Tier­heime küm­mern sich um alle Tiere in Not. Copy­right: Deut­scher Tier­schutz­bund e.V. / M. Marten

 

Tier­schüt­zer haben ein­dring­lich gewarnt, jetzt rollt sie doch: Die befürch­tete Abga­be­welle von „Corona-Tie­ren“! Immer mehr Tier­heime neh­men Tiere auf, die wäh­rend der Pan­de­mie unüber­legt im Inter­net, beim Züch­ter oder im Zoo­han­del gekauft wur­den. Als Zeit­ver­treib! Auch der ille­gale Wel­pen­han­del, der durch die Corona-Krise boomte, wird zu über­füll­ten Tier­asy­len führen.

„Die aktu­elle Ent­wick­lung lässt uns mit Sorge in die Zukunft bli­cken“, sagt Tho­mas Schrö­der, Prä­si­dent des Deut­schen Tier­schutz­bun­des. „Auch wenn Tier­heime bis­her nur ver­ein­zelt mit ver­mehr­ten Abga­ben zu kämp­fen haben, rech­nen sie bald mit einer Flut von Neu­auf­nah­men. Die Kapa­zi­tä­ten könn­ten dann bald erschöpft sein.“

Wäh­rend die meis­ten der Tier­heime in der Corona-Zeit dank gro­ßer Nach­frage viele ihrer Schütz­linge in gute Hände ver­mit­teln konn­ten, schlägt das Pen­del jetzt um. Die Heime fül­len sich wie­der — lang­sam, aber ste­tig. Es gibt bereits erste Auf­nah­me­stopps. Erfreu­lich: Um Rück­ga­ben adop­tier­ter Tier­heim­tiere han­delt es sich dabei kaum – denn die Ver­mitt­lung in ein pas­sen­des „Zuhause-für-immer“ steht für jedes Tier­heim an ers­ter Stelle. Viel­mehr gehen die Tier­schüt­zer davon aus, dass viele Tiere als „Pan­de­mie-Pro­jekt“ unüber­legt und leicht­fer­tig im Inter­net, im Zoo­fach­han­del oder beim Züch­ter ange­schafft wurden.

Und dann passiert‘s: Über­for­de­rung, das Tier, das nicht in den All­tag passt oder das Tier, das Ansprü­che stellt und nicht so „funk­tio­niert“ wie erwar­tet — all das führt dann dazu, dass Herr­chen oder Frau­chen ihre „Neu­an­schaf­fung“ im Tier­heim abge­ben. Im schlimms­ten Fall aus­set­zen. Lei­der oft über­eilt. Ohne sich Mühe zu geben, sich zusam­men zu raufen.

Des­halb brau­chen die Tier­schüt­zer jetzt Hilfe. Mit der Kam­pa­gne „Tier­heime hel­fen. Helft Tier­hei­men!“ (www.tierheime-helfen.de) klärt der Deut­sche Tier­schutz­bund als Dach­ver­band von über 740 Tier­schutz­ver­ei­nen und rund 550 Tier­hei­men über die wert­volle Arbeit der Tier­heime und ihre aktu­elle Situa­tion auf. Der Ver­band rät, sich im Vor­feld immer gut zu über­le­gen, ob ein Tier ins eigene Leben passt. Wenn alle Vor­aus­set­zun­gen gege­ben sind, sollte das Tier­heim immer die erste Anlauf­stelle sein.