Andreas Gursky mit Ehe­frau Annika Franz und dem Baas der Düs­sel­dor­fer Jon­ges, Wolf­gang Rol­s­ho­ven (v.l.) Foto: LOKALBÜRO

 

Der Foto­künst­ler Prof. Andreas Gursky ist mit dem „Preis für Bil­dende Kunst“ der Düs­sel­dor­fer Jon­ges aus­ge­zeich­net wor­den. Jon­ges-Baas Wolf­gang Rol­s­ho­ven über­reichte dem 68-jäh­ri­gen welt­be­kann­ten Düs­sel­dor­fer die alle zwei Jahre ver­lie­he­nen Ehrung im Rah­men eines Hei­mat­abends am Diens­tag (18. April) im Henkel-Saal.

In sei­ner Lob­rede bezeich­nete Dr. Gre­gor Jan­sen, Direk­tor der Düs­sel­dor­fer Kunst­halle, den Geehr­ten als „gro­ßen Star und unge­mein sym­pa­thi­schen Düs­sel­dor­fer“. Gursky, des­sen groß­for­ma­tige, digi­tal bear­bei­tete Foto­gra­fien bei inter­na­tio­na­len Ver­stei­ge­run­gen schon Mil­lio­nen-Erlöse erzielt haben, sorge für über­ra­schende Wahr­neh­mun­gen des abge­bil­de­ten Motivs: „Wir ken­nen das Gezeigte, aber so gese­hen haben wir es noch nie“, sagte Jan­sen, und beschrieb Gurs­kys Werke als „rie­sige Pan­ora­men und monu­men­tale Wimmelbilder“.

Bür­ger­meis­te­rin Clara Ger­lach, die spon­tan für die kurz­fris­tig erkrankte Kul­tur­de­zer­nen­tin Miriam Koch das Gruß­wort über­nom­men hatte, nannte die Jon­ges-Aus­zeich­nung für Andreas Gursky „die rich­tige Wahl zum rich­ti­gen Zeit­punkt“ – vor allem, weil sich Gursky nach­drück­lich und erfolg­reich für Düs­sel­dorf als Stand­ort des geplan­ten Deut­schen Foto-Insti­tuts ein­ge­setzt habe. „Das ist ein Haupt­ge­winn für Düs­sel­dorf“, sagte Ger­lach. Jetzt müsse sich die gesamte Stadt­ge­sell­schaft für die Rea­li­sie­rung des Foto-Insti­tuts enga­gie­ren, „und ich wün­sche mir, dass die Jon­ges dabei mitmachen“.

Der sicht­lich gerührte Künst­ler sagte in sei­ner Dan­kes­rede, die Ver­lei­hung des Jon­ges-Prei­ses sei für ihn ein „beson­de­rer Moment“. Zugleich blickte Gursky zurück auf die Zeit im Ratin­ger Hof der 1970-er und 1980-er Jahre, die seine künst­le­ri­sche Ent­wick­lung maß­geb­lich beein­flusst und sei­nen Weg in die Kunst­aka­de­mie geeb­net habe: „Das war damals mein Wohn­zim­mer“, berich­tete er, und ver­gaß nicht zu erwäh­nen, dass er sechs Jahre in Düs­sel­dorf Taxi gefah­ren sei – mit der „Ratin­ger“ als bevor­zug­tem Stand- und Aufnahmeort.

In Sachen Foto-Insti­tut distan­zierte sich Andreas Gursky von den bis­lang bekannt­ge­wor­de­nen Plä­nen für einen Stand­ort im Ehren­hof. Die ver­öf­fent­lich­ten Bil­der „sehen aus, als hätte Roman Abra­mo­witsch mit sei­ner Yacht ange­legt“, kom­men­tierte der Preis­trä­ger mit unver­hoh­le­ner Iro­nie. Er kün­digte einen inter­na­tio­na­len Archi­tek­ten­wett­be­werb für das Foto-Insti­tut an, da er die ver­öf­fent­lich­ten Archi­tek­tur­pläne in Frage stellt.

Autor: Ulrich Hermanski