Der Kurs „Ehrenamt im Naturschutz stärken“ der Biologischen Station Haus Bürgel endete am 05. Dezember mit der Abschlussprüfung. Die 23 Teilnehmerinnen und Teilnehmer legten an diesem Tag ihre theoretische Prüfung ab und präsentierten ihr individuelles Projekt, welches sie über das Jahr hinweg ausgedacht und praktisch umgesetzt hatten. Die Veranstaltung wurde online durchgeführt, das Zertifikat wurde anschließend postalisch verschickt.
„Etwas an der freien Luft machen“, „in meinem Umfeld etwas für die Tiere und Pflanzen tun“ oder „mehr über Naturschutz lernen und an die nächste Generation weitergeben“ so lautete die Motivation der 16 Teilnehmerinnen und sieben Teilnehmer zu Beginn des Kurses. Sie kamen aus unterschiedlichen beruflichen Hintergründen und waren überwiegend aus der Alterklasse der 36 – 65-Jährigen. Der 12-monatige Lehrgang „Ehrenamt im Naturschutz stärken“ sollte ihnen einen Einstieg in den Naturschutz und die Landschaftspflege ermöglichen.
Vorwissen war für den Kurs nicht nötig. Dennoch hatten einige schon erste Erfahrungen im Naturschutz und manche sogar schon ein profundes Fachwissen zu einzelnen Artengruppen, wie den Vögeln. Schnell stellte sich heraus, dass dies ein großer Vorteil für alle war, da man durch den gegenseitigen Austausch voneinander lernte.
Am ersten Lehrgangswochenende Ende Februar, gab es zunächst ein gemeinsames kennen lernen und eine Einführung in die Lebensräume zwischen Rhein und Bergischem Land. Spätestens beim Moorpflegeeinsatz am darauffolgenden Tag war die Gruppe zu einer Einheit zusammengewachsen.
Ab Mitte März stellte die Corona-Krise das Projekt vor einige Herausforderungen. So mussten die folgenden Kurse in Kleingruppen oder als online-Veranstaltung abgehalten werden. Ebenso gravierend wirkte sich aus, dass viele Angebote der lokalen Naturschutzverbände, wie Vorträge, Exkursionen und praktische Landschaftspflegeeinsätze abgesagt werden mussten.
Während der Lockerungen im Hochsommer konnten wieder einige ehrenamtliche Einsätze stattfinden. So unterstützten die Ehrenamtler zum Beispiel mit großem Einsatzwillen eine Wanderschäferin in der Hildener Heide und konnten den bestehenden Hunde-Schafe-Konflikt so deutlich entschärfen.
Besonders beeidruckend waren die Ergebnisse der individuellen Naturschutzprojekte. Einige legten Wildblumenwiesen an oder produzierten Nisthilfen für hohlraumbewohnende Wildbienenarten. Andere konstruierten Steinkauzröhren und hängten sie an geeigneten Stellen auf. Wieder andere kümmerten sich um die Reinigung der Beschilderung im Naturschutzgebiet Neandertal. So wurde in nur einem Jahr viel für den Naturschutz geschafft!
Wenn sich die Corona-Situation in Zukunft verbessert, können die zertifizierten Naturschützer*innen lokale Naturschutzgruppen im Kreis Mettmann und der Stadt Düsseldorf oder die Biologische Station Haus Bürgel bei Aktionen und Einsätzen unterstützen.
Der Erfolg des Projekts wurde durch eine unabhängige Jury bestätigt. Die UN-Dekade Biologische Vielfalt verlieh im Oktober 2020 der Ausbildung den Titel „Ausgezeichnetes Projekt“. Die Laudatio bei der Überreichung des Preises hielt Landrat Thomas Hendele.
Ermöglicht wurde die Ausbildung durch die Förderung des Landschaftsverbandes Rheinland. In 2021 wird das Projekt von der Biologischen Station Rhein-Sieg fortgesetzt. Bei Interesse an einem Ehrenamt im Naturschutz empfiehlt die Biologische Station die Kontaktaufnahme mit den lokalen Natuschutzgruppen.
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