Optimierung des Öffentlichen Personennahverkehrs geht voran
Der Rat der Landeshauptstadt hat in seiner Sitzung am Donnerstag, 15. Dezember, das Konzept zur kurzfristigen Verbesserung des Angebotes im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), das Projekt “RheinTakt”, beschlossen. Darin eingeschlossen sind die Prüfergebnisse aus der Gremienbeteiligung. Rheinbahn und Stadtverwaltung sind nun mit der Abstimmung mit den benachbarten Aufgabenträgern und Umsetzung zum nächstmöglichen Zeitpunkt in Stufen beauftragt.
Mit den Veränderungen wollen die Landeshauptstadt Düsseldorf und die Rheinbahn das Angebot für die Fahrgäste verständlicher, aber vor allem auch robuster machen: Durch eine bessere Abstimmung der einzelnen Bahnlinien untereinander werden Verspätungsrisiken minimiert. Ein zielgerichteter Einsatz der Fahrzeuge optimiert das Platzangebot. Zur Umsetzung der Ziele gehört auch, Linienäste anders miteinander zu verbinden und parallele Linien zusammenzufassen.
“Ausbau und Optimierung sind der Schlüssel, um Busse und Bahnen für die Bevölkerung attraktiver zu machen. Mit dem Projekt ‚RheinTakt’ gehen wir einen weiteren Schritt zur Optimierung des ÖPNV. Denn nur ein attraktiver ÖPNV lädt die Menschen perspektivisch zum Umstieg — mit all seinen positiven Konsequenzen — ein”, betont Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller.
“Wir danken den Mitgliedern des Stadtrates für ihren Beschluss und für ihr Vertrauen. Der ‚RheinTakt‘ ist ein wichtiger Schritt für die weitere Attraktivitätssteigerung des Nahverkehrs in unserer Stadt. Nach den politischen Beschlussfassungen starten wir jetzt umgehend mit der Realisierung. Denn bis zur Umsetzung im Sommer liegt noch viel Arbeit vor uns: Im nächsten Schritt werden wir gemeinsam mit der Stadtverwaltung in den Dialog mit unseren Nachbarstädten treten, in denen wir mit unseren Bussen und Bahnen ebenfalls vertreten sind. Parallel werden wir das Gespräch mit der Bezirksregierung suchen, die Planänderungen in unsere Systeme einarbeiten, Fahrpläne und die Unterlagen für unser Fahrpersonal aktualisieren, die Dienstplanung für die Fahrerinnen und Fahrer vornehmen, gemeinsam mit der Stadt Ampelschaltungen anpassen und vieles mehr. Ich bin mir sicher, dass der ‚RheinTakt‘, auch zusammen mit dem dann geltenden Deutschlandticket, ein attraktives Angebot für unsere Fahrgäste ist”, sagte Klaus Klar, Vorstandsvorsitzender und Arbeitsdirektor der Rheinbahn.
Im Mittelpunkt des Projekts steht das Schienennetz als Rückgrat des Angebots der Rheinbahn. Kernpunkte sind der Aufbau eines einheitlichen Taktschemas und das Angleichen des Takts aller Rheinbahnlinien untereinander sowie mit der S‑Bahn und mit den Linien im Umland. Auch im Busnetz wird die Verbesserung spürbar: Die bestehenden Linien werden an den neuen Standard im Bahnnetz angeglichen und bei vielen Linien werden Lücken im Taktangebot geschlossen. Aufgrund der Komplexität kann das Busliniennetz allerdings erst im Rahmen der Neuaufstellung des Nahverkehrsplans umfassend überprüft und weiterentwickelt werden.
Das veränderte Angebot wird in den Nahverkehrsplan und den Dienstleistungsauftrag der Rheinbahn aufgenommen. Voraussichtlich ab Mitte 2023 entstehen bei der Rheinbahn dadurch im ersten Schritt jährliche Mehrkosten von 4,21 Millionen Euro, ab voraussichtlich Mitte 2024 in der zweiten Stufe entstehen 5,37 Millionen Euro Mehrkosten per anno.
Hintergrund
Die Landeshauptstadt Düsseldorf hat sich gemäß aktuellem Arbeitsstand des Mobilitätsplans D zum Ziel gesetzt, die Mobilitätswende voranzutreiben und dafür den ÖPNV-Anteil am Modal Split, der die Wahl der Verkehrsmittel beziffert, von 21 Prozent auf 24 Prozent im Jahr 2030 und auf 28 Prozent im Jahr 2040 zu steigern. Zusammen mit dem erwarteten Bevölkerungswachstum entspricht dies einer jährlichen Ausweitung des ÖPNV-Angebots bis 2030 um rund 1,9 Prozent, welches benötigt wird, um den erwarteten Zuwachs an Fahrgästen bewältigen zu können. Das vorliegende RheinTakt-Konzept soll ein erster Baustein auf dem Weg zur Mobilitätswende sein. Parallel wird auch an der Neuaufstellung des Nahverkehrsplans der Landeshauptstadt Düsseldorf gearbeitet. Dies wird einige Jahre in Anspruch nehmen. Das Projekt RheinTakt hat daher kurzfristige Verbesserungspotenziale analysiert, die unabhängig von der Neuaufstellung des Nahverkehrsplans zeitnah umgesetzt werden können.