OB Ste­phan Kel­ler spricht vor den Anwe­sen­den. Foto: Bas­tian Fleermann

 

Vor der Syn­agoge in der Zie­ten­straße ver­sam­meln sich ges­tern Abend Men­schen, um Soli­da­ri­tät zu zei­gen. Viele tra­gen Kippa, einige schwen­ken Israel-Fah­nen. Die Poli­zei­prä­senz ist erhöht. Ein Zei­chen der Unter­stüt­zung für ein trau­ma­ti­sier­tes Land nach dem Hamas-Terrorangriff.

Oded Horo­witz, Vor­sit­zen­der der Jüdi­schen Gemeinde in Düs­sel­dorf, bezeich­net den Angriff als eine Art 9/11. Für ihn und seine Gemeinde hat sich das Leben seit­dem dras­tisch ver­än­dert. Einige über­leg­ten, jüdi­sche Sym­bole von ihren Häu­sern zu ent­fer­nen, und in Kitas gab es kaum noch Kin­der, da Eltern aus Angst ihre Kin­der nicht mehr schickten.

Die Soli­da­ri­tät der Men­schen auf dem Paul-Spie­gel-Platz gibt Horo­witz und ande­ren Hoff­nung. Der Ober­bür­ger­meis­ter, Ste­phan Kel­ler, betont die Ernst­haf­tig­keit der Situa­tion. Er ver­ur­teilt jede Rela­ti­vie­rung der Angriffe und for­dert Soli­da­ri­tät mit Israel. Kel­ler äußert auch Besorg­nis über pro-paläs­ti­nen­si­sche Demonstrationen.

Poli­ti­ker, Kir­chen­ver­tre­ter und Bür­ger ste­hen zusam­men, um die Syn­agoge zu schüt­zen. Dies ist ein star­kes Zei­chen der Soli­da­ri­tät mit der jüdi­schen Gemeinde und Israel.

Zum Abschluss der etwa ein­stün­di­gen Soli­da­ri­täts­ver­samm­lung ver­ein­ten sich die Anwe­sen­den in einem gemein­sa­men Gebet und san­gen die israe­li­sche Natio­nal­hymne “Hatik­vah” — was “Hoff­nung” bedeu­tet. Die­ses berüh­rende Moment sym­bo­li­sierte die enge Bin­dung der Gemein­schaft mit Israel.

Die Jüdi­sche Gemeinde Düs­sel­dorf, die etwa 7.000 Mit­glie­der zählt, ist die dritt­größte in Deutsch­land. Ihre Mit­glie­der haben in die­sen schwie­ri­gen Zei­ten eine wich­tige Unter­stüt­zung und Soli­da­ri­tät aus der Stadt­ge­sell­schaft erfahren.