Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei und THW Foto: LOKALBÜRO

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Für die Feu­er­wehr Düs­sel­dorf war auch 2021 ein ereig­nis­rei­ches Jahr: Neben einem gro­ßen Enga­ge­ment in der Bewäl­ti­gung der Corona-Pan­de­mie, ins­be­son­dere bei der Orga­ni­sa­tion der städ­ti­schen Impf­kam­pa­gne, war die Feu­er­wehr im Juli des ver­gan­ge­nen Jah­res auf­grund des Hoch­was­sers durch das Sturm­tief “Bernd” im Dau­er­ein­satz im Stadt­ge­biet. Beide Ereig­nisse ste­hen nun auch schrift­lich im Fokus: Mit dem Titel “Zah­len, Daten und Fak­ten 2021 – Gemein­sam stark” stellte die Feu­er­wehr Düs­sel­dorf ihren Geschäfts­be­richt für das Jahr 2021 vor.

“Das Ein­satz­jahr 2021 hat gezeigt, wie viel­fäl­tig die aktu­el­len Anfor­de­run­gen an die Feu­er­wehr sind: Neben den klas­si­schen Brand­ein­sät­zen und dem Ret­tungs­dienst stellte ins­be­son­dere die Bewäl­ti­gung der Corona-Pan­de­mie eine wich­tige Auf­gabe dar, ebenso wie die Besei­ti­gung der Fol­gen des Stark­re­gen- und Hoch­was­ser­er­eig­nis­ses ‘Bernd’. Ich danke allen Ein­satz­kräf­ten für ihr gro­ßes Enga­ge­ment und ihre Bereit­schaft, sich immer wie­der neuen Her­aus­for­de­run­gen zu stel­len”, sagt Feu­er­wehr­de­zer­nent Chris­tian Zaum über die Arbeit der Ein­satz­kräfte bei der Vor­stel­lung des Geschäftsberichtes.

Zu den Zah­len: Von 152.880 (2020: 143.336) Alar­mie­run­gen ent­fie­len 138.247 (2020: 129.999) auf den Bereich Ret­tungs­dienst. Dar­un­ter befan­den sich 91.409 (2020: 81.778) Fahr­ten zu Not­fall­pa­ti­en­ten, bei denen bei 19.513 (2020: 18.132) der Not­arzt Hilfe leis­tete. Die Alar­mie­run­gen im Ret­tungs­dienst sind somit um rund sechs Pro­zent gegen­über dem Vor­jahr gestie­gen und haben in etwa das Niveau vor der Coro­na­krise erreicht. Die Zahl der Kran­ken­trans­porte fiel dabei leicht auf 46.838 (2020: 48.221) Krankenfahrten.

„Auch im Jahr 2021 enga­gier­ten sich die Ein­satz­kräfte der Berufs­feu­er­wehr und der Frei­wil­li­gen Feu­er­wehr zu vie­len The­men der Pan­de­mie. So war uns die Unter­stüt­zung der Impf­kam­pa­gne sehr wich­tig. Im Ret­tungs­dienst sind die Ein­satz­zah­len wie­der auf das Niveau von vor der Pan­de­mie ange­stie­gen. Wir müs­sen uns diese Stei­ge­run­gen genau anse­hen und zukunfts­si­chere Ideen für unse­ren Ret­tungs­dienst ent­wi­ckeln. Die Leis­tungs­fä­hig­keit unse­rer Feu­er­wehr wird stark durch das per­sön­li­che Enga­ge­ment der ehren­amt­li­chen und haupt­be­ruf­li­chen Ein­satz­kräfte geprägt. Die gemein­schaft­li­che Hilfe nach dem Unwet­ter im Juli des ver­gan­ge­nen Jah­res ist mir beson­ders in Erin­ne­rung. Die Auf­ar­bei­tung die­ser Ereig­nisse beschäf­tigt uns bis heute”, fasst Feu­er­wehr­chef David von der Lieth das Berichts­jahr zusammen.

Der Ein­satz­leit­rech­ner doku­men­tiert für den Bereich Feu­er­wehr 14.633 (2020: 13.337) Alar­mie­run­gen, davon 3.796 (2020: 3.904) Brandeinsätze.

Die wei­te­ren Zah­len im Detail:
Alarmierungen
Gesamt: 152.880 (2020: 143.336)
Feu­er­wehr: 14.633 (2020: 13.337)

Brand­ein­sätze
Ins­ge­samt: 3.796 (2020: 3.904)
darunter
Groß­brände: 22 (2020: 18)
Woh­nungs­brände: 1.436 (2020: 1.320)
Heim­rauch­mel­der: 615 (2020: 606)
Vege­ta­ti­ons­brände: 93 (2020: 141)
Fahr­zeug­brände: 121 (2020: 25)
Über­ört­li­che Hilfe: 3 (2020: 2)

Tech­ni­sche Hilfeleistung
Ins­ge­samt: 7.741 (2020: 6.493)
darunter
Ver­kehrs­un­fälle: 121 (2020: 111)
Men­schen in Not­la­gen: 2.155 (2020: 1.878)
Tiere in Not­la­gen: 2.084 (2020: 1.920)
Was­ser- /Sturmschäden: 3.394 (2020: 1.043)

Sons­tige Einsätze
Unter­stüt­zung Rettungsdienst/
Kran­ken­trans­port: 2.530 (2020: 2.371)
Sons­tige Ein­sätze: 566 (2020: 569)

Ret­tungs­dienst
Ins­ge­samt: 138.247 (2020: 129.999)
davon
Kran­ken­trans­port: 46.838 (2020: 48.221)
Not­fälle: 91.409 (2020: 81.778)
darunter
Not­fälle mit Notärztin/Notarzt: 19.513 (2020: 18.132)
Inten­siv­ver­le­gun­gen: 6.181 (2020: 5.292)
Infek­ti­ons­trans­porte: 10.646 (2020: 15.221)

