French direc­tor Jac­ques Demy is pic­tu­red on the film­ing of ” A Room in Town ” ( Une chambre en ville ) on May 24, 1982 in the streets of Nan­tes. (Photo by HELENE CAYEUX / AFP)

 

Das Kino öffnet mit einem umfang­rei­chen Pro­gramm und neuer Kinobestuhlung

Die Black Box, das Kino im Film­mu­seum Düsseldorf, ist ab Don­ners­tag, 2. Sep­tem­ber, wie­der für Zuschauer*innen geöffnet. Dies ist aus zwei­er­lei Gründen ein wich­ti­ger Ter­min: zum einen ist es die große Wiedereröffnung nach der Corona-beding­ten Schlie­ßung (nur im Juni wurde die Black Box die­ses Jahr kurz­fris­tig geöffnet), zum ande­ren wurde die Zeit genutzt, um den Kino­saal kom­plett zu reno­vie­ren. Die Black Box verfügt nun über eine kom­plett neue, viel beque­mere Bestuh­lung sowie einen neuen Teppichboden.

Natürlich gilt auch wei­ter­hin ein ent­spre­chen­des Hygienekonzept.

Zur Wiedereröffnung gibt es zwei Film­rei­hen für Kino-Liebhaber*innen:

Das Uni­ver­sum Jac­ques Demy: Retro­spek­tive zum 90. Geburtstag

“Ich glaube, kaum ist einer er selbst, schon ist er allein.” (Jac­ques Demy) Lange Zeit wird Jac­ques Demy als ein­sa­mer Solitär und als Rand­fi­gur der Nou­velle Vague rezi­piert. Wenn auch hoch ver­ehrt, bleibt er inner­halb die­ser Strömung iso­liert und ohne Bezugs­punkte zu ande­ren Regisseur*innen – abge­se­hen von Agnès Varda, der “Grand-mère de la Nou­velle Vague” und zugleich Demys Ehe­frau, mit der er stets in engem Aus­tausch steht.

Ebenso wie Éric Roh­mer, Claude Chab­rol und einige andere französische Regie-Kol­le­gen ori­en­tiert er sich am US-ame­ri­ka­ni­schen Kino, stellt aber ent­ge­gen der Überzeugungen sei­ner Zeit­ge­nos­sen lebens­be­ja­hende Nost­al­gie in den Mit­tel­punkt sei­ner Filme und ori­en­tiert sich kon­kret am Hol­ly­wood-Musi­cal. Dabei wen­det er im Gegen­satz zum “cinéma par­lant” oft­mals die Tech­nik des “film en chanté”, des gesun­ge­nen Films, an. So wird bei­spiels­weise in “Les Para­plu­ies de Cher­bourg” (1964), “Les Demoi­sel­les de Roche­fort” (1967) und “Une chambre en ville” (1982) kaum gespro­chen. Die Protagonist*innen tau­schen sich im Gesang aus, beglei­tet von der mehr­fach preisgekrönten Musik von Michel Leg­rand. Der Autor und Film­kri­ti­ker Jörg Becker beti­telt Demys Filme als “durch­kom­po­nierte Film-Zeit” und bezieht sich mit die­ser Begriff­lich­keit auch auf die Farb­dra­ma­tur­gie, die das Uni­ver­sum Demy gleich­falls definiert.

Alle Filme wer­den in restau­rier­ter Fas­sung im Ori­gi­nal mit eng­li­schen Unter­ti­teln gezeigt.

Sta­nisław Lem, der pol­ni­sche Schrift­stel­ler und Phi­lo­soph, gehört zu den bekann­tes­ten Meis­tern der Sci­ence-Fic­tion-Lite­ra­tur. Seine ers­ten Romane aus den 1950er- und 1960er-Jah­ren, wie “Die Astro­nau­ten”, “Gast im Welt­raum” oder “Sola­ris” sowie seine Erzählungen, zusam­men­ge­fasst unter dem Titel “Sterntagebücher”, sind geprägt von futu­ris­ti­schen Visio­nen. Der Autor war vor allem an der Ent­wick­lung von Wis­sen­schaft und Fort­schritt sowie dem Verhältnis von Mensch und Tech­no­lo­gie inter­es­siert. In sei­nen Büchern the­ma­ti­sierte er das Inter­net, künstliche Intel­li­genz, Trans­hu­ma­nis­mus, bio­lo­gi­sche Opti­mie­rung und Gen­tech­nik, lange bevor diese zum All­tag des 21. Jahr­hun­derts gehören. Zugleich war­fen seine futu­ris­ti­schen Geschich­ten ethi­sche, poli­ti­sche, psy­cho­lo­gi­sche und sozio­lo­gi­sche Fra­gen auf.

Sta­nisław Lems lite­ra­ri­sches Werk umfasst zahl­rei­che Sci­ence-Fic­tion-Romane und Detek­tiv­ge­schich­ten, Essays über Zukunfts­for­schung und Phi­lo­so­phie, Briefe, Drehbücher zu Hörspielen, Fern­seh­sen­dun­gen und Fil­men sowie Vor- und Nach­worte zu Wer­ken ande­rer Autor*innen, u.a. der Bru­der Stru­gazki und Philip K. Dick.