Außenwerber stellt kostenfrei Werbeflächen bereit/Mehr als 500 Plakate weisen jetzt auf die aktuelle Sonderausstellung der Gedenkstätte hin
Die Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf und der Außenwerber und Stadtmöblierer Wall, der seit 1985 in Düsseldorf engagiert ist, haben nun eine langfristig angelegte Kooperation geschlossen. Die Zusammenarbeit beinhaltet die kostenfreie Bereitstellung von Werbeflächen zur Information über die Aktivitäten der Gedenkstätte.
Zum Beginn der Kooperation weist das Institut mit mehr als 500 Plakaten in Düsseldorf auf die neue Sonderausstellung “zwangs sterilisiert. Eingriffe in die Menschenwürde in Düsseldorf 1934–1945” hin, die bis zum 20. Juni zu sehen sein wird. Dies ist allerdings nur der Auftakt der Kooperation der Wall GmbH und der Gedenkstätte. Der Außenwerber stellt der Düsseldorfer Institution einmal jährlich Werbeflächen für die Information zu Ausstellungen und Aktivitäten zur Verfügung. Zudem übernimmt Wall die Herstellung der Plakate.
Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller: “Ich bin der Wall GmbH sehr dankbar für diese großartige Unterstützung. Die Mahn- und Gedenkstätte leistet eine unglaublich wichtige Arbeit: Sie beleuchtet nicht nur die dunklen Kapitel unserer Geschichte, klärt darüber auf und wirkt dem Vergessen entgegen. Sie leistet damit auch einen wichtigen Beitrag für die Gegenwart und Zukunft, indem wir aus der Geschichte lernen und aufgerufen werden, uns unermütlich für gegenseitigen Respekt und Toleranz in unserer Gesellschaft einzusetzen. Durch die Kooperation erhält das Institut und seine Arbeit zusätzliche Aufmerksamkeit und kann so noch mehr Bürgerinnen und Bürger erreichen.”
Michael Maletz, Regionalleiter der Wall GmbH: “Unser Unternehmen engagiert sich in vielen Städten für eine aktive Erinnerungskultur. Umso mehr freut es mich, dass wir in unserer langjährigen Partnerstadt Düsseldorf eine weitere wichtige Zusammenarbeit dazu beginnen konnten. Wir kennen und schätzen die Mahn- und Gedenkstätte in Düsseldorf seit vielen Jahren und möchten sie weiter dabei unterstützen, noch mehr Öffentlichkeit für ihre Arbeit herzustellen.”
Hintergrund der Ausstellung
Die vom Stadtarchiv und der Gedenkstätte gemeinsam erarbeitete Ausstellung “zwangssterilisiert. Eingriffe in die Menschenwürde in Düsseldorf 1934–1945” ist noch bis zum 20. Juni zu sehen. Sie beleuchtet ein bisher kaum bekanntes Tabuthema. Zu den “vergessenen Opfern” der NS-Diktatur gehören bis heute diejenigen Menschen, die einer Zwangssterilisation unterzogen wurden. Die “Unfruchtbarmachung” von Männern und Frauen, die man als angeblich “erbkrank” und als Gefahr für die “Rassenhygiene” des deutschen Volkes einstufte, war keine Randerscheinung: Zwischen 1934 und 1945 wurden allein in Düsseldorf tausende Menschen Opfer dieses entwürdigenden Eingriffs. Das eigens eingerichtete “Erbgesundheitsgericht” an der Mühlenstraße entschied über das weitere Leben der Betroffenen. Vielfach waren es Wohlfahrtsämter, Heime oder Pflegeanstalten, die als “erbkrank” stigmatisierte Menschen anzeigten. Die Maschinerie, die mit einer “Meldung” beim Gesundheitsamt einsetzte und dann nach mehreren Instanzen bis in den OP-Saal führte, wurde von zahlreichen Verantwortlichen in Gang gesetzt: Amtsärzte, Juristen und Behördenvertreter, Vormünder und Anstaltsleiter, Hausärzte und Psychiater wirkten an diesen Vorgängen aktiv mit.
Die gemeinsame Ausstellung von Stadtarchiv und Gedenkstätte ist bis einschließlich zum 20. Juni in der Mahn- und Gedenkstätte, Mühlenstraße 29, zu sehen. Der Eintritt ist frei. Es gelten die 3G-Regeln. Führungen für Kleingruppen müssen telefonisch unter 0211–8996205 angemeldet werden.