Die Dis­po­nen­ten der Leit­stelle nah­men 2021 ins­ge­samt 395.998 (2020: 343.027) Tele­fon­an­rufe ent­ge­gen. Dar­un­ter 185.771 (2020: 180.344) Not­rufe, die über die Not­ruf­num­mer 112 ein­gin­gen. Ein Anru­fen­der musste im Durch­schnitt rund 7,5 Sekun­den (2020: 6,0 Sekun­den) war­ten, bis ein Dis­po­nent frei war und das Gespräch anneh­men konnte. Im Jah­res­durch­schnitt bear­bei­te­ten die Feu­er­wehr­mit­ar­bei­ten­den alle 3,4 Minu­ten (2020: 3,6 Minu­ten) einen Ein­satz in der Leitstelle.

Jeden Tag leis­ten 181 Ein­satz­kräfte ihren Dienst für die Men­schen in der Stadt. Tages­ab­hän­gig kom­men bis zu 66 wei­tere Ein­satz­kräfte der Part­ner im Ret­tungs­dienst sowie Not­ärzte dazu, um schnelle Hilfe zu leis­ten. Im Amt 37, das die Feu­er­wehr, Ret­tungs­dienst und Bevöl­ke­rungs­schutz zusam­men­fasst, arbei­ten 1.082 (2020: 1.043) Mit­ar­bei­tende, davon 53 (2020: 45) Frauen. Bei den zehn Frei­wil­li­gen Feu­er­weh­ren gibt es 372 (2020: 367) aktive Mit­glie­der, davon 42 (2020: 37) Frauen.

Hin­ter­grund Sturm­tief “Bernd”
Am 14. Juli zog das Sturm­tief “Bernd” mit ergie­bi­gen und teils unwet­ter­ar­ti­gen Regen­fäl­len über die Lan­des­haupt­stadt und sorgt mit über 1.900 Ein­satz­stel­len zu einer meh­rere Tage anhal­ten­den Ein­satz­lage für die Feu­er­wehr Düs­sel­dorf. Bereits in kür­zes­ter Zeit mel­de­ten die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger über die Not­ruf­num­mer 112 voll­ge­lau­fene Kel­ler, Tief­ga­ra­gen und hohe Pegel­stände an den inner­städ­ti­schen Gewäs­sern wie Düs­sel, Anger und Kit­tel­bach. Zur Abar­bei­tung der Ein­satz­mel­dun­gen waren in Spit­zen­zei­ten bis zu 500 Ein­satz­kräfte von Berufs­feu­er­wehr, Frei­wil­li­ger Feu­er­wehr und den Hilfs­or­ga­ni­sa­tio­nen sowie des THW und der DLRG im Stadt­ge­biet unter­wegs. Bei anhal­tend stei­gen­dem Pegel schützte die Feu­er­wehr Düs­sel­dorf einen rund 700 Meter lan­gen Düs­sel­ab­schnitt ent­lang der Zwei­brü­cken­straße mit zusätz­li­chen rund 25.000 Sand­sä­cken, die die Ein­satz­kräfte vor Ort zu einem Damm ver­bau­ten. Im Laufe des Mitt­wochs ent­wi­ckelte sich der Pegel der Düs­sel zu einem Jahr­tau­send­hoch­was­ser und ver­zeich­nete in der Spitze einen Pegel von über drei Metern. Hier konnte der zusätz­li­che errich­tete Damm den Was­ser­mas­sen nicht stand­hal­ten, sodass die Düs­sel im Laufe des Mitt­wochs über die Ufer trat. Vor­sorg­lich infor­mierte die Feu­er­wehr Düs­sel­dorf bereits am Vor­tag die Düs­sel­dor­fe­rin­nen und Düs­sel­dor­fer zu dem bevor­ste­hen­den Unwet­ter. Zusätz­lich zu die­sen Infor­ma­tio­nen ent­schied sich der Kri­sen­stab bereits am Mitt­woch­mit­tag, den stark gefähr­de­ten Bereich der Ost­park­sied­lung vor­sorg­lich zu eva­ku­ie­ren. Im Bereich Venn­hau­sen wurde ein Anwoh­ner in sei­ner Sou­ter­rain­woh­nung von den ein­drin­gen­den Was­ser­mas­sen über­rascht, sodass der 57-Jäh­rige seine Woh­nung im Unter­ge­schoss nicht mehr recht­zei­tig ver­las­sen konnte. Als die ers­ten Ein­satz­kräfte an der gemel­de­ten Adresse ein­tra­fen, war die Woh­nung bereits bis zum Erd­ge­schoss über­schwemmt. Neben der Woh­nung des Toten waren wei­tere 40 Kel­ler auf der Straße betrof­fen, die alle bis zur Geschoss­de­cke mit Was­ser voll­ge­lau­fen waren, sodass die Was­ser­mas­sen auch meh­rere zen­ti­me­ter­hoch auf der Straße stan­den. Hier arbei­tete die Feu­er­wehr Düs­sel­dorf unter Hoch­druck mit meh­re­ren Hoch­leis­tungs­pum­pen — dar­un­ter eine Spe­zi­al­pumpe, die rund 7.000 Liter in der Minute för­dern kann — daran, die Was­ser­mas­sen schnellst­mög­lich zu ent­fer­nen. Trotz der inten­sivs­ten Bemü­hun­gen der Ein­satz­kräfte konnte der 57-jäh­rige Bewoh­ner nur noch tot gebor­gen werden.