Die Kunst­pa­last-Schau Empört Euch! Kunst in Zei­ten des Zorns steht ab sofort kos­ten­frei in einem vir­tu­el­len 360 Grad-Rund­gang zur Verfügung. Die Aus­stel­lung musste auf­grund des Lock­downs im Novem­ber 2020 nach nur vier Tagen schlie­ßen. Der Rund­gang ist ab sofort abruf­bar unter: https://www.kunstpalast.de/empoert-euch

„Das durch die Corona-Pan­de­mie geprägte Zeit­ge­sche­hen und die Ereig­nisse am Capi­tol Hill hat die Aktualität vie­ler in der Aus­stel­lung the­ma­ti­sier­ter Pro­ble­ma­ti­ken verschärft“, betont Felix Krämer, Gene­ral­di­rek­tor Kunst­pa­last. „Es war für alle Betei­lig­ten und das Team im Museum sehr schmerz­haft, dass die Aus­stel­lung kurze Zeit nach der Eröffnung wegen des Lock­downs geschlos­sen wer­den musste. Ich freue mich, dass wir die Aus­stel­lung nun in einem vir­tu­el­len 3D-Rund­gang präsentieren können“.

Die Kurator*innen der Aus­stel­lung, Linda Peitz und Flo­rian Peters-Mes­ser, sowie das Museum haben in den letz­ten Wochen zahl­rei­che Anfra­gen nach einer möglichen Verlängerung erhal­ten. Nach­dem klar wurde, dass der Lock­down bis in den Januar rei­chen und die Lauf­zeit der Schau auf­grund der Fol­ge­pro­jekte nicht um meh­rere Wochen aus­ge­dehnt wer­den konnte, wurde diese digi­tale Vari­ante gewählt. Beson­ders dabei ist, dass auch einige in der Schau gezeigte Video­ar­bei­ten per Klick ange­schaut wer­den können. Ebenso wurde das im Kunst­pa­last ent­wi­ckelte digi­tale Ver­mitt­lungs­for­mat „Kunststücke“ in den Rund­gang inte­griert. Damit können die Filmbeiträge, in denen Kunstvermittler*innen des Kunst­pa­las­tes ein­zelne Werke der Schau detail­liert erläutern, ebenso auf­ge­ru­fen werden.

„Wir sind froh, dem Publi­kum zumin­dest digi­tal die Inhalte unse­rer Aus­stel­lung zugänglich machen zu können“, teilt Kura­to­rin Linda Peitz mit. „Vorfälle wie zuletzt der Sturm auf das US-Capi­tol oder die anhal­ten­den Pro­teste gegen Einschränkungen auf­grund der Corona-Pan­de­mie zei­gen, wie präsent das Thema Wut in unse­rer Gesell­schaft ist. Genau dies reflek­tie­ren die Künstler*innen der Aus­stel­lung auf beson­dere Weise.“

In einer Aus­wahl von 75 Arbei­ten zeigt die Aus­stel­lung eine poli­tisch und ethisch moti­vierte Kunst, die auf aktu­elle gesell­schaft­li­che Zustände reagiert. In Foto­gra­fien und Videos, in Gemälden, Zeich­nun­gen, Skulp­tu­ren und Instal­la­tio­nen wird die öffentliche Empörung in der Gesell­schaft reflek­tiert und kom­men­tiert. Starke emo­tio­nale Regun­gen von Wut und Zorn fin­den sowohl in for­ma­ler als auch in inhalt­li­cher Radikalität ihren künstlerischen Aus­druck. Alle in der Aus­stel­lung ver­sam­mel­ten Posi­tio­nen begrei­fen Kunst als poli­ti­schen Raum.

Neben den Kol­lek­ti­ven Chto Delat und Slavs and Tatars sind in der Aus­stel­lung wei­tere Künstler*innen ver­tre­ten, die für Solidarität, Empa­thie und Huma­nis­mus plädieren, die Unge­rech­tig­kei­ten in unse­rer Gesell­schaft auf­zei­gen, sie ana­ly­sie­ren oder iro­nisch bre­chen: Kader Attia (*1970), Yael Bar­t­ana (*1970), Judith Bern­stein (*1942), Monica Bon­vicini (*1965), Andrea Bowers (*1965), Peggy Buth (*1971), Miriam Cahn (*1949), Tim Etchells (*1962), Mahdi Flei­fel (*1979), Tho­mas Hirsch­horn (*1957), Šejla Kame­rić (*1976), Hiwa K (*1975), Nata­sha A. Kelly, Iris Kett­ner (*1968), Liz Magic Laser (*1981), Klara Lidén (*1979), Bjarne Mel­gaard (*1967), Zanele Muholi (*1972), Hen­rike Nau­mann (*1984), Yoshi­nori Niwa (*1982), Ahmet Ögüt (*1981), Adjani Ogpu-Egbe (*1979), Jens Pecho (*1978), Mario Pfei­fer (*1981), Signe Pierce (*1988) & Alli Coa­tes, Julian Röder (*1981), Sant­iago Sierra (*1966), Sophia Süßmilch (*1983), Chris­tine Sun-Kim (*1980), Erik van Lies­hout (*1968), Adriana Varejão (*1964) und Nicho­las War­burg (*1992).

Beglei­tend zur Aus­stel­lung ist im DISTANZ Ver­lag ein 128 Sei­ten umfas­sen­der Kata­log mit zahl­rei­chen Abbil­dun­gen, einem Vor­wort von Felix Krämer und Tex­ten von Linda Peitz und Flo­rian Peters-Mes­ser sowie einem Gespräch zwi­schen Daniela Stein­feld und Monica Bon­vicini erschienen.

Die Aus­stel­lung wurde gefördert vom Minis­te­rium für Kul­tur und Wis­sen­schaft, Anna Blome-Lem­men und Wolf­gang Lem­men sowie der Rudolf Aug­stein Stiftung.

 

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