Einsatzschwerpunkte im Westen und Norden durch die Feuerwehr abgearbeitet
Nach den Unwetterwarnungen vom Deutschen Wetterdienst erreichte am Dienstagabend ein Starkregengebiet die Landeshauptstadt Düsseldorf und sorgte für bislang 310 wetterbedingte Einsätze. Vor allem vollgelaufene Keller, Tiefgaragen und Unterführungen galt es von den Wassermassen zu befreien. Der anfängliche Einsatzschwerpunkt im Westen der Stadt in den Stadtteilen Lörick, Niederkassel und Oberkassel verlagerte sich im Laufe des Abends in den Düsseldorfer Norden und dort in die Stadtteile Rath, Unterrath, Mörsenbroich und Lichtenbroich. Vereinzelt gab es Meldungen aus anderen Stadtteilen. Nach bisherigen Erkenntnissen wurden keine Menschen durch das Unwetter verletzt.
Am Dienstagabend erreichten gegen halb acht Uhr abends die ersten Ausläufer eines Starkregengebiets die westlichen Stadtteile von Düsseldorf. Mit Eingang der ersten Notrufmeldungen bei der Leitstelle der Feuerwehr Düsseldorf und der ansteigenden Anrufanzahl besetzten weitere Einsatzkräfte die Notrufüberlaufplätze in der Leitstelle, sodass möglichst schnell alle Hilfeersuchen angenommen werden konnten.
Zunächst stellte sich der Schwerpunkt der Einsatzmeldungen in den Stadtteilen Oberkassel, Lörick und Niederkassel dar. Da innerhalb von wenigen Stunden eine große Anzahl an Notrufmeldungen die Leitstelle der Feuerwehr Düsseldorf erreichte, mussten für eine schnelle Bearbeitung die Einsätze nach ihrer Dringlichkeit eingestuft und bearbeitet werden. Durch das geschulte und qualifizierte Leitstellenpersonal wurden so die Feuerwehreinheiten nach Prioritäten zu den Einsatzstellen entsendet. Im weiteren Verlauf des Abends verschoben sich die Einsatzstellen in die nördlichen Stadtteile Rath, Unterrath, Mörsenbroich und Lichtenbroich. Mit Unterstützung von acht Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr und allen Standorten der Berufsfeuerwehr konnten vollgelaufene Keller, Tiefgaragen und überflutete Unterführungen von den Wassermassen befreit werden. Nach bisherigen Erkenntnissen gab es keine Verletzte im Zusammenhang mit dem Starkregen in Düsseldorf.
Auf der Bundesautobahn 44 lief der Tunnel unterhalb der Reichswaldallee auf einer Höhe von 50 Zentimetern mit Wasser voll. Ein Pkw war dort bereits eingefahren und musste von der Feuerwehr freigezogen werden. Der Fahrer konnte sich zuvor eigenständig in Sicherheit bringen. Ein Abpumpen durch die Feuerwehr war nicht notwendig, da kurze Zeit später das Wasser über die Kanaleinläufe ablief.
Im Augusta Krankenhaus in Rath drohten die Serverräume und die Elektrounterverteilung im Keller sowie ein Untersuchungsbereich im Erdgeschoss mit Wasser vollzulaufen. Zusammen mit Mitarbeitenden der Haustechnik sowie der Netzgesellschaft Düsseldorf konnten die Wassermassen aus dem Keller mit entfernt werden. Weiterhin musste mit einem Wassersauger der Untersuchungsbereich trockengelegt werden. Es kam zu keinen Einschränkungen in der Versorgung der Patienten.
Eine weitere Unterführung lief im Bereich der Bundesautobahn 52 kurz vor dem Nördlichen Zubringern in Fahrtrichtung Düsseldorf voll. Hier unterstützen die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Kalkum mehrere Autofahrer und befreiten diese aus ihrer Notlage.
Am Rheinmetall-Platz in Derendorf war eine Tiefgarage auf einer Fläche von rund 4.500 Quadratmetern bis zu 80 Zentimeter mit Wasser vollgelaufen. Seit Mitternacht waren die Einsatzkräfte der Wache Münsterstraße und des Technik-und Kommunikationszuges der Freiwilligen Feuerwehr vor Ort gewesen. Teilweise konnten mit mehreren Pumpen bis zu 17.000 Liter Wasser pro Minuten aus dem Gebäude befördert werden. Nach ersten Schätzungen der Feuerwehr waren rund 1.500.000 Liter Wasser dort reingelaufen. Der Einsatz konnte gegen 8.45 Uhr nach rund neun Stunden beendet werden.
Auf der Westfalenstraße in Rath war die Personenunterführung am S‑Bahn-Haltepunkt Rath mit Wasser vollgelaufen. Da dort weiterhin das Wasser nicht entfernt werden konnte und mehrere Menschen die Bahnschienen verbotswidrig überquert hatten, muss aktuell der Personenbahnverkehr in dem Bereich eingestellt werden. Die Feuerwehr konnte zusammen mit dem Notfallmanager der Deutschen Bahn sowie Mitarbeitenden der Stadtentwässerung das weitere Vorgehen vor Ort klären.
Ebenfalls mit Wasser hatte sich der Kellerraum einer Schule auf dem Rather Kreuzweg gefüllt. Hier mussten durch die Freiwillige Feuerwehr Wittlaer rund 50.000 Liter aus dem Gebäude gepumpt werden. Seit Dienstagabend bis in den frühen Mittwochmorgen waren alle Standorte der Berufsfeuerwehr sowie die Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr Angermund, Kalkum, Wittlaer, Kaiserswerth, Garath, Himmelgeist/Itter, des Umweltschutzzuges sowie des Technik- und Kommunikationszuges im Einsatz gewesen. An einigen Einsatzstellen waren die Wassermassen ohne Unterstützung der Feuerwehr bereits abgelaufen, sodass die Feuerwehr nicht tätig werden musste. Dies meldeten die Anrufenden in vielen Fällen der Feuerwehr zurück, sodass ein Anrücken der Einsatzkräfte nicht mehr notwendig war und diese somit für andere Einsatzmeldungen schneller zur Verfügung standen.