Weiterer Ablauf und Parameter festgelegt
Zweite Phase der Öffentlichkeitsbeteiligung
In seiner Sitzung vom 8. September 2022 hat der Rat der Landeshauptstadt Düsseldorf genaue Parameter und den Ablauf des Ideenwettbewerbs festgelegt, der über die Standortentscheidung des neuen Opernhauses in Düsseldorf entscheiden wird. Dass die Standortfrage zwischen Heinrich-Heine-Allee oder Am Wehrhahn 1 auf Grundlage eines internationalen, einphasigen städtebaulichen Ideenwettbewerbs getroffen wird, hatte der Rat bereits im April 2022 beschlossen. Der Wettbewerb wird die städtebauliche Einbindung des Opernhauses der Zukunft an beiden Standorten untersuchen und die Auswirkungen auf das jeweilige Umfeld aufzeigen.
In Verbindung mit den von der Stadt entwickelten funktionalen und flächentechnischen Anforderungen zielt der Ideenwettbewerb in erster Linie auf eine größtmögliche Identifikation im Stadtbild ab, wobei gleichzeitig sichergestellt wird, dass den Düsseldorferinnen und Düsseldorfern an beiden möglichen Standorten ein Mehrwert über den regulären Opernbetrieb hinaus geboten wird. Dabei stehen insbesondere die unterschiedlichen Gegebenheiten an den potenziellen Standorten im Kern der Betrachtung.
So sind an der Heinrich-Heine-Allee unter anderem die vorhandenen Qualitäten des Hofgartens und der Königsallee sowie die betreffenden denkmalrechtlichen Aspekte zu prüfen. Für den Standort Am Wehrhahn gilt es, eine Oper in eine bestehende innerstädtische Blockstruktur zu integrieren und dennoch ihre Strahlkraft in einer Umgebung, die durch den Einzelhandel definiert wird, optimal herauszuarbeiten.
Geplant ist eine Teilnahme von insgesamt 20 Teams, die sich der Aufgabe stellen, das städtebauliche Potenzial beider Standorte in Bezug auf die Vision “Opernhaus der Zukunft” zu untersuchen. Neben acht gesetzten Büros sollen zwölf weitere Teams durch eine weltweite Ausschreibung nach EU-Recht ermittelt werden. Die Ausschreibung richtet sich dabei ausschließlich an Planungsteams, die Erfahrungen mit Kulturbau im innerstädtischen Kontext innerhalb der letzten zehn Jahre nachweisen können.
Die besten acht Entwürfe — je maximal vier pro Standort — werden durch eine unabhängige Fachjury prämiert und zum Ende des ersten Quartals 2023 verkündet. Im Anschluss wird eine Standortempfehlung durch die Verwaltung der Landeshauptstadt erarbeitet und dem Rat der Stadt zur Entscheidung vorgelegt.
Umsetzung der zweiten Phase der Öffentlichkeitsbeteiligung
Der Rat der Landeshauptstadt Düsseldorf hat ebenfalls die Umsetzung der zweiten Phase der Öffentlichkeitsbeteiligung beschlossen. Diese verläuft zeitlich parallel zum städtebaulichen Ideenwettbewerb. Die Beteiligung soll sicherstellen, dass die Wünsche, Ideen und Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger in die Auslobung eines später nachfolgenden Realisierungswettbewerbs eingehen können, in dessen Zuge konkrete architektonische Entwürfe für das Opernhaus der Zukunft erarbeitet werden.
Die verschiedenen Formate der Öffentlichkeitsbeteiligung setzen daher auf eine möglichst konkrete Beschäftigung mit den Vorgaben des Raum- und Funktionsprogramms, das die funktionalen und flächentechnischen Anforderungen an das neue Kulturgebäude definiert. Dies erfolgt insbesondere durch einen vierstufigen Workshop-Prozess mit jeweils rund 30 Beteiligten aus Kulturszene und Bürgerschaft. Die in diesen Workshops generierten Erkenntnisse werden außerdem durch verschiedene Formate der digitalen und aufsuchenden Marktforschung weiter untersucht, sodass möglichst viele Akteurinnen und Akteure in die Entscheidungsfindung eingebunden werden.
Als dritte Komponente ist die Einrichtung eines Projektbeirats beschlossen worden, der — ergänzend zu den politischen Gremien und Ausschüssen — als öffentliche Stimme für die Umsetzung der Ergebnisse aus der Bürgerbeteiligung dienen soll. Er ist als Stakeholder-Dialog nach Stellvertretungsprinzip vorgesehen. Die Benennung der Mitglieder erfolgte nach Vorschlägen aus der Kleinen Kommission Opernhaus der Zukunft.
Die Bürgerbeteiligung soll im Oktober 2022 starten und bis Ende des ersten Quartals 2023 abgeschlossen sein. Die Ergebnisse der zweiten Beteiligungsphase fließen in den Realisierungswettbewerb und die mit ihm verbundenen politischen Beschlüsse ein. Auf www.dialog-opernhaus-duesseldorf.de sind sowohl die wesentlichen Inhalte der ersten Phase der Öffentlichkeitsbeteiligung als auch die der aktuellen Phase verfügbar.
Bereitstellung finanzieller Mittel für die aktuelle Projektphase
In der Sitzung des Rates der Landeshauptstadt Düsseldorf wurden auch die notwendigen finanziellen Mittel für die Vorbereitung und Durchführung des städtebaulichen Ideenwettbewerbs, die Untersuchungen zu einer Standortempfehlung, die Fortschreibung der Bedarfsplanung und die Vorbereitung und Durchführung der zweiten Phase der Öffentlichkeitsbeteiligung bewilligt. Für die zusätzlich erforderlichen Vorhaben wird die Stadtkämmerin ermächtigt, Mittel in Höhe von 405.000 Euro für das Jahr 2022 und 1,25 Millionen Euro für das Jahr 2023 bereitzustellen. Diese Mittel sind zusätzlich zu den im Grundsatzbeschluss vom 16. Dezember 2021 beschlossenen Mitteln in Höhe von 1,4 Millionen Euro notwendig.