Filmmuseumsdirektor Bernd Desinger erhielt besondere Verdienstauszeichnung
Setsuko Kawahara, Generalkonsulin von Japan in Düsseldorf, verlieh Bernd Desinger, Leiter des Filmmuseums Düsseldorf, am Dienstag, 31. Januar, eine besondere Verdienstauszeichnung. Damit würdigte das Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten Japans die herausragende Leistung des Filmmuseums bei der Förderung der Freundschaft zwischen Japan und Deutschland. Museumsdirektor Bernd Desinger nahm die vom japanischen Außenminister Yoshimasa Hayashi ausgestellte Urkunde entgegen.
Bernd Desinger: “Diese Auszeichnung ist eine hohe Ehre für das Filmmuseum. Im Namen unseres gesamten Teams bedanke ich mich für diese Würdigung unseres Engagements für das japanische Kino. Die Vermittlung sowohl des klassischen als auch des aktuellen Films liegt uns sehr am Herzen, und wir freuen uns, dass wir zum Dialog zwischen den Menschen in Japan und Deutschland beitragen können.”
In Vertretung von Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller dankte Miriam Koch, Beigeordnete für Kultur und Integration, Bernd Desinger und seinem Team für die besondere Leistung und unterstrich gleichzeitig die hervorragenden langjährigen Beziehungen zwischen Japan und Düsseldorf.
Seit 2007 schreibt die Kooperation zwischen dem Filmmuseum und dem japanischen Generalkonsulat mit den Japanischen Filmtagen Düsseldorf “Eyes on Japan” eine Erfolgsgeschichte. Als Ruth Jäschke (vormals japanisches Generalkonsulat, heute EKO-Haus der japanischen Kultur Düsseldorf) vor 16 Jahren fünf Filme in der Bibliothek des japanischen Kulturinstituts für eine Japanische Filmwoche auslieh, konnte sich wohl noch niemand vorstellen, dass zwölf Jahre später 5.000 Besucherinnen und Besucher zu dem Filmfest in Düsseldorf strömen würden.
Der renommierte Filmkritiker und ‑musiker Daniel Kothenschulte hielt in seiner Laudatio fest, dass “Eyes on Japan” nicht mehr aus dem Düsseldorfer Kulturleben wegzudenken sei: “Ich kann aus Erfahrung sagen, dass es selbst renommierten Filmfestivals oft nicht gelingt, ein ähnliches Programm ohne den Einsatz immenser finanzieller Mittel zu zeigen. Über die Jahre gelang es, ich kann es mir nur durch liebevolle Beharrlichkeit erklären, Kontakte zu pflegen, die dieses Festival selbst zu einer Institution gemacht haben. Und mit dem Wachsen des eigenen Renommees kann man heute auf Augenhöhe mit den bedeutendsten Institutionen agieren.”
Auch dieses Jahr ist die Filmauswahl Ruth Jäschkes Grundsatz treu geblieben, das klassische japanische Kino mit dem gegenwärtigen zu verbinden und die japanische Kultur möglichst in ihrer Gesamtheit zu vermitteln. Durch alle Genres hindurch wurden sowohl weltweit beliebte japanische Meisterwerke wie “Drive My Car” von Hamaguchi Ryusuke ebenso gezeigt wie Geheimtipps, die ihren Weg ohne “Eyes on Japan” vermutlich nicht nach Düsseldorf gefunden hätten. Dazu zählt Kothenschulte “Recall“ von Katsuhide Motoki, “The Cross” von Sho Igarashi oder “The Trial” von John Williams, der seinen Film persönlich vorstellen konnte.
Dauerausstellung mit kostbaren Originalen
Ein Teil der Dauerausstellung des Filmmuseums ist Akira Kurosawa gewidmet. Auf der 1. Etage können Besucherinnen und Besucher kostbare Originalkostüme aus seinem Film “Yume” (Träume) sowie eine Studioausstellung zu seinen Werken begutachten. 2011 hatte Bernd Desinger diese unter dem Titel “Wahrheiten und Träume” begleitend zu einer vollständigen Filmretrospektive Kurosawas konzipiert, die nun — eingegangen in die Dauerausstellung — zu den beliebtesten Abteilungen des Hauses geworden ist. Sie wurde anlässlich des 150-jährigen Jubiläums der deutsch-japanischen Freundschaft geschaffen.
Mit der 16. Ausgabe der Japanischen Filmtage vom 5. bis 29. Januar, an die sich die Auszeichnung im Filmmuseum anschloß, wurde Fans der Japanischen Filmkunst etwas ganz Besonderes geboten. Denn 2023 drehte sich bei den Japanischen Filmtagen alles um die Bühnenkünste: Filme über das Filmemachen, über das Theater und über Musik gaben Einblick und eine neue Sicht auf japanische Filmemacherinnen und Filmemacher und ihr Handwerk. Und wie jedes Jahr wurden alle Filme, sofern nicht anders angegeben, in Originalfassung mit deutschen oder englischen Untertiteln gezeigt.