„Ehren­amt im Natur­schutz stär­ken“ Foto: Michael Schoch

 

Der Kurs „Ehren­amt im Natur­schutz stär­ken“ der Bio­lo­gi­schen Sta­tion Haus Bür­gel endete am 05. Dezem­ber mit der Abschluss­prü­fung. Die 23 Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer leg­ten an die­sem Tag ihre theo­re­ti­sche Prü­fung ab und prä­sen­tier­ten ihr indi­vi­du­el­les Pro­jekt, wel­ches sie über das Jahr hin­weg aus­ge­dacht und prak­tisch umge­setzt hat­ten. Die Ver­an­stal­tung wurde online durch­ge­führt, das Zer­ti­fi­kat wurde anschlie­ßend pos­ta­lisch verschickt.

„Etwas an der freien Luft machen“, „in mei­nem Umfeld etwas für die Tiere und Pflan­zen tun“ oder „mehr über Natur­schutz ler­nen und an die nächste Gene­ra­tion wei­ter­ge­ben“ so lau­tete die Moti­va­tion der 16 Teil­neh­me­rin­nen und sie­ben Teil­neh­mer zu Beginn des Kur­ses. Sie kamen aus unter­schied­li­chen beruf­li­chen Hin­ter­grün­den und waren über­wie­gend aus der Alter­klasse der 36 – 65-Jäh­ri­gen. Der 12-mona­tige Lehr­gang „Ehren­amt im Natur­schutz stär­ken“ sollte ihnen einen Ein­stieg in den Natur­schutz und die Land­schafts­pflege ermöglichen.

Vor­wis­sen war für den Kurs nicht nötig. Den­noch hat­ten einige schon erste Erfah­run­gen im Natur­schutz und man­che sogar schon ein pro­fun­des Fach­wis­sen zu ein­zel­nen Arten­grup­pen, wie den Vögeln. Schnell stellte sich her­aus, dass dies ein gro­ßer Vor­teil für alle war, da man durch den gegen­sei­ti­gen Aus­tausch von­ein­an­der lernte.

Am ers­ten Lehr­gangs­wo­chen­ende Ende Februar, gab es zunächst ein gemein­sa­mes ken­nen ler­nen und eine Ein­füh­rung in die Lebens­räume zwi­schen Rhein und Ber­gi­schem Land. Spä­tes­tens beim Moor­pfle­ge­ein­satz am dar­auf­fol­gen­den Tag war die Gruppe zu einer Ein­heit zusammengewachsen.

Ab Mitte März stellte die Corona-Krise das Pro­jekt vor einige Her­aus­for­de­run­gen. So muss­ten die fol­gen­den Kurse in Klein­grup­pen oder als online-Ver­an­stal­tung abge­hal­ten wer­den. Ebenso gra­vie­rend wirkte sich aus, dass viele Ange­bote der loka­len Natur­schutz­ver­bände, wie Vor­träge, Exkur­sio­nen und prak­ti­sche Land­schafts­pfle­ge­ein­sätze abge­sagt wer­den mussten.

Wäh­rend der Locke­run­gen im Hoch­som­mer konn­ten wie­der einige ehren­amt­li­che Ein­sätze statt­fin­den. So unter­stütz­ten die Ehren­amt­ler zum Bei­spiel mit gro­ßem Ein­satz­wil­len eine Wan­der­schä­fe­rin in der Hil­de­ner Heide und konn­ten den bestehen­den Hunde-Schafe-Kon­flikt so deut­lich entschärfen.

Beson­ders beei­dru­ckend waren die Ergeb­nisse der indi­vi­du­el­len Natur­schutz­pro­jekte. Einige leg­ten Wild­blu­men­wie­sen an oder pro­du­zier­ten Nist­hil­fen für hohl­raum­be­woh­nende Wild­bie­nen­ar­ten. Andere kon­stru­ier­ten Stein­kauz­röh­ren und häng­ten sie an geeig­ne­ten Stel­len auf. Wie­der andere küm­mer­ten sich um die Rei­ni­gung der Beschil­de­rung im Natur­schutz­ge­biet Nean­der­tal. So wurde in nur einem Jahr viel für den Natur­schutz geschafft!

Wenn sich die Corona-Situa­tion in Zukunft ver­bes­sert, kön­nen die zer­ti­fi­zier­ten Naturschützer*innen lokale Natur­schutz­grup­pen im Kreis Mett­mann und der Stadt Düs­sel­dorf oder die Bio­lo­gi­sche Sta­tion Haus Bür­gel bei Aktio­nen und Ein­sät­zen unterstützen.

Der Erfolg des Pro­jekts wurde durch eine unab­hän­gige Jury bestä­tigt. Die UN-Dekade Bio­lo­gi­sche Viel­falt ver­lieh im Okto­ber 2020 der Aus­bil­dung den Titel „Aus­ge­zeich­ne­tes Pro­jekt“. Die Lau­da­tio bei der Über­rei­chung des Prei­ses hielt Land­rat Tho­mas Hendele.

Ermög­licht wurde die Aus­bil­dung durch die För­de­rung des Land­schafts­ver­ban­des Rhein­land. In 2021 wird das Pro­jekt von der Bio­lo­gi­schen Sta­tion Rhein-Sieg fort­ge­setzt. Bei Inter­esse an einem Ehren­amt im Natur­schutz emp­fiehlt die Bio­lo­gi­sche Sta­tion die Kon­takt­auf­nahme mit den loka­len Natuschutzgruppen.

 

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