Die Johanneskirche mitten in Düsseldorf ist wie eine Schatztruhe. Unten öffnen sich Kirchenraum und Begegnungsstätten wie das Café, das vielen Menschen Raum gibt und in den oberen Stockwerken sind der Bachsaal mit Industriecharme aus den 60-er Jahren, hoch hängenden Kronleuchtern, einer umlaufenden Balustrade und viel Licht, was alles bewährt ist, und andere Veranstaltungsräume.
Erst am Samstag, 1. Oktober, fand hier die offizielle Eröffnung des 17. IDO statt. Wie sagte Intendant Herbert H. Ludwig launig vor dem ersten Konzert um 17.30 Uhr?
„Das 17. Internationale Düsseldorfer Orgelfestival ist hiermit eröffnet!“ Und Festivalleiterin Dr. Frederike Möller schloss gleich an „Das 17. IDO ist nun eröffnet!“ Die IDO-alisten sind wieder einmal am Start.
Beides richtig, beides gut, alles an diesem Tag ist gelungen.
Gelungene Verbindung von Barock und Jugend
Um 16 Uhr strömten geladene Gäste zum Eröffnungsempfang in den Bachsaal, um bei Gesprächen und duftenden Rosen neben Quiche und Kuchen den Zauber des Anfangs zu genießen. Der Kirchenraum im Erdgeschoss füllte sich lange vor dem Eröffnungskonzert, welches offiziell um 17.30 Uhr begann. Unter der Leitung von Ernst von Marschall kam die Jugend zum Zug. Wobei die Klänge von Barockmusik ein hörenswerter Kontrast waren. Und während der erst 17-jährige Julian Becker aus dem Orgelkonzert F‑Dur von Georg Friedich Händel spielte, und die beiden ersten Geigen des Jugendsinfonieorchesters der Tonhalle ihn begleiteten, mit Lukas Döhler und Elena Marie Gerards Iglesias, wuchs die Begeisterung im Kirchenraum angesichts der klaren und zum Teil berauschenden Klanggewalten. Als später Amelie Held, die 25-jährig längst international als Organistin gefragt ist und auch für ihre roten Orgelschuhe bekannt ist – rote Ballerinas aus Lackleder – und ebenfalls aus Händels Orgelkonzert B‑Dur spielte, war die Begeisterung der mehr als 150 Gäste spürbar. Die Größe des Kirchenraums gibt es her, dass alle Corona-Sicherheitsmaßnahmen umgesetzt werden konnten.
Weiter mit Gero Körner und der Big Band
Weiter ging es mit dem Eröffnungskonzert II mit dem herausragenden Gero Körner an der Hammond Orgel und der Big Band der Hochschule Düsseldorfer unter Leitung von Martin Reuthner. Und spätestens als Gero Körner den Jazzklassiker „Misty“ von Erroll Garner spielte, war die Stille im Kirchenraum fühlbar. Zwischen den fetzigen Stücken aller Jazz Genres sollten auch einmal ruhigere Klänge walten, was komplett gelungen war. Und sehr gelungen auch das harmonische Zusammenspiel zwischen Gero Körner und der Big Band, die zum ersten Mal gemeinsam auftraten. Da passte jeder Einsatz wie auf Maß.
Nach neunzig Minuten, einer Zugabe und tosendem Applaus des begeisterten Publikums heißt es nun: Das 17. IDO ist eröffnet. Und die nächsten Konzerte haben schon begonnen. Es ist wirklich für jeden Geschmack etwas dabei! Karten und Informationen auf der Homepage www.ido-festival.de
Fotos & Text: Gabriele Schreckenberg