Alt­wei­ber vor dem Rat­haus Foto: LOKALBÜRO

 

 

Ein­satz­schwer­punkt in der Altstadt/Außenbereiche wegen Sturm­war­nung für 90 Minu­ten geschlossen/Glasverbot in der Alt­stadt erfolgreich

Bei küh­lem aber meist tro­cke­nem Wet­ter bis zum Abend ver­brach­ten viele Tau­sende Möh­nen und Jecken bei aus­ge­las­se­ner Stim­mung Alt­wei­ber in der Lan­des­haupt­stadt. Die Feu­er­wehr Düs­sel­dorf hatte dabei — wie in den letz­ten Jah­ren — vor allem in der Alt­stadt ihren Einsatzschwerpunkt.

Zu den regu­lär 196 Ein­satz­kräf­ten auf den Feuer- und Ret­tungs­wa­chen im gesam­ten Stadt­ge­biet, hatte die Feu­er­wehr eine umfang­rei­che Ein­satz­pla­nung für den Tag kon­zi­piert. Mit über 320 zusätz­li­chen Hel­fern von Arbei­ter-Sama­ri­ter-Bund, Deut­schem Roten Kreuz, Johan­ni­ter-Unfall-Hilfe und Mal­te­ser Hilfs­dienst sowie Ein­satz­kräf­ten des Tech­nik- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­zu­ges der Frei­wil­li­gen Feu­er­wehr und erfah­re­nen Füh­rungs­kräf­ten der Berufs­feu­er­wehr konnte so schnelle medi­zi­ni­sche Hilfe gewähr­leis­tet werden.

Um die ein­ge­hen­den Not­rufe und das erhöhte Ein­satz­auf­kom­men in der Leit­stelle der Feu­er­wehr zu bewäl­ti­gen, waren drei zusätz­li­che Leit­stel­len­mit­ar­bei­ter im Dienst. Von Don­ners­tag­mor­gen, 20. Februar, 7 Uhr bis zum frü­hen Frei­tag­mor­gen, 21. Februar, 7 Uhr dis­po­nier­ten diese ins­ge­samt 1.113 (2019: 970) Ein­sätze. Zu 795 (2019: 689) Not­fall­ein­sät­zen und Kran­ken­trans­por­ten rück­ten die Not­ärzte und Ret­tungs­dienst­mit­ar­bei­ter der Feu­er­wehr sowie der vier Hilfs­or­ga­ni­sa­tio­nen aus. In den Unfall­hil­fe­stel­len muss­ten bis 21.40 Uhr 318 (2019: 281) Kar­ne­va­lis­ten medi­zi­nisch ver­sorgt wer­den. Die häu­figs­ten Ursa­chen waren Kreis­lauf­pro­bleme und über­mä­ßi­ger Alko­hol­kon­sum. Ins­ge­samt 50 (2019: 44) unter 18-Jäh­rige behan­del­ten die meist ehren­amt­li­chen Hel­fer auf­grund von zu viel Alko­hol­ge­nuss. 179 (2019: 199) Jecken und Möh­nen wur­den zur wei­te­ren Behand­lung in ein Kran­ken­haus trans­por­tiert. Im glei­chen Zeit­raum rück­ten die Ein­satz­kräfte der Feu­er­wa­chen zu 10 (2019: 19) Brand­ein­sät­zen und 15 (2019: 12) tech­ni­schen Hil­fe­leis­tun­gen aus.

Auf­grund einer Viel­zahl von zeit­glei­chen Ret­tungs­dien­st­ein­sät­zen im Bereich des Burg­plat­zes, musste für rund zwei Stun­den die Unfall­hil­fe­stelle im Rat­haus­in­nen­hof durch die Besat­zung von zwei Lösch­fahr­zeu­gen der Feu­er­wehr per­so­nell unter­stützt wer­den. Inner­halb von weni­ger als vier Stun­den waren dort rund 130 Pati­en­ten medi­zi­nisch zu ver­sor­gen. Zeit­gleich führ­ten die Hilfs­or­ga­ni­sa­tio­nen wei­tere Hel­fer zur Unter­stüt­zung in die Alt­stadt nach. Dabei zeigte sich erneut die gute Zusam­men­ar­beit zwi­schen allen betei­lig­ten Part­nern, sodass über den gesam­ten Zeit­raum schnelle Hilfe für alle Feie­rende gewähr­leis­tet wer­den konnte.

Wegen einer amt­li­chen Wet­ter­war­nung vor Sturm­böen ent­schied die Koor­di­nie­rungs­gruppe, bestehend aus Mit­glie­dern von Poli­zei, Feu­er­wehr, Ord­nungs­amt, Bau­auf­sicht und Comi­tee Düs­sel­dor­fer Kar­ne­val e. V., die Fei­er­lich­kei­ten im Außen­be­reich der Alt­stadt aus Sicher­heits­grün­den zu unter­bre­chen. Außer­dem muss­ten die Besu­cher das Fest­zelt am Burg­platz bis 19.45 Uhr auf­grund der Wet­ter­vor­her­sage ver­las­sen. Über die bereits im Vor­feld instal­lierte Beschal­lungs­tech­nik in der Alt­stadt, konn­ten so alle Jecken früh­zei­tig über die Wet­ter­ent­wick­lung und die Ent­schei­dung des Ver­an­stal­ters infor­miert wer­den. In den Gast­stät­ten und Bars konnte wei­ter­hin der Start in den Stra­ßen­kar­ne­val wie gewohnt gefei­ert wer­den. Bereits nach 90 Minu­ten gab das Comi­tee Düs­sel­dor­fer Kar­ne­val e. V. Ent­war­nung, Sturm­tief “Wil­trud” war vor­bei­ge­zo­gen und nach teil­weise kräf­ti­gen Regen­schau­ern konn­ten auch die Außen­be­rei­che um kurz nach 21 Uhr wie­der öffnen.

