Vorläufiger Jahresabschluss der Landeshauptstadt Düsseldorf für das Jahr 2021 weist trotz Corona-Krise einen Überschuss von 39,5 Millionen Euro aus
Der vorläufige Jahresabschluss der Landeshauptstadt Düsseldorf für das Jahr 2021 weist trotz Corona-Krise einen Überschuss von 39,5 Millionen Euro aus. Möglich ist dies lediglich durch die vom Land vorgegebene Bilanzierungshilfe.
Hatten die städtischen Haushaltsplaner ursprünglich für das Jahr 2021 noch mit einem Verlust in Höhe von 73,9 Millionen Euro gerechnet, so weist der von Stadtkämmerin Dorothée Schneider heute vorgelegte vorläufige Jahresabschluss nun einen Überschuss von 39,5 Millionen Euro aus. Insbesondere die Gewerbesteuer verbesserte sich in 2021 kräftig und brachte 976,4 Millionen Euro, und damit 197,9 Millionen Euro mehr als erwartet, ins Stadtsäckel.
Die Corona-Pandemie hat auch in 2021 zu Belastungen geführt, zum Beispiel durch weniger Erträge bei den Eintrittsgeldern und Teilnahmeentgelten. Auch die Ausschüttungen der städtischen Tochtergesellschaften sind weiterhin geringer ausgefallen im Vergleich zum Niveau vor der Pandemie. Da die finanziellen Folgen der Pandemie aber nach den Vorgaben des Landes in einer Bilanzierungshilfe isoliert wurden, wirkten sie sich nicht auf das Jahresergebnis aus. Ohne Bilanzierungshilfe würde sich das Jahresergebnis auf – 94,5 Millionen Euro belaufen. Die Bilanzierungshilfe wird voraussichtlich im Jahr 2025 aufgelöst und dann das Eigenkapital der Stadt entsprechend mindern. Über das genaue Vorgehen wird der Rat entscheiden.
Auch in 2021 wurde der Schulbau mit Investitionsauszahlungen in Höhe von 125,5 Millionen Euro vorangetrieben. Weitere Investitionsschwerpunkte waren die Bereiche Verkehrsflächen und ‑anlagen, ÖPNV (106,1 Millionen Euro), Kinder‑, Jugend- und Familienhilfe (32,5 Millionen Euro) sowie Kultur und Wissenschaft (22,7 Millionen Euro).
Die Finanzierung erfolgte trotz der verbesserten Gewerbesteuersituation unter anderem durch Kredite, so dass der Bestand an Investitionskrediten zum Ende des Jahres 2021 221,6 Millionen Euro beträgt. Damit ist der Kreditbedarf trotz höherer Gewerbesteuer in 2021 deutlich gestiegen. Die zusätzlichen Kredite konnten nicht mehr durch die städtische Holding gedeckt werden, so dass die Kreditaufnahme in 2021 bei Banken erfolgte.
Der Jahresüberschuss von 39,5 Millionen Euro stärkt zunächst das Eigenkapital der Stadt. Es ist aber jetzt schon absehbar, dass auch in den nächsten Jahren die Finanzen der Stadt stark belastet werden, da nach dem derzeitigen Stand der Planungen im Jahr 2024 die wichtige Ausgleichsrücklage vollständig verzehrt sein wird. Hierbei sind auch die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine und die hieraus zu erwartenden Energiekostensteigerungen und steigenden Baukosten zu berücksichtigen. Da die Mittel der städtischen Holding aufgebraucht sein werden, müssen zukünftig als weitere Belastung Verluste bei der Rheinbahn durch den städtischen Haushalt gedeckt werden. “Wir dürfen uns von dem Ergebnis in 2021 unter Berücksichtigung der Bilanzierungshilfe nicht blenden lassen. Die Zukunft birgt erhebliche Risiken”, so Stadtkämmerin Schneider.