Letter of Intent soll zusätzlich zur Nutzungserlaubnis das E‑Scooter-Sharing verbessern
Die Landeshauptstadt Düsseldorf regelt mit einer neuen Strategie das E‑Scooter-Sharing. Um weiteren Konflikten auf öffentlichen Straßen und Plätzen vorzubeugen, ist jetzt mit den fünf Sharing-Anbietern einen Letter of Intent unterzeichnet worden. “Darin bekunden die Unternehmen, dass sie mit der Landeshauptstadt Düsseldorf eng und vertrauensvoll zusammenarbeiten wollen”, erklärt Mobilitätsdezernent Jochen Kral.
Zu den inhaltlichen Eckpunkten der Vereinbarung: Die Anbieter setzen — möglichst festangestelltes — Personal zur Ordnung der Fahrzeuge in den Sharing-Stationen ein und machen Schwerpunktkontrollen. Bei Beschwerden sollen verkehrsbehindernd abgestellte E‑Scooter innerhalb von maximal 1,5 Stunden beseitigt werden. Im Rahmen einer Ordnungspartnerschaft zwischen Sharing-Anbietern, Landeshauptstadt Düsseldorf und der Polizei sollen gemeinsame Aktionstage zur Fahrsicherheit angeboten werden.
Weitere Punkte im Letter of Intent sind: Die Sharing-Anbieter streben die Integration ihrer Angebote in der Redy-App der Rheinbahn an. An allen Bahnhöfen und an ausgewählten ÖPNV-Haltepunkten werden die Leihscooter stationsbasiert angeboten. Die Landeshauptstadt richtet 50 Abstellflächen bis Ende 2022 ein. Zur Verbesserung der Umweltverträglichkeit setzten die Sharing-Anbieter zukünftig ausschließlich E‑Scooter mit wechselbaren Akkus ein. Für deren Austausch sowie für das Einsammeln defekter Scooter sollen bis 2023 ausschließlich emissionsarme Fahrzeuge eingesetzt werden. Bereits bis Ende 2022 soll dies zu 50 Prozent umgesetzt sein.
Unterzeichnet haben die Absichtserklärung mit der Stadt Düsseldorf die Anbieter Bird Rides Germany GmbH, Bolt Services DE GmbH, Limebike Germany GmbH, TIER Operations Germany AG & Co. KG sowie Voi Technology Germany GmbH. Sie alle vermieten E‑Scooter auf dem Gebiet der Landeshauptstadt.
Die Neuregelungen im Zuge der neuen E‑Scooter-Strategie erfolgt besonders mit Blick auf die Sicherheit von Fußgängern und zur Verbesserung des Stadtbildes. Denn E‑Scooter werden oft ordnungswidrig gefahren und verbotswidrig abgestellt. Bereits beschlossen wurde daher eine Erhöhung der Nutzungsgebühr für die Sharing-Anbieter.
Zudem ist die Gesamtflottenzahl der E‑Scooter von der Stadt auf 8.400 Fahrzeuge festgesetzt worden — bislang waren es, Stand August 2021 noch 12.700 Fahrzeuge. Dies entspricht einer Quote von 1,3 Fahrzeugen pro 100 Einwohner. Dabei wird das Stadtgebiet für das Sharing-Angebot in drei Gebiete aufgeteilt. Gebiet A mit 1.800 Fahrzeugen umfasst die Altstadt, Carlstadt und Stadtmitte. Das Angebot erfolgt hier nur stationsbasiert.
Im Gebiet B (Pempelfort, Golzheim, Derendorf, Mörsenbroich, Düsseltal, Flingern-Nord, Flingern-Süd, Oberbilk, Friedrichstadt, Unterbilk, Bilk, Niederkassel und Oberkassel) wird die Flottengröße auf 4.900 Fahrzeuge begrenzt. Dort werden die Fahrzeuge im so genannten free-floating-Prinzip angeboten, in sensiblen Gebieten wie Stadtteilzentren werden Sharing-Stationen eingerichtet. Im restlichen Stadtgebiet (Gebiet C) gilt “free-floating” bei einer Flottengröße von 1.700 Fahrzeugen. Zudem wollen die Stadt und die Anbieter gemeinsam Möglichkeiten prüfen, um das Parken und Befahren von Parks und Fußgängerzonen zu vermeiden.
Ein Großteil der Projekte und Änderungen wird spätestens mit der Neuausstellung der Sondernutzungsgenehmigung im März 2022 umgesetzt werden, weitere Anpassungen erfolgen dann sukzessiv im laufenden Betrieb.