Auf­grund der War­nung vor Sturm­böen wurde bereits am frü­hen Nach­mit­tag durch die Ein­satz­kräfte des Sani­täts­diens­tes damit begon­nen, eine wet­ter­un­ab­hän­gige Unfall­hil­fe­stelle in den Räum­lich­kei­ten der alten Käm­me­rei am Markt­platz auf­zu­bauen. Nach­dem diese instal­liert war, konn­ten die Zelte im Rat­haus­in­nen­hof abge­baut und die medi­zi­ni­sche Ver­sor­gung ohne Unter­bre­chung in dem städ­ti­schen Gebäude durch­ge­führt wer­den. Das Zelt zur Ver­sor­gung von ver­letz­ten Kar­ne­va­lis­ten an der Nean­der­kir­che wurde in Abstim­mung mit dem Küs­ter kur­zer Hand in das Kir­chen­ge­mäuer ver­legt. Damit konnte dort der Betrieb trotz des stür­mi­schen Wet­ters unein­ge­schränkt weitergehen.

Bereits zum elf­ten Mal galt für Teile der Düs­sel­dor­fer Alt­stadt an Alt­wei­ber­fast­nacht ein Glas­ver­bot. Drei Fei­ernde erlit­ten Schnitt­ver­let­zun­gen, die auf Glas­bruch zurück­zu­füh­ren waren und muss­ten medi­zi­nisch behan­delt wer­den. Im letz­ten Jahr gab es keine Schnitt­ver­let­zun­gen an Alt­wei­ber durch Glas.

Ord­nungs- und Ser­vice­dienst schiebt Dienst bis in die Nacht
Der Ord­nungs- und Ser­vice­dienst des Ord­nungs­am­tes (OSD) war mit 240 (2019: 260) Kräf­ten im Ein­satz. Dar­un­ter waren neben Ein­satz­kräf­ten des OSD und der Ver­kehrs­über­wa­chung auch Ver­wal­tungs­hel­fer aus ande­ren Abtei­lun­gen des Ord­nungs­am­tes und Mit­ar­bei­ter eines Security-Unternehmens.

Bis Dienst­schluss um 1.30 Uhr am Frei­tag­mor­gen wur­den vom OSD 74 (2019: 34) Mal posi­tive Jugend­schutz­kon­trol­len (Alkohol/Rauchen) durch­ge­führt. Ins­ge­samt wur­den 57 Mal (2019: 28) Alko­hol und sechs Mal (2019: 13) Ziga­ret­ten frei­wil­lig vernichtet.

Ins­ge­samt 38 (2019: 69) so genannte Wild­pin­k­ler wur­den erwischt und wer­den in Kürze Post vom Ord­nungs­amt bekom­men, ver­bun­den mit der Auf­for­de­rung, das für diese Ord­nungs­wid­rig­keit fäl­lige Buß­geld in Höhe von 70 Euro plus zusätz­li­cher Gebühr von 28,50 Euro zu ent­rich­ten. Die ver­min­derte Anzahl der ange­trof­fe­nen Wild­pin­k­ler ist aus Sicht des OSD ins­be­son­dere auf das Ange­bot an öffent­li­chen Toi­let­ten, wel­ches in die­sem Jahr noch­mals deut­lich erwei­tert wurde, zurück­zu­füh­ren. Bemer­kens­wert und unver­ständ­lich dabei ist, dass viele der Wild­pin­k­ler in der Nähe von öffent­li­chen Toi­let­ten ange­trof­fen wurden.

Drei Gas­tro­no­men hat­ten trotz Ver­bots ihre Ter­ras­sen auf­ge­baut und muss­ten ihr Mobi­liar wie­der ein­räu­men. Dar­über hin­aus for­der­ten OSD-Mit­ar­bei­ter vier Mal einen Ret­tungs­wa­gen für hilf­lose oder ver­letzte Per­so­nen an. Drei Mal muss­ten Schlä­ge­reien geschlich­tet und die Poli­zei ange­for­dert wer­den. Wegen der Sturm­war­nung wurde die Ver­an­stal­tung im Fest­zelt auf dem Burg­platz um 19.30 Uhr sicher­heits­hal­ber been­det. Die OSD Ein­satz­kräfte sorg­ten dafür, dass die Besu­cher das Fest­zelt ruhig und geord­net über die Müh­len­straße ver­lie­ßen, um vor­zu­beu­gen, dass die benach­bar­ten ohne­hin schon sehr vol­len Alt­stadt­stra­ßen noch stär­ker belas­tet wurden.