Hor­nisse: Foto Richard Bartz, Munich aka Makro Freak — Eige­nes Werk — Wikipedia

 

Die Hor­nisse (Vespa crabro) ist die größte hei­mi­sche Wes­pen­art. Die Köni­gin, das Ober­haupt des Hor­nis­sen­staats, kann bis zu vier Zen­ti­me­ter lang wer­den. Doch trotz ihrer Größe und ihres schlech­ten Rufs ist die Hor­nisse für den Men­schen ein eher harm­lo­ses Insekt. Nicht jedoch für klei­nere Wes­pen­ar­ten, Flie­gen und andere Insek­ten. Mit ihnen ernäh­ren die Hor­nis­sen ihre Brut – und sind somit nütz­lich bei der Schädlingsbekämpfung.

Die Köni­gin grün­det den Hor­nis­sen­staat im Früh­jahr bevor­zugt in alten, hoh­len Bäu­men an Wald­rän­dern. Jedoch wer­den die ursprüng­li­chen Lebens­räume der Hor­nis­sen immer sel­te­ner, sodass sie häu­fi­ger auf Dach­stühle oder Vogel­häus­chen aus­wei­chen. Dort bauen sie Papier­nes­ter, indem sie mor­sches Holz zer­kauen und mit Spei­chel zu einer model­lier­ba­ren Masse ver­men­gen. Große Nes­ter beher­ber­gen im Spät­som­mer hun­derte Tiere, aber schon im Okto­ber ster­ben sämt­li­che Mit­glie­der der Gemein­schaft ab. Ledig­lich einige befruch­tete Weib­chen über­win­tern und grün­den im Fol­ge­jahr einen neuen Staat. Das tun sie übri­gens so gut wie nie an der alten Stelle. Wer also ein­mal ein Hor­nis­sen­nest am Haus hatte, braucht nicht zu befürch­ten, dass die Tiere wiederkommen.

Hor­nis­sen sind fried­fer­tige Tiere. Die Angst vor ihnen ist meist unbe­grün­det, in den meis­ten Fäl­len kann der Mensch gut mit ihnen leben. Hor­nis­sen ste­chen äußerst sel­ten und nur, wenn sie ihr Nest bedroht wäh­nen. Der Stich ist schmerz­haft, jedoch nicht gefähr­li­cher als der von ande­ren Wes­pen oder Bie­nen und lässt sich genauso behan­deln. Anders sieht es für All­er­gi­ker aus. Bei ihnen ist beson­dere Vor­sicht geboten.
Im Gegen­satz zu den klei­ne­ren Wes­pen­ar­ten, der Deut­schen und der Gemei­nen Wespe, stört die Hor­nisse den Men­schen nicht bei Mahl­zei­ten im Freien, denn die Tiere inter­es­sie­ren sich für Mar­me­lade, Wurst oder süße Getränke. In der hei­mi­schen Land­schaft ist die Hor­nisse sel­ten gewor­den und steht unter Natur­schutz. Es ist also ver­bo­ten, sie in ihrer Lebens­weise zu beein­träch­ti­gen oder gar zu töten.

Wer sich den­noch von einem Hor­nis­sen­staat, der sich im Dach­stuhl, Mau­er­werk oder Gar­ten ein­ge­nis­tet hat, bedroht fühlt, kann sich an die Untere Natur­schutz­be­hörde im Gar­ten­amt wen­den — sie ist für geschützte Tier­ar­ten zustän­dig. Die Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter kön­nen bera­ten und gege­be­nen­falls auch prü­fen, ob eine Umsied­lung des Nes­tes infrage kommt. In den Fäl­len, wo ein Zusam­men­le­ben mit den Tie­ren nicht mög­lich erscheint, muss die Untere Natur­schutz­be­hörde in jedem Ein­zel­fall ent­schei­den, ob die Vor­aus­set­zun­gen zur Ertei­lung einer Aus­nah­me­ge­neh­mi­gung zum Abtö­ten eines Vol­kes vor­lie­gen. Die Untere Natur­schutz­be­hörde ist erreich­bar unter 0211–8994800 sowie gartenamt@duesseldorf.de.