1932 begann die Geschichte des Heimatvereins, der heute 3250 Mitglieder hat. Gefeiert wird der runde Geburtstag im August.
Es wäre ein Geburtstag zum Reinfeiern gewesen. Nur wenige Stunden nach ihrem traditionellen Heimatabend-Termin (immer dienstags von 20 bis genau 21 Uhr) brach der 16. März an und damit der Tag, an dem für den großen Düsseldorfer Heimatverein alles begann. Leider gab es corona-bedingt keinen Heimatabend und kein Reinfeiern. Wird aber alles bald nachgeholt.
Am 3. März 1932 beschlossen vier Männer die Gründung eines Düsseldorfer Heimatvereins, am 16. März erfolgte dann die offizielle Gründung mit 32 Herren, die als Gründer geführt worden. So steht es in der Urkunde, die heute in „der guten Stube“ der Jonges, im Ratinger Tor, hängt. Die erste Mitgliederversammlung fand weitere acht Tage später im „Vereinshaus Schlösser“ statt.
Die Zahl der Mitglieder ist bis heute auf stolze 3250 gewachsen. Mitglieder sind Bürger, denen Düsseldorf am Herzen liegt. Die meisten leben hier, aber es gibt auch Jonges auf der ganzen Welt. Sie kümmern sich um die Pflege der Geschichte und der Mundart der Stadt, um Denkmäler und Landschaft. Sie engagieren sich sozial und stehen für die Weltoffenheit Düsseldorfs ein, sie helfen auch bei der Integration von Menschen mit ausländischen Wurzeln und Flüchtlingen aus Kriegsgebieten. Konfessionell und parteipolitisch sind die Jonges neutral. Der Verein vergibt eine Reihe von Preisen und fördert so Kunst, Wissenschaft, Architektur, Musik und Handwerk.
Der Jubilar hat drei Zuhause: das Jonges-Haus in der Mertensgasse, in dem die Geschäftsstelle, das Archiv und die rund 4500 Medien umfassende Bibliothek zu finden sind. Hinzu kommen die schon erwähnte gute Stube im Ratinger Tor und der Henkelsaal für die Heimatabende. Die beginnen seit der Gründung mit dem vertrauten Gruß „N’Ovend leeve Jonges“, bescheren den Mitgliedern hochinteressante und prominente Persönlichkeiten als Referenten und Bühnengäste und enden immer mit dem gemeinsamen Singen des Jonges-Liedes.
Bei aller Tradition und Geschichte gehen die Jonges auch mit der Zeit. Während der Pandemie entwickelten sie den Podcast „Der Baas trifft“, in dem ihr Vorsitzender mit Düsseldorfer Persönlichkeiten über Themen diskutiert, die für Stadt und Verein wichtig sind. 2021 erschienen 35 Folgen, in diesem Jahr kommt jeden Monat eine neue hinzu. Genauso digital präsentierten die Jonges auch mehrere Foren: In Zusammenarbeit mit der „Rheinischen Post“ streamten sie im Internet Diskussionsrunden zur OB-Wahl und zur Altstadtsicherheit. Damit es so fortschrittlich weitergeht, planen die Jonges eine Zukunftskommission. Die soll mit Vereinsmitgliedern besetzt sein, aber auch mit Vertretern der Stadtgesellschaft – und Vertreterinnen.
Sein Jubiläum begeht der Verein auf dreifache Weise:
- Jetzt zum Geburtstag erhalten alle Mitglieder ein neues Buch über die Jonges geschenkt. Prof. Volker Ackermann hat die Geschichte des Vereins während des Nationalsozialismus untersucht und die Ergebnisse seiner wissenschaftlichen Arbeit aufgeschrieben.
- Am 13.August gibt es einen Festakt in der Tonhalle.
- Und ab April treffen sich die Jonges wieder jeden Dienstag zum Heimatabend im Henkelsaal. Dann kann man zwar nicht mehr rein‑, aber noch prima rausfeiern.