Vor der Synagoge in der Zietenstraße versammeln sich gestern Abend Menschen, um Solidarität zu zeigen. Viele tragen Kippa, einige schwenken Israel-Fahnen. Die Polizeipräsenz ist erhöht. Ein Zeichen der Unterstützung für ein traumatisiertes Land nach dem Hamas-Terrorangriff.
Oded Horowitz, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde in Düsseldorf, bezeichnet den Angriff als eine Art 9/11. Für ihn und seine Gemeinde hat sich das Leben seitdem drastisch verändert. Einige überlegten, jüdische Symbole von ihren Häusern zu entfernen, und in Kitas gab es kaum noch Kinder, da Eltern aus Angst ihre Kinder nicht mehr schickten.
Die Solidarität der Menschen auf dem Paul-Spiegel-Platz gibt Horowitz und anderen Hoffnung. Der Oberbürgermeister, Stephan Keller, betont die Ernsthaftigkeit der Situation. Er verurteilt jede Relativierung der Angriffe und fordert Solidarität mit Israel. Keller äußert auch Besorgnis über pro-palästinensische Demonstrationen.
Politiker, Kirchenvertreter und Bürger stehen zusammen, um die Synagoge zu schützen. Dies ist ein starkes Zeichen der Solidarität mit der jüdischen Gemeinde und Israel.
Zum Abschluss der etwa einstündigen Solidaritätsversammlung vereinten sich die Anwesenden in einem gemeinsamen Gebet und sangen die israelische Nationalhymne “Hatikvah” — was “Hoffnung” bedeutet. Dieses berührende Moment symbolisierte die enge Bindung der Gemeinschaft mit Israel.
Die Jüdische Gemeinde Düsseldorf, die etwa 7.000 Mitglieder zählt, ist die drittgrößte in Deutschland. Ihre Mitglieder haben in diesen schwierigen Zeiten eine wichtige Unterstützung und Solidarität aus der Stadtgesellschaft erfahren.