Das Projekt geht in die zweite Runde und lädt ab dem 18. Juli dazu ein, Kunst in dem denkmalgeschützten Park zu erleben
Der Internationale Lantz’sche Skulpturenpark lädt auch in diesem Sommer vom 18. Juli bis zum 12. September zu einem Erlebnis von Kunst und Natur ein. Nach dem erfolgreichen Auftakt im vergangenen Jahr geht das von der Kunstkommission der Stadt Düsseldorf geförderte und von Gregor Jansen, Leiter der Kunsthalle Düsseldorf, initiierte Projekt in die nächste Runde. Als diesjähriges Kuratorenteam konnten Victoria Tarak (geboren 1989 in Köln) und Sean Mullen (geboren 1991 in Wien) gewonnen werden. Kurz vor der offiziellen Eröffnung fand am Freitag, 16. Juli, ein gemeinsamer Rundgang durch den Skulpturenpark mit Kulturdezernent Hans-Georg Lohe, Nicolas Grosch, Geschäftsstellenleiter der Kunstkommission, sowie dem Kuratorenteam Victoria Tarak und Sean Mullen statt.
Kulturdezernent Hans-Georg Lohe: “Ich freue mich, dass der Internationale Skulpturenpark bereits zum zweiten Mal für Besucherinnen und Besucher eröffnet. Er ermöglicht Kunst in einer besonderen Atmosphäre, dem denkmalgeschützten Lantz’schen Park, zu erleben. Das Projekt knüpft damit an die Idee des Galeristen Alfred Schmela an und belebt diese wieder. Denn Schmela eröffnete bereits 1975 im Herrenhaus des Lantz‘schen Parks mit seiner ‘Galerie im Park’ einen Skulpturenpark mit musealen Werken.”
Die offizielle Eröffnung der diesjährigen Ausstellung des Internationalen Lantz’scher Skulpturenparks unter dem Titel “out here in the wild oats amid the alien corn“ findet bereits am Samstag, 17. Juli, von 14 bis 19 Uhr statt. Die Ausstellung 2021 wird bis zum 12. September Methoden und Wirkungsweisen des Geschichtenerzählens reflektieren.
Das Kuratorenteam Victoria Tarak und Sean Mullen: “Angeregt von den narrativen Gegebenheiten und Spielräumen des Lantz’schen Parks befragen die eingeladenen Künstlerinnen und Künstler vergangene und gegenwärtige Narrative, entwickeln spekulative Fabulationen, verschachteln Zeitlichkeiten, reflektieren Lebensweisen oder schärfen die Sinne für die Vielzahl lebendiger Perspektiven und Wahrnehmungsweisen, um ein temporäres Netz alternativer und vielstimmiger Erzählungen in den Park zu knüpfen.”
Neben installativen Skulpturen, die für die gesamte Ausstellungsdauer auf dem Areal des Parks zu sehen sein werden, wird es ein begleitendes Programm mit Performances, Workshops, Tanzstücken, Konzerten sowie einer Lesegruppe geben. Die Eröffnung der Ausstellung wird begleitet von einer Soundarbeit von Klara Kayser mit dem Titel “Listen to the birds”, die von 14 bis 19 Uhr im Park zu hören sein wird. Am darauf folgenden Wochenende startet am 24. Juli die kollaborative Performance von Mira Mann “SSSSUUUU-GUUUUNG-GGGGAAAA“, die während der Laufzeit des Skulpturenparks in drei Kapiteln aufgeführt wird. Gefolgt von einem Workshop der Aktivisten und Klangkünstlerin Edyta Jarząb, die die Besucherinnen und Besucher des Parks am 25. Juli zu einem Soundwalk einlädt.
Infos zum Besuch im Skulpturenpark Der Eintritt in den Skulpturenpark ist frei. Detaillierte Informationen zu allen Veranstaltungen und auch zur Anmeldung, gibt es unter: www.kunstkommission-duesseldorf.de oder outhereinthewildoatsamidthealiencorn.com/de/
Am Hauptzugang findet je nach Aktionsprogramm eine Erfassung der Zu- und Abgänge statt, entsprechend der Coronaschutzverordnung. Die Besucherinnen und Besucher werden zudem gebeten, auf die Einhaltung der Abstandsregelungen, insbesondere im Bereich der stattfindenden Aktionen, zu achten. Die Aktionen sind so angelegt, dass sie über eine längere Dauer von einigen Stunden immer wiederholt werden, so dass eine Entzerrung des Besucheraufkommens über die Zeit möglich ist.
