Beginn der Baumaßnahmen ist für Anfang 2023 geplant
Das Klärwerk Nord muss modernisiert und mit der aktuellen Technologie ausgerüstet werden. Dabei soll die bestehende biologische Reinigung entsprechend dem Stand der Technik angepasst werden, indem die Anlage um zwei Belebungsbecken und ein Becken zur biologischen Phosphorelimination erweitert wird. Der Baubeginn ist für Anfang 2023 vorgesehen; vorbereitend erfolgen noch fortlaufend bis zum Ende des Jahres Arbeiten wie zum Beispiel Gehölzschnitt.
Durch die zukünftig reduzierte Einleitung von Nährstoffen in den Rhein wird ein Beitrag zur Vermeidung von Algenbildung und ein Beitrag zur Sauerstoffzehrung geleistet. Dadurch wird auch in Zukunft weiterhin die Einhaltung der Grenzwerte sichergestellt und das sensible Ökosystem des Rheins geschützt.
Aufgrund der erhöhten Anforderungen an die Reinigungsleistung für Stickstoff müssen zwei zusätzliche Belebungsbecken gebaut und die Verdichterstation zur Belüftung der Belebungsbecken erweitert werden. Altersbedingt muss das Zulaufpumpwerk vollständig erneuert werden. Die Phosphorelimination wird um eine biologische P‑Elimination ergänzt. Hiermit soll Fällmittel eingespart werden und die Abhängigkeit von Rohstofflieferanten wird reduziert.
Beeinträchtigungen durch die Arbeiten Im Rahmen dieser Baumaßnahmen sind Erd- und Betonarbeiten erforderlich, wodurch die Zufahrtsstraße Isseldyk einer zusätzlichen Belastung mit Liefer- und Bauverkehr ausgesetzt ist. Der Zeitraum dafür wird voraussichtlich bis Mitte 2025 andauern.
Zudem führen die Baumaßnahmen zu einer Beeinträchtigung der Anwohnerinnen und Anwohner und des Kindergartens Max-Mo. Zur Information wurde ein Anwohnerschreiben versendet. Durch ein für die Baumaßnahme entwickeltes Verkehrskonzept sollen die Störungen möglichst gering gehalten werden. Der Kindergarten und die drei Wohnhäuser, die direkt an der Zufahrt zum Klärwerk liegen, erhalten eine Umfahrung, damit die jeweiligen Zugangsbereiche zu den Häusern und zum Kindergarten geschützt sind. Ein Zaun dient außerdem als eine zusätzliche Barriere. Die Zu- und Abfahrt über Haus Meer ist dennoch gegeben.
Weiterhin soll der anliefernde Lkw-Verkehr zur Baustelle über Haus Meer und Isseldyk erfolgen. Die Ampelanlage am Haus Meer ist für die erwartete Belastung des abfließenden Verkehrs nicht weiter optimierbar. Deshalb muss der abfließende Verkehr über Kreuz-Wildweg und Bergfeld geleitet werden. Zur Aufrechterhaltung der Verkehrssicherheit wird an der Kreuzung Bergfeld/Kreuz-Wildweg eine weitere Ampelanlage installiert. Zum Schutz aller beteiligten Verkehrsteilnehmer ist es nach Abstimmung mit der Stadt Meerbusch zwingend notwendig und unumgänglich, den Kreuz-Wildweg in eine Einbahnstraße mit Sperrung für Fußgänger und Radfahrer umzuwandeln.
Die Kosten für die Maßnahme betragen voraussichtlich rund 35 Millionen Euro.
Hintergrund
Das linksrheinisch liegende Klärwerk Düsseldorf-Nord in Meerbusch-Ilverich wird vom Stadtentwässerungsbetrieb Düsseldorf betrieben. Erbaut wurde es in den Jahren 1962 bis 1966 und wird zur Verbesserung der Reinigungsleistung seit 1976 stetig ausgebaut. Der letzte große Ausbau fand 2000 statt. Das Klärwerk hat eine Ausbaugröße von 600.000 Einwohnerwerten. Die jährlich gereinigte Abwassermenge beträgt etwa 34 Millionen Kubikmeter. Das Einzugsgebiet des Klärwerkes Düsseldorf-Nord umfasst hauptsächlich den nördlichen und den linksrheinischen Teil von Düsseldorf sowie Teile von Meerbusch und Krefeld.
Die Abwasserreinigung des Klärwerks-Nord besteht aus einer mechanischen Behandlungsstufe mit Rechen, Sandfang und Vorklärung, sowie einer einstufigen biologischen Behandlungsstufe mit zwei parallel betriebenen Straßen aus Belebungsbecken und Nachklärung und einer Schlammbehandlungsanlage.