Vor neunzig Jahren, von März bis Oktober 1933, wurden in 70 Städten in Deutschland über neunzigmal öffentlich Bücher verbrannt, in Düsseldorf am 11. April vor dem Planetarium, der heutigen Tonhalle. Am Montag, 22. Mai, wird ab 19 Uhr in der Zentralbibliothek im KAP1, Konrad-Adenauer-Platz 1, an diese Bücherverbrennungen erinnert.
Dr. Benedikt Mauer, Stadtarchiv Düsseldorf, Dr. Katja Schlenker, Gerhart-Hauptmann-Haus, Klaus Peter Hommes, Stadtbüchereien Düsseldorf, und Volker Neupert, Respekt und Mut, lesen Texte von Erich Kästner, Friedrich Hollaender, Kurt Tucholsky, Erich Mühsam, Anna Seghers, Ernst Toller, Carl von Ossietzky, Erich Maria Remarque, Else Lasker-Schüler, Alfred Kerr, Claire Goll, Walter Mehring und Oskar Maria Graf, deren Werke neben vielen anderen verbrannt wurden.
Die bekannteste Bücherverbrennung fand am 10. Mai 1933 auf dem Opernplatz, dem heutigen August-Bebel-Platz, in Berlin statt. Die Verbrennungen von Büchern missliebiger Autorinnen und Autoren waren keine einmaligen Ereignisse, sondern ein Schritt zur Festigung der nationalsozialistischen Diktatur und Verfolgung. Die Bücherverbrennung folgte vielfach der Verfolgung der Autorinnen und Autoren, die unmittelbar nach dem Reichstagsbrand am 27. Februar 1933 begann.