Hoch- und Niedrigwasser wird schon seit dem 18. Jahrhundert reguliert
Fast 100 Jahre ohne Überflutungsschäden: Bevor das Düsselhochwasser in der vergangenen Nacht auf 3 Meter gestiegen ist, kam es zuletzt 1925 zu größeren Zerstörungen.
Überflutungen an der Düssel sind ein historisch belegtes Phänomen. So wurden schon ab dem späten 18. Jahrhundert Spaltwerke gebaut, um die Hoch- und Niedrigwassersituation zu regulieren. Nach einer geringfügigen Verlagerung werden die Spaltwerke bis heute genutzt: In Gerresheim an der nördlichen und südlichen Düssel, an der Heinrichstraße am Abzweig Kittelbach und am Werstener Kreuz am Abzweig Brückerbach erfüllen sie immer noch dieselben Funktionen wir ihre Vorgänger aus dem 18. Jahrhundert. Die Spaltwerke wurden damals gezielt positioniert: Düssel, Brückerbach und Kittelbach waren Mühlenstandorte, weshalb neben der Hochwasserprävention auch eine kontinuierliche Wasserversorgung wichtig war.
Das Düsselhochwasser vom 3. Januar 1925 war das letzte, das größere Schäden anrichtete. Betroffen waren damals vor allem Höfe, Felder, Kleingartenanlagen und Wohnhäuser in Eller. Die Abpump- und Aufräumarbeiten der rund 70 beschädigten Haushalte dauerten fünf Tage. Auch 1892 kam es zu Hochwasserschäden — um die Innenstadt zu schützen war zu viel Wasser aus der nördlichen Düssel in den Kittelbach umgeleitet worden und führte zu Zerstörungen in Golzheim. Letzte Berichte von Überflutungen der Düssel stammen aus den 1960er Jahren, diese wurden allerdings ohne Vermerk auf größere Schäden dokumentiert.