Pünktlich zum 1. April öffnet der Heltorfer Schlosspark seine Tore allen Besuchern und Besucherinnen. Legendär sind vor allem seine prächtigen Rhododendronbüsche, die schon bald in voller Blüte stehen.
Dabei ist die Geschichte, wie der Heltorfer Schlosspark oder „Dickenbusch“ überhaupt entstanden ist, interessant und spannend. Denn 1796 hat Carl-Wilhelm Graf von Spee den Park erst errichten lassen. Grund war, dass ein französischer Mönch namens Abbé Biarelle seinen Besuch bei der Familie von Spee angekündigt hatte, weil er auf der Flucht vor der französischen Revolution war. Und er riet dem Grafen, einen englischen Garten anzulegen. Damals beherrschten Lehm- und Sandgruben das Gebiet um das Schloss der Spee’schen Familie, was alles andere als schön anzusehen war. So wurden eine Million Holznägel von Hand gefertigt, um auf dem Gelände Grasplatten zu verlegen, auf denen die Bäume befestigt werden konnten. Und einen Garten nach englischem Vorbild anzulegen, war nicht üblich. Die Herrschaften hatten damals strenge geometrische Muster. Doch über England und Frankreich kamen, wie in der Mode, auch neue Philosophien für Grünanlagen nach Europa, was durchaus belebend war. Und somit ging der Heltorfer Schlosspark gar in die Geschichte ein, als erste Parkanlage mit einer solchen Flora und Fauna zwischen Rhein und Ruhr.
Maximilian Weyhe plante den Schlosspark
Und niemand geringerer als Maximilian Weyhe, der auch den Düsseldorfer Hofgarten angelegt hatte, wurde mit der Gestaltung des Parks beauftragt. Das Ergebnis kann die Besucherschar noch heute bestaunen: Mehr als 500 verschiedene Gehölze, 40 Rhododendron-Sorten, 30 Eichen-Arten, Nordamerikanische Gehölze neben und vieles mehr sind hier in schönster Harmonie versammelt.
Ein Tulpenbaum von 1799 ist hier beheimatet, sicher das höchste Exemplar in Europa. Und der Dickenbusch verdankt seinen Namen dem überaus dichten Bewuchs des Parks, der märchenhaften Zauber verströmt. Eiben, Lebensbäume und Scheinzypressen sind hier ebenso verwurzelt wie chinesische Goldlärchen, die weit über 100 Jahre alt sind.
21 Stationen hat der Schlosspark Heltorf, die mit malerischen Namen versehen sind. Neben den Sieben Hügeln gibt es Großmutter’s Bordüre, den Marien-Platz und noch vieles mehr. Die Seele kann hier Kraft tanken. Einer der schönsten Parks des Landes, wenn nicht der Schönste.
Infokasten
Geöffnet vom 1. April bis 31. Oktober, an den Wochenenden und Feiertagen von 10–18 Uhr. Kosten: 3,50 Euro für Erwachsene (April, Juni bis Oktober), im Mai 4,50 Euro. Kinder unter 14 Jahren kostenlos. Saisonkarten gibt es an der Kasse für 30 Euro (bitte Personalausweis mitbringen). Hunde sind an der Leine zu führen. Bei Sturmgefahr bleibt der Park geschlossen.
Anfahrt
Froschenteich 22, Düsseldorf-Wittlaer.
Parkmöglichkeiten am Parkeingang gegen Gebühr von 2 Euro. Auch Fahrräder können hier abgestellt werden. ÖPMV: U79 Haltestelle vor der Tür.
Text: Gabriele Schreckenberg