Einblick in den künstlerischen Prozess und erste Zwischenergebnisse/ Vorgeschmack auf das Heine-Jahr 2022
Das Genre der Graphic Novel begeistert weltweit durch die außergewöhnliche Verbindung von Zeichenkunst und literarischem Text ein stetig wachsendes Lesepublikum. Ein besonderes Phänomen stellt die Neuinterpretation von Literaturklassikern dar. Erstmalig wird nun die Biografie Heinrich Heines in Form einer Graphic Novel neu erzählt, unterstützt durch die Heinrich-Heine-Gesellschaft und das Heinrich-Heine-Institut.
Das Werkstattbuch zur Graphic Novel, großzügig gefördert von der Heinrich-Heine-Gesellschaft, zeigt den künstlerischen Prozess und erste Zwischenergebnisse. Pünktlich zu Heines Geburtstag am 13. Dezember bietet dieser Einblick einen Vorgeschmack auf das Heine-Festjahr 2022.
Gaby von Borstel (Text) und Peter Eickmeyer (Zeichnungen) widmen sich der Aufgabe, den modernen Klassiker Heine einer neuen Generation an Leserinnen und Lesern vorzustellen. In ähnlicher Weise und überaus erfolgreich ist das dem Künstlerduo bereits mit einer Graphic Novel zu Erich Maria Remarques weltbekannten Roman “Im Westen nichts Neues” gelungen. Diese Adaption war Teil der Sonderausstellung “Die (Comic-)Kunst des Erzählens. Literatur als Graphic Novel”, die 2019 im Heinrich-Heine-Institut zu sehen war.
Zurzeit beschäftigen sich die Autorin und der Illustrator mit der Titelfindung, der Kapitelstruktur, dem graphischen Aufbau und mit der Einbindung multimedialer Elemente in die Graphic Novel zu Heine. “Heines entschiedenes Eintreten für die Freiheit hat bis heute nicht an Aktualität eingebüßt. (…) Sein kunstvoller brillanter Wortwitz — changierend von Ironie bis Pathos — ist erstaunlich modern. Gute und gut begründete Voraussetzungen, um ein jüngeres Publikum über das Medium der Graphic Novel mit Heinrich Heine vertrauter zu machen”, sagt Gaby von Borstel.
Diese künstlerische Herangehensweise passt zu den aktuell anmutenden Themen, die Heine bereits zu Lebzeiten bewegt und beschäftigt haben. So schreibt der Dichter, Autor und Journalist bereits im 19. Jahrhundert eindrücklich, scharfsichtig und mit einzigartigem Humor über Identitätskonflikte und Glaubensfragen, über interkulturelle Verständigung und politische Flucht sowie über erstarkenden Nationalismus und ein grenzenloses Europa.
Auch Peter Eickmeyer zeigt sich begeistert über das Projekt: “Heine ist vielschichtig und tiefgründig — und vor allem bildhaft. Das lässt in mir sofort Bilderwelten entstehen. Das bezieht sich zunächst auf seine Lyrik. Für mich als Illustrator bieten seine zahlreichen Reiseberichte und Lebensstationen zudem die verschiedensten Sujets und Orte.”
Das Heinrich-Heine-Institut wird ab dem 27. November 2022 eine neue Sonderausstellung zeigen, die Einblicke in den Entstehungsprozess der Graphic Novel zu Heinrich Heine eröffnen wird.