The­Cradle Platz­an­sicht INTERBODEN HPP bloomimages

 

An dem nach­hal­ti­gen Leucht­turm­pro­jekt The Cradle im Düsseldorfer Medi­en­ha­fen star­ten die Holz­bau­ar­bei­ten. Rund 2.150 m³ Holz aus nach­hal­ti­ger Forst­wirt­schaft in Europa wer­den hier in den nächsten sechs Mona­ten ver­baut. Größtenteils fin­det das Mate­rial Ein­zug in den Decken, Stützen sowie in der cha­rak­te­ris­ti­schen Außen­fas­sade des Gebäudes. Im Sinne der Cradle to Cradle®-Philosophie sind die ver­wen­de­ten Mate­ria­lien des Gebäudes zu 97,7 Pro­zent kreislauffähig und dem­entspre­chend wiederverwertbar1. So wird zum Bei­spiel das Holz bei einem möglichen Rückbau des Gebäudes wie­der in den Mate­ri­al­kreis­lauf zurückgeführt und wie­der­wen­det. The Cradle ist das dritte Pro­jekt des Pro­jekt­ent­wick­lers INTERBODEN im Düsseldorfer Medi­en­ha­fen. Mit dem Beginn des Holz­baus ist sogleich die Fina­li­sie­rung des Roh­baus voll­zo­gen. Die Fer­tig­stel­lung des Gebäudes ist für das erste Halb­jahr 2023 vorgesehen.

Das nach­hal­tige Bau­pro­jekt The Cradle wird nach dem Cradle to Cradle (C2C) Prin­zip als Holz­hy­brid­bau ent­wi­ckelt. Das bedeu­tet, dass Holz mit ande­ren Bau­stof­fen kom­bi­niert und überall dort ein­ge­setzt wird, wo es end­li­che Mate­ria­lien wie Beton, Stahl oder Kunst­stoffe erset­zen kann. „Wir bezie­hen unser Holz gemäß der C2C Phi­lo­so­phie aus­schließ­lich aus nach­hal­ti­ger Forst­wirt­schaft in Europa, größtenteils sogar aus Deutsch­land“, sagt Andreas Willms, Pro­jekt­lei­ter The Cradle von INTERBODEN. „Berech­nun­gen zufolge wird der CO2-Fuß­ab­druck in der Kon­struk­tion um rund 1.900 Ton­nen im Ver­gleich zu kon­ven­tio­nel­len Gebäuden redu­ziert. Dies ent­spricht ca. 9 Mio. Kilo­me­ter Flug­stre­cke (224 Welt­um­run­dun­gen) und einer Reduk­tion von rund 40 Pro­zent CO2 im Ver­gleich zu herkömmlichen Gebäuden. Der Ein­satz von Holz, anstelle von end­li­chen Roh­stof­fen, ist hierfür der ent­schei­dende Fak­tor.“ Ein wei­te­rer Grund ist ein Logis­tik­kon­zept, bei dem das Holz direkt auf sei­nem Trans­port­weg an geeig­ne­ten Stel­len bear­bei­tet wird und keine gro­ßen Umwege machen muss.

Für den Holz­bau arbei­tet INTERBODEN mit dem Unter­neh­men DERIX zusam­men. „Wir sind kon­ti­nu­ier­lich auf der Suche nach neuen Möglichkeiten, das Bauen mit Holz noch nach­hal­ti­ger und res­sour­cen­scho­nen­der zu gestal­ten, als es ohne­hin schon ist. Als ers­tes Unter­neh­men unse­rer Bran­che haben wir die Rücknahme gebrauch­ter Holz­bau­teile für unsere Kund:innen zum Stan­dard gemacht“, sagt Mar­kus Stepp­ler, Ver­triebs­lei­ter bei DERIX. The Cradle fun­giert als Mate­ri­al­la­ger. Durch rever­si­ble Ver­bin­dun­gen wird eine größtmögliche Kreislauffähigkeit durch Demon­tier­bar­keit erreicht. Sämtliche Daten der Mate­ria­lien wer­den in dem digi­ta­len Mate­rial Pass­port mit dem BIM-Modell des Pro­jek­tes verknüpft und ste­hen für einen möglichen späteren Rückbau zur Verfügung. „Somit erhöht sich der Wert des Gebäudes und ermöglicht eine völlig neue Betrach­tung der Immo­bi­li­en­in­ves­ti­tion“, sagt Cars­ten Boell, Geschäftsführer der INTERBODEN Gewer­be­wel­ten. Nach dem Gebrauch wer­den die Mate­ria­lien gemäß dem C2C-Prin­zip nach Möglichkeit wie­der in den Mate­ri­al­kreis­lauf zurückgegeben und wiederverwendet.

Bauen mit Holz
„Wir haben uns für die Ver­wen­dung von Holz ent­schie­den, da es ins­be­son­dere in Bezug auf Mate­ri­al­ge­sund­heit und CO2-Fuß­ab­druck sehr posi­tive Aus­wir­kun­gen hat“, führt Willms aus. „Somit wirkt sich das Mate­rial posi­tiv auf die Arbeits­um­ge­bung aus.“ Die rund 2.150 m³ Holz ver­tei­len sich auf ca. 1.750 m³ Fichte, 225 m³ Lärche und 175 m³ Buche. Zum Ver­gleich: In der größten Holz­ach­ter­bahn der Welt, Colos­sos im Heide Park Resort in Sol­tau, wur­den etwa 3.000 m³ Holz ver­baut. Jede Holz­sorte wurde auf­grund ihrer indi­vi­du­el­len Eigen­schaf­ten für den jewei­li­gen Ver­wen­dungs­zweck ausgewählt. So wird zum Bei­spiel bei der Fas­sade Lärche ver­wen­det, die durch ihren gera­den Wuchs und ihre hohe Dichte für eine lange Lebens­dauer und Trag­kraft steht. Für die Stützen wird Buche ver­wen­det, da diese eine hohe Fes­tig­keit auf­weist. Im Innen­be­reich – ins­be­son­dere in den Decken – wird Fich­ten­holz ver­wen­det, das sich durch Viel­sei­tig­keit und Robust­heit auszeichnet.

The Cradle
Das zukunfts­wei­sende Bürogebäude The Cradle wird in Zusam­men­ar­beit mit HPP Archi­tek­ten errich­tet. Im Fokus ste­hen der unmit­tel­bare Nut­zer­vor­teil sowie das Thema Nach­hal­tig­keit nach dem Cradle-to-Cradle®-Prinzip. Ziel ist es, die Bestand­teile des Bürogebäudes aus kreislauffähigen Mate­ria­lien her­zu­stel­len und nach dem Gebrauch wie­der in den Mate­ri­al­kreis­lauf zurückzuführen. Als Düsseldorfs ers­tes gewerb­li­ches Immo­bi­li­en­pro­jekt, das auf Holz­hy­brid­bau­weise basiert, bie­tet The Cradle auf ins­ge­samt circa 7.200 m² moderne Räumlichkeiten für Büro und Gas­tro­no­mie. Bereits vor Bau­be­ginn ver­mie­tet der Pro­jekt­ent­wick­ler INTERBODEN rund 50 Pro­zent der Räumlichkeiten an den führenden Co-Working-Anbie­ter Spaces. Ein ganz­heit­li­ches Mobilitätskonzept mit E- Mobi­lity- sowie Bike- und Car-Sha­ring-Ange­bo­ten stei­gert zusätzlich den Nut­zen des Gebäudes und berei­chert die gesamte Umge­bung. Ein­ge­bet­tet sind diese Dienste und viele wei­tere Ser­vices in eine eigene The Cradle App.