Raus aus dem Winterquartier: Kübelpflanzen kehren zurück in die Parks
Das Garten‑, Friedhofs- und Forstamt bringt die Pflanzkübel zurück in die Düsseldorfer Parks und Grünanlagen. Die empfindlichen Groß- und Schmuckgehölze haben in den städtischen Gewächshäusern an den Stockumer Höfen überwintert. Nach dem zunächst sehr nassen und später kalten Winter erfolgt die Auslieferung in diesem Jahr einige Wochen später als gewohnt.
Die meisten Kübelpflanzen kommen in den Schlosspark Benrath — insgesamt sind es rund 240 Pflanzen. Den Schlossweiher prägen vor allem die kugelförmigen Lorbeerbäume. Darüber hinaus stehen dort Oleander und Granatäpfel. Im Paterregarten hinter dem Schloss sind Citrusbäume auf den Rasenflächen und an den Hecken zu sehen. Sie sind typische Gestaltungselemente der spätbarocken Gartenanlage. Im Innenhof des Gartenkunstmuseums können Besucher Kübel mit Feigen, Schmucklilien und Oliven sehen.
Insgesamt 30 Schmucklilien stellt das Gartenamt an den Wegrändern im Nordpark auf. Die Holzkübel erfreuen die Besucher im Sommer mit großen blauen Blüten. 24 Lorbeerkugeln kommen in den Ehrenhof. Sie unterstreichen dort die Symmetrie und die klare Form der Gartenanlage.
Die Kübelpflanzen sind nicht winterhart. Deshalb pflegt die Stadtgärtnerei sie in der kalten Jahreszeit in einem nur leicht beheizten Gewächshaus (Kalthaus) bei Temperaturen um fünf Grad Celsius. Tiefer sollten die Temperaturen für die frostempfindlichen Pflanzen nicht sinken. Das Gartenamt bringt die Pflanzen jedes Jahr im Oktober in die Gewächshäuser und bereitet sie dort auf den Winter vor. In den darauffolgenden Monaten kontrollieren die Stadtgärtner sie immer wieder auf Schädlinge und Pilzbefall. Ihren Formschnitt erhalten die Pflanzen dann im März und April. Dabei versorgen die Stadtgärtner sie nochmals mit Nährstoffen, damit sie gut ins Frühjahr starten können. In mehreren Transporten werden die Kübelpflanzen dann an ihre Standorte in den Parkanlagen verteilt. Das Gartenamt achtet dabei darauf, zunächst die weniger temperaturempfindlichen und später die besonders empfindlichen Pflanzen auszuliefern. So werden zum Beispiel die Citrus- und Orangenbäume erst nach den Eisheiligen aufgestellt.
Es ist eine alte Tradition, Gartenanlagen mit südländischen Pflanzen als Gestaltungselemente auszustatten. Seit der Antike gehören Kübelpflanzen zum Ausstattungsrepertoire von Gärten. Insbesondere im Barock wurden die südländischen Gewächse zum Ausdruck von Macht und Mitteln der absolutistischen Herrscher. Kultiviert wurden sie in sogenannten Orangerien, das sind Gewächshäuser. Viele berühmte Parkanlagen hatten eigene Orangerien, in denen zum Beispiel Pomeranzen und Citruspflanzen überwintert wurden.
Auch im Schlosspark Benrath waren einst exotische Kübelpflanzen das Glanzstück der Schlossterrasse. 1762 wurden Bestände der Mannheimer Orangerie nach Benrath gebracht und zwischen Corps de Logis und Spiegelweiher aufgestellt. Die dezentrale Landesgartenschau Euroga2002plus bot die Möglichkeit, wieder Kübelpflanzen zu beschaffen. In Anlehnung an die verschiedentlich auf Gemälden, Aquarellen und alten Fotografien abgebildeten rechteckigen Holzkübel mit betonten Eckpfosten wurde für die Kübel die weitverbreitete Konstruktion aus einem Metall-Rahmen mit hölzernen Ausfachungen gewählt. Formales Vorbild waren die caisses de Versailles, die insbesondere für größere Pflanzen eingesetzt wurden.
Anzeige: