Archiv­bild Foto: LOKALBÜRO

 

Der Kli­ma­wan­del hat Aus­wir­kun­gen auf den Düs­sel­dor­fer Baumbestand/Ahorn und Birke beson­ders betroffen/Möglichkeit der Nach­pfla­zung wird geprüft

Im Ergeb­nis der erfolg­ten Baum­kon­trol­len aus dem Vor­jahr müs­sen in den nächs­ten Mona­ten — zur Sicher­stel­lung der Ver­kehrs­si­cher­heit an Stra­ßen und in Anla­gen — stadt­weit ins­ge­samt 1.356 Bäume ent­fernt wer­den. Dabei han­delt es sich um 390 Stra­ßen­bäume und 562 Bäume in Grün­an­la­gen. Von die­sen ins­ge­samt 952 Bäu­men sind bereits 552 abgestorben.

Wei­tere 404 Bäume müs­sen aus soge­nann­ten flä­chi­gen, teil­weise dich­ten Gehölz­be­stän­den ent­fernt wer­den. In dich­ten flä­chi­gen Bestän­den ste­hen die Bäume in Kon­kur­renz um Licht, Was­ser und Nähr­stoffe. Ein­zelne Bäume ster­ben zuguns­ten kon­kur­renz­stär­ke­rer Bäume ab.

Die Baum­fäll­ar­bei­ten erfol­gen zum Jah­res­be­ginn 2021 und wer­den vor­aus­sicht­lich bis zum März 2021 abge­schlos­sen sein. Die zu fäl­len­den Bäume wer­den vor der Fäl­lung mit einer gut sicht­ba­ren Infor­ma­tion am Baum­stamm gekennzeichnet.

Tro­cken­heit führt zu ver­mehr­tem Baum­ster­ben Der Baum­be­stand der Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf zeigt deut­li­che Spu­ren durch die extreme Tro­cken­heit in den Jah­ren 2018, 2019 und 2020. Im Gesamt­bo­den herrschte außer­ge­wöhn­li­che Dürre, im Ober­bo­den in Tei­len schwere Dürre. Diese hat zur Folge, dass ins­be­son­dere Bäume in ihrer Vita­li­tät sehr stark beein­träch­tigt sind und ver­mehrt absterben.

Durch die letz­ten lan­gen hei­ßen und tro­cke­nen Som­mer sind viele Bäume in einen soge­nann­ten “Tro­cken­stress” gera­ten. Bedingt durch den Was­ser­man­gel in den Böden wer­den immer mehr Bäume geschwächt und damit anfäl­li­ger für Krank­hei­ten und Schäd­linge. Zusätz­lich nimmt der Anteil an abge­stor­be­nen Ästen in den Baum­kro­nen zu, was zu einem deut­lich erhöh­ten Auf­wand in der Ver­kehrs­si­che­rung führt. Die Anzahl abster­ben­der Bäume hat durch die Ver­än­de­run­gen der kli­ma­ti­schen Ver­hält­nisse merk­lich zuge­nom­men. Ins­be­son­dere sind hier­bei die Ahorn­bäume und die Bir­ken­be­stände herauszustellen.

Die Ahorn­bäume wer­den von der Ruß­rin­den­krank­heit, einer Pilz­er­kran­kung, befal­len. Das Auf­tre­ten der Ruß­rin­den­krank­heit ist eine typi­sche Folge von außer­ge­wöhn­lich lan­gen und tro­cke­nen Som­mern. Der Pilz brei­tet sich im Holz­kör­per aus und zer­stört schließ­lich das Kabium — und somit die Lei­tungs­bah­nen des Bau­mes — sowie die Rinde. Es kom­men ruß­schwarze Flä­chen zum Vor­schein. Stark geschwächte Bäume ster­ben inner­halb einer Vege­ta­ti­ons­pe­ri­ode ab.

Zudem kommt das Bir­ken­ster­ben. Auf­fäl­lig ist die ste­tige Ver­schlech­te­rung des all­ge­mei­nen Zustan­des der Bir­ken­be­stände. Tro­cke­nes Laub, kahle Äste und schüt­tere Kro­nen prä­gen das Bild der städ­ti­schen Bäume. Diese Ent­wick­lung ver­läuft über die letz­ten Jahre hin­weg. Der “Pio­nier­baum” kommt mit den lang­an­hal­ten­den Hitze- und Tro­cken­pe­ri­oden nicht zurecht. Betrof­fene Bir­ken­be­stände ster­ben mit der Zeit ab.

Nach­pflan­zun­gen
Die Mög­lich­keit von Nach­pflan­zun­gen wird sorg­fäl­tig geprüft. Bei den vor­zu­neh­men­den Nach­pflan­zun­gen von Stra­ßen­bäu­men sind soge­nannte Umlauf­ver­fah­ren durch­zu­füh­ren. Hier­bei prü­fen die Lei­tungs­trä­ger wie zum Bei­spiel die Netz­ge­sell­schaft, der Stadt­ent­wäs­se­rungs­be­trieb und die Tele­kom die Lei­tungs­tras­sen und ihre Nähe zu den Baum­stand­or­ten. Dar­über hin­aus sind auch not­wen­dige Abstände zu Ver­kehrs­an­la­gen sowie brand­schutz­tech­ni­sche Belange zu beach­ten. Das Ergeb­nis bleibt abzu­war­ten. Ziel ist es, mög­lichst viele Stand­orte in der zukünf­ti­gen Pflanz­sai­son 2021/2022 wie­der zu bepflanzen.

Aktu­ell wer­den in der lau­fen­den Pflanz­sai­son Win­ter 2020/Frühjahr 2021 ins­ge­samt rund 1.000 neue Bäume an Stra­ßen und in Anla­gen gepflanzt. In die­ser Summe sind die geplan­ten 55 schat­ten­spen­den­den Bäume an Kin­der­spiel­plät­zen (I. Pflanz­pe­ri­ode) und die 171 Bäume aus dem Stadt­baum­kon­zept (II. Pflanz­pe­ri­ode) ent­hal­ten. Mit der Pflan­zung kön­nen die “Lücken” der vor­an­ge­gan­ge­nen Baum­fäl­lun­gen der Vor­jahre zum Teil geschlos­sen wer­den. Fer­ner sind auch neue zusätz­li­che Baum­stand­orte zu berücksichtigen.

 

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