Tom Tom mit seinem Auto einfach spazieren. Und fotografiert munter drauf los?
Fotos werden verfremdet
Lokalbüro hakte nach. Und Tom Tom-Sprecher Thomas Henkel versicherte: „Sie haben einen unserer Mobile Mapping Vans entdeckt. Sie fotografieren Straßen, Verkehrsschilder, Abbiege-Vorschriften. Und auch Häuser für unsere 3‑D-Karten. Die werden allerdings verfremdet, kriegen blaue, rote oder lila Fassaden. Die Silhouette dient nur zur Orientierung, Datenschutz wird nicht berührt.“
Infos von der Post
Aber warum? Henkel: „Das deutsche Straßennetz verändert sich ständig, pro Jahr sehen 10 bis 15 Prozent anders aus. Wir bekommen Infos darüber von den Ländern, Gemeinden, der Post. Aber nachschauen müssen wir selbst.“
Ein VW für 250000 Euro
Das erledigen dann die Moblie Mapping Vans. Eine geheime Anzahl der rund 250 000 Euro teuren Fahrzeuge ist in zwei Stützpunkten in Belgien und Polen stationiert. Von dort sausen Onkel Toms Autos durch ganz Europa, um die Navis des holländischen Herstellers auf neuestem Stand zu halten.