Rhein Fire Foto: Jus­tin Derondeau

 

Rhein Fire freut sich auf den Höhe­punkt des euro­päi­schen Foot­ball-Jah­res, das Cham­pi­on­ship Game der Euro­pean League of Foot­ball (ELF), das die Rhein­län­der bereits im zwei­ten Jahr ihres Bestehens erreicht haben. „Dafür haben wir alle das ganze Jahr hart gear­bei­tet“, sagt Chef­trai­ner Jim Tom­sula schlicht vor dem ELF-End­spiel gegen Stutt­gart Surge, das am kom­men­den Sonn­tag (24. Sep­tem­ber 2023, Kick-off: 15.30 Uhr) auf ver­trau­tem Gelände steigt, in der Duis­bur­ger Schau­ins­land-Rei­sen-Arena. Bis auf einige wenige Steh­platz­ti­ckets und VIP-Kar­ten ist die Begeg­nung mit 31.000 Zuschau­ern bereits ausverkauft.

Nach der impo­san­ten und in der (zuge­ge­ben erst drei­jäh­ri­gen) His­to­rie der Liga noch nicht dage­we­se­nen Serie von 13 Sie­gen in 13 Sai­son­spie­len ist das rhei­ni­sche Team favo­ri­siert, aber Fire-Head­coach Tom­sula warnt: „Das Spiel ist völ­lig offen, Stutt­gart ist eine tolle Mann­schaft, die zu allem fähig ist – sonst hätte Surge es nicht bis hier­hin geschafft.“

Der kom­plette FC Bay­ern nach Stuttgart
Schon durch ihren Final­ein­zug sind die Stutt­gar­ter die ‘Wohl­fühl-Geschichte’ der Sai­son. Schließ­lich hatte Surge in den bei­den vor­he­ri­gen Spiel­zei­ten ledig­lich zwei Spiele ins­ge­samt gewon­nen und blieb 2022 kom­plett ohne Erfolgs­er­leb­nis. Die­ses Jahr mar­schier­ten die Schwa­ben mit nur zwei Nie­der­la­gen bis ins End­spiel. Wie der Umschwung geschafft wurde, brachte der Fran­chise den Spitz­na­men ‘Stutt­gart Uni­corns’ ein: Im Herbst und Win­ter wech­sel­ten Head­coach Jor­dan Neu­man und drei sei­ner Assis­tenz­coa­ches sowie immer­hin 14 Spie­ler inklu­sive Quar­ter­back und Ger­man­bowl 2022-MVP Reilly Hen­nessy vom fünf­ma­li­gen deut­schen Meis­ter Schwä­bisch-Hall Uni­corns an den Neckar. „Das ist, als würde im Fuß­ball fast der kom­plette FC Bay­ern nach Stutt­gart wech­seln”, erläu­terte Surge-Gene­ral­ma­na­ger Suni Musa den ‘Stutt­gar­ter Nachrichten’.

Neu­mans erklär­tes Ziel „eine Kul­tur der Kon­ti­nui­tät auf­zu­bauen“, funk­tio­nierte bis­lang nahezu per­fekt. Dem­entspre­chend berei­te­ten Fire-Chef Tom­sula und seine Coa­ches Crew ihre Schütz­linge in die­ser Woche gründ­lich und gewis­sen­haft wie vor allen bis­he­ri­gen Par­tien vor, nach dem sie Mon­tag und Diens­tag den Geg­ner noch ein­mal gründ­lichst per Video ana­ly­siert hat­ten. „Stutt­gart spielt eine Offense, die anders ist als alle ande­ren in der Liga“, hat Defense Coor­di­na­tor Richard Kent erkannt. „in dem so genann­ten Air Raid-Sys­tem zieht der Angriff mit vier Pass­emp­fän­gern die Defense weit aus­ein­an­der und schafft Räume für die Recei­ver, aber auch für den Runningback.“

Fire-OC Wei­din­ger hat noch eine Rech­nung offen
Fol­ge­rich­tig haben die Schwa­ben mit ihrem dem US-Col­lege-Foot­ball ent­lehn­ten Sys­tem nach Fire und dem von Stutt­gart ent­thron­ten Titel­ver­tei­di­ger Vienna Vikings liga­weit die meis­ten Punkte erzielt, alleine in 9 ihrer 14 Spiele mehr als 30 Zäh­ler. Auch wenn sich der Ein­satz von Out­side Line­backer Ale­jan­dro Fer­nan­dez erst am Spiel­tag ent­schei­den wird, sieht DC Kent seine Abwehr gut vor­be­rei­tet. „In einem Finale ist vie­les Kopf­sa­che, aber wir haben gut und kon­zen­triert trai­niert und freuen uns auf die Herausforderung.“

Diese Vor­freude ist Kents Kol­le­gen Andrew Wei­din­ger sogar noch deut­li­cher anzu­mer­ken. Schließ­lich hat der Offense Coor­di­na­tor der Rhei­ni­schen mit Neu­man und vor allem mit Johan­nes Bren­ner, dem Defense Coor­di­na­tor der Surge, noch eine Rech­nung offen. 2021 schei­terte Wei­din­ger mit den Pots­dam Royals im deut­schen Halb­fi­nale mit 18:28 an Bren­ner und der Uni­corns-Defense. „Wir waren damals zu ein­di­men­sio­nal: Nur durch Lauf­spiel war die Deckung nicht dau­er­haft zu kna­cken und unser Pass­spiel war zu schwach“, gibt Wei­din­ger zu — mit sei­nem typi­schen schel­mi­schen Lächeln, das signa­li­siert, dass es dies­mal anders lau­fen soll und wird. „Es wird auf jeden Fall ein tol­les Spiel von zwei tol­len Teams“, pro­phe­zeit der 41-jäh­rige Fire-OC, „es wird span­nend und knapp – und hof­fent­lich mit einem per­fek­ten Ende unse­rer per­fek­ten Saison.“

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