Am 22. März jeden Jahres wird der Opfer von Kriminalität gedacht. Doch wie verhält man sich als Zeuge in solchen Situationen richtig? Zum Tag der Zivilcourage verweist der Kriminalpräventive Rat der Landeshauptstadt auf seine Broschüre mit Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Verhalten in Situationen, die Handeln statt Weggucken erfordern.
Anlässlich des diesjährigen Tages des Kriminalitätsopfers in Düsseldorf am 22. März hat sich die Fachgruppe Opferschutz des Kriminalpräventiven Rates der Landeshauptstadt Düsseldorf (KPR) erneut mit dem Thema Zivilcourage beschäftigt und knüpft damit an das Thema des vom Weissen Ring e.V. ins Leben gerufenen Gedenktages an.
Geschehen verbale oder gar körperliche Übergriffe in der Öffentlichkeit, gibt es neben den Tatopfern häufig auch unbeteiligte Menschen, die Zeuge dieser Tat werden. Wenn bei der Tatausübung auch Gewalt eine Rolle spielt, fällt die Entscheidung darüber, ob man als Unbeteiligter helfen möchte oder sich lieber neutral verhält, sehr schwer. Die unkalkulierbaren Risiken, denen sich der Zeuge aussetzt, das subjektiv empfundene Ungleichgewicht zu Gunsten eines Angreifers und nicht zuletzt das fehlende Wissen darum, wie man richtig helfen kann, begünstigen oftmals eine Entscheidung gegen zivilcouragiertes Verhalten.
Dabei muss man sich persönlich gar nicht in Gefahr begeben. Häufig hilft es schon, gemeinsam mit anderen Menschen, die in der Nähe sind, auf die beobachtete Situation aufmerksam zu machen und über den Notruf 110 der Polizei mitzuteilen, was gerade geschieht. Dabei hilft es der Polizei auch sehr, wenn die Zeugin oder der Zeuge die Situation so lange im Blick behält und schildert, bis die Kolleginnen und Kollegen vor Ort sind.
Um eine gewisse Handlungssicherheit zu ermöglichen, hat der KPR eine Broschüre erstellt, die Handlungsoptionen in verschiedenen Situationen aufzeigt, an denen man sich orientieren kann. Die Broschüre ist online unter https://www.duesseldorf.de/kpr/projekte/zivilcourage.html abrufbar.
Opfern von Gewalttaten zu helfen und mit adäquater Beratung und Hilfe zur Seite zu stehen, hat sich das Netzwerk der Düsseldorfer Opferhilfe zum Ziel gemacht. Welche Anlaufstelle die “richtige” ist, kann über die folgende Internetseite abgefragt werden https://www.duesseldorf.de/kpr/netzwerk-opferhilfe-duesseldorf.html
Auch wenn dort sicherlich nicht alle Hilfeeinrichtungen in Düsseldorf aufgeführt sind, helfen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der jeweiligen Anlaufstelle bei der Suche nach einer passenden Beratung.
Hintergrund: Tag des Kriminalitätsopfers
Der “Tag des Kriminalitätsopfers” wurde erstmals in Schweden begangen. Ursprünglich wurde der 22. Februar als Tag der Mahnung eingeführt. Die Idee des Tages wurde vom Weissen Ring aufgegriffen. Seit 1992 wird in Deutschland am 22. März der Kriminalitätsopfer gedacht.