Doro­thée Schnei­der Käm­me­rin Foto: Lan­des­haupt­stadt Düsseldorf

 

Stadt­käm­me­rin Doro­thée Schnei­der hat am Mon­tag, 7. Novem­ber, den Con­trol­ling­be­richt zur haus­halts- und per­so­nal­wirt­schaft­li­chen Lage nach dem Stich­tag 30.09.2022 im Haupt- und Finanz­aus­schuss vor­ge­stellt. Die­ser pro­gnos­ti­ziert nun­mehr ein Jah­res­er­geb­nis für das Haus­halts­jahr 2022 in Höhe von ‑177,2 Mil­lio­nen Euro und somit eine Ver­schlech­te­rung der Haus­halts­lage der Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf zum 31.12.2022 um 44,6 Mil­lio­nen Euro. Im Ver­gleich zur Vor­her­sage vom Juni die­ses Jah­res (-300 Mil­lio­nen Euro) ergibt sich eine Ver­bes­se­rung von gut 123 Mil­lio­nen Euro.

Die pro­gnos­ti­zier­ten Gewer­be­steu­er­erträge stei­gen um 200 Mil­lio­nen Euro auf rund 1,15 Mil­li­ar­den Euro an. Die Ver­bes­se­rung gegen­über dem Plan­an­satz wirkt sich aber nur zur Hälfte posi­tiv auf das Jah­res­er­geb­nis aus. Die andere Hälfte wurde zuvor als erwar­te­ter Corona-Scha­den bilan­zi­ell abge­grenzt (soge­nannte Bilan­zie­rungs­hilfe). Die Ver­bes­se­rung wirkt sich jedoch in vol­ler Höhe posi­tiv bei der Liqui­di­tät aus. Bedingt durch das Steu­er­ent­las­tungs­ge­setz 2022 sowie der im Sep­tem­ber aus­ge­zahl­ten Ener­gie­pau­schale hat sich die Pro­gnose zum Gemein­de­an­teil an der Ein­kom­men­steuer gegen­über Juni um 54,3 Mil­lio­nen Euro reduziert.

Trotz die­ser vor­ge­nann­ten Liqui­di­täts­ver­bes­se­rung muss­ten zur Fort­füh­rung der Inves­ti­ti­ons­tä­tig­kei­ten in 2022 bis­her Inves­ti­ti­ons­kre­dite von 95 Mil­lio­nen Euro auf­ge­nom­men wer­den, so dass diese jetzt ein Volu­men von knapp 310 Mil­lio­nen Euro aufweisen.

Auf­grund der Auf­nahme Geflüch­te­ter aus der Ukraine in der Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf erge­ben sich für den Haus­halt erheb­li­che Ver­schlech­te­run­gen zum Jah­res­ende, ins­be­son­dere in den Auf­wen­dun­gen für soziale Ein­rich­tun­gen für Obdach­lose, Aus­sied­ler und Flücht­linge und den wirt­schaft­li­chen Leis­tun­gen für Asyl­su­chende (-87,7 Mil­lio­nen Euro). Dem­ge­gen­über ste­hen Erstat­tun­gen von Bund und Land von 46,3 Mil­lio­nen Euro.

Auf die Ukraine-Krise ist unter ande­rem auch zurück­zu­füh­ren, dass Bau­maß­nah­men nicht im beab­sich­tig­ten Umfang durch­ge­führt wer­den kön­nen. Das geplante Inves­ti­ti­ons­vo­lu­men von 495 Mil­lio­nen Euro ist zum Berichts­stich­tag nur zu etwa 47 Pro­zent erreicht wor­den. Dies wird Neu­ver­an­schla­gun­gen im erheb­li­chen Umfang für das Haus­halts­jahr 2023 zur Folge haben.

Auf der ande­ren Seite kön­nen auch einige Ver­bes­se­run­gen gemel­det wer­den. So wir­ken sich Mehr­erträge bei den Bau­auf­sichts­ge­büh­ren, aus Buß­gel­dern beim ruhen­den Ver­kehr und bei der Geschwin­dig­keit- und Rot­licht­über­wa­chung, im Bereich der Leis­tun­gen nach dem Unter­halts­vor­schuss­ge­setz und eine höhere Gewinn­aus­schüt­tung im Betei­li­gungs­be­reich posi­tiv auf das Jah­res­er­geb­nis aus.