Hintergrund:
Das Kuratorenteam
Sean Mullan (geboren 1991 in Wien) arbeitet als Künstler und Kurator an künstlerischen und gemeinschaftlichen Projekten. 2020 hat er an der Kunstakademie Düsseldorf bei Dominique Gonzalez-Foerster sein künstlerisches Studium abgeschlossen und war danach als Projektmanager bei der ersten von Gregor Jansen geleiteten Ausgabe des Lantz’schen Skulpturenparks beteiligt. Seitdem arbeitet er im Team der “MAP Markus Ambach Projekte” an der Konzeptionierung und Durchführung von Ausstellungen im öffentlichen Raum. In seiner künstlerischen Praxis beschäftigt sich Mullan mit der Sprache von Chatbots und Künstlicher Intelligenz und nimmt an dem Forschungssprojekt “Infinite Zero” des “ZERO foundation”, Düsseldorf und dem “MIT Media Lab”, Massachusetts teil.
Victoria Tarak (geboren 1989 in Köln) ist Kuratorin, die in selbstinitiierten Projekten arbeitet oder für unterschiedliche Institutionen tätig ist. Ihre Projekte beschreiben zumeist diskursive Formate, die verschiedene künstlerische Arbeitsfelder und kollaborative Arbeitsweisen miteinander vereint. Häufig geht es ihr um die Herstellung eines mehrstimmigen Raumes, der hegemoniale Sprecherinnen- und Sprecherpositionen aufzubrechen versucht. Zuletzt arbeitete sie gemeinsam mit Eva Birkenstock und Gesa Hüwe an den ersten drei Ausgaben von “Elbow Room”, einem Performance-Programm des Kunstvereins für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf. Aktuell ist sie für die Sammlung Philara tätig und arbeitet gemeinsam mit Thomas Spallek an dem Recherche- und Publikationsprojekt “About Friendships”.
Der Lantz’sche Park
Der Lantz’sche Park ist eine 14,5 Hektar große Grünanlage im Düsseldorfer Stadtteil Lohausen. Die Parkanlage im vorderen Bereich rund um das Herrenhaus entstand nach einem Plan von Joseph Clemens Weyhe von 1858 im Stil des englischen Landschaftsgartens. 1972 kaufte die Stadt Düsseldorf Anwesen und Park zusammen mit den umgebenden Ländereien. Auf ehemaligen Gutsflächen entstanden angrenzend an den Park die Autobahn 44, eine Kleingartenanlage und Sportanlagen. 1974 bis 1978 erfolgte eine Teilsanierung des Parks. Seit 1978 ist der Park öffentlich zugänglich, 1982 wurden die Villa, das Pförtnerhaus und der umgebende Park mit Kapelle in die Denkmalliste eingetragen. 2009 wurde ein Parkpflegewerk fertiggestellt und von der Bezirksvertretung beschlossen.
Die Kunstkommission
Die “Kommission für Kunst am Bau und im öffentlichen Raum” ist das Expertengremium für die Realisierung von Kunstprojekten im kommunalen Auftrag. Sie berät den Rat der Stadt bei der Entscheidungsfindung und gibt Empfehlungen ab, unter anderem zur Durchführung von Wettbewerbsverfahren. Sie stellt Leitlinien für kunstwissenschaftliche und künstlerische Betrachtungen auf, entscheidet über die Projektauswahl und gibt Rahmenbedingungen für die Wettbewerbe vor. Sie wählt die einzuladenden Künstlerinnen und Künstler aus und beschließt über die inhaltliche Begleitung der Projekte. Die Kunstkommission ist dem Kulturdezernat der Landeshaupt Düsseldorf zugeordnet. Weitere Informationen unter: www.kunstkommission-duesseldorf.de