Bereits seit 20 Jahren besteht die Fachgruppe “Häusliche Gewalt” des Kriminalpräventiven Rates (KPR). Zum Jubiläum blickte die Fachgruppe am Dienstag, 13. Dezember, auch auf 20 Jahre Gewaltschutzgesetz zurück. Nach wie vor ist die lückenlose Interventionskette zur Bekämpfung von häuslicher Gewalt Ziel der Fachgruppe. Häusliche Gewalt kommt in jeder Gesellschaftsschicht vor und hat zahlreiche Facetten, bei denen unterschiedliche Erfordernisse berücksichtigt werden müssen. Dafür wurden mehrere Arbeitsgruppen eingerichtet.
Dabei handelt es sich um die Arbeitsgruppen “Spezifische Frauenunterstützung”, “Kinder und Jugendliche und Häusliche Gewalt”, “§34a PolG NRW”, “Migration und häusliche Gewalt”, “Arbeit mit Tätern und Täterinnen”, “Jobcenter und häusliche Gewalt”, “Männer als Opfer häuslicher Gewalt”, “Paararbeit in Fällen häuslicher Gewalt” sowie “Hochrisikofälle”. Zudem wurden beispielsweise eine Sonderzuständigkeit bei der Staatsanwaltschaft Düsseldorf und Täterkurse eingerichtet, verschiedene Berufsgruppen geschult und eine Gefährdungseinschätzung in Fällen häuslicher Gewalt entwickelt.
Die Arbeit der Fachgruppe orientiert sich an neuesten Erkenntnissen und aktuellen Problemfeldern. Damit wird gewährleistet, dass diese Problemstellungen schnell erkannt und praxisorientierte Lösungsansätze entwickelt werden können.
Hintergrund Schon bei der Gründung des KPR 1994 stand das Thema “Gewalt gegen Kinder und Frauen” auf der Agenda. Im Rahmen der Einführung des Gewaltschutzgesetzes 2002 und der Änderung des Polizeigesetzes NRW (Paragraf 34a PolG NW; Wohnungsverweisung und Rückkehrverbot in Fällen häuslicher Gewalt) haben sich neue Möglichkeiten und Herausforderungen zum Thema Gewalt in Beziehungen ergeben. Vor diesem Hintergrund beschloss der KPR die Einrichtung einer Projektgruppe unter dem Titel “Häusliche Gewalt”. Die Anregung dazu kam aus dem “Düsseldorfer Forum gegen Gewalt in Beziehungen”, das sich bis dahin als eher loser Verbund zum Thema engagierte. Mit der Einführung der Projektgruppe, die später zur Fachgruppe wurde, wurde die Arbeit in einen verbindlichen und institutionalisierten Rahmen eingebunden.