Am heutigen Sonntag versammelten sich zahlreiche Bürgerinnen und Bürger in der Düsseldorfer Innenstadt, um ein Zeichen der Solidarität mit Israel und der jüdischen Bevölkerung zu setzen. Die Redner betonten dabei die Wichtigkeit, die Straßen nicht extremistischen Hetzern zu überlassen.
Der Friedensmarsch startete um 13:30 Uhr an der Berliner Allee und führte über den Graft Adolf Platz, angeführt von prominenten Teilnehmern. Die Demonstration wurde von einem bedeutenden Polizeiaufgebot begleitet, und auch einige bekannte Persönlichkeiten der Stadtgesellschaft schlossen sich dem Marsch an, darunter der Künstler Jacques Tilly, die Ordnungsdezernentin Britta Zur, die Leiterin des Stadtmuseums Susanne Anna und der grüne Landtagsabgeordnete Stefan Engstfeld.
Die Atmosphäre während des Marsches war ruhig und besonnen, ohne laute Sprechchöre oder Gesänge. Viele Teilnehmer trugen Israel-Flaggen, während andere Bilder von Israelis zeigten, die am 7. Oktober von der palästinensischen Terrororganisation Hamas aus Israel verschleppt wurden. Transparente und Spruchbänder mit Aufschriften wie “Gegen jeden Antisemitismus”, “Make Peace not War” und “Für unsere demokratischen Werte” wurden von den Demonstranten präsentiert.
Auffällig war, dass das Publikum tendenziell älter war als bei anderen Demonstrationen und offensichtlich ein eher bürgerliches Milieu repräsentierte. Personen unter 30 Jahren waren in der Teilnehmergruppe eher weniger vertreten.
Am Johannes-Rau-Platz wurde die Kundgebung mit kraftvollen Reden fortgesetzt. Oded Horowitz eröffnete die Veranstaltung und kritisierte nachdrücklich die öffentliche Wahrnehmung der Rolle Israels im Konflikt mit der Hamas. Er machte darauf aufmerksam, dass Israel fälschlicherweise als Aggressor dargestellt werde, und äußerte ernste Bedenken über die Jubelreaktionen in Deutschland über das Töten israelischer Zivilisten. Horowitz, selbst jüdisch, äußerte seine Unsicherheit in der aktuellen Situation in Deutschland und rief die Bürger dazu auf, die Straßen nicht Extremisten zu überlassen. Dabei betonte er, dass das Judentum als fester Bestandteil Deutschlands gelte, im Gegensatz zur Scharia.
Als symbolischen Akt schlug der Leiter der Jüdischen Gemeinde in Düsseldorf vor, dass alle Bürger für einen Tag lang eine Kippa tragen sollten, um Solidarität zu zeigen und ein Zeichen gegen den wachsenden Antisemitismus zu setzen.
In ihrer leidenschaftlichen Rede hob Mona Neubaur die Verantwortung aller Deutschen für die Unterstützung der jüdischen Bevölkerung hervor. Sie betonte die Bürgerpflicht, auf die Straße zu gehen, um das Grundgesetz gegen Angriffe zu verteidigen. Die klare Haltung der Grünen-Politikerin gegenüber denen, die den Angriff am 7. Oktober und den Terror feiern, wurde mit Applaus belohnt. Bürgermeister Josef Hinkel schloss sich dieser Position an und bezeichnete den Friedensmarsch als ein eindrückliches Zeichen gegen Antisemitismus. Er unterstrich, dass die Stadt fest an der Seite der jüdischen Gemeinde stehe und Düsseldorf sich nicht von Hass und Hetze übernehmen lassen dürfe. Hinkel betonte die Notwendigkeit, dass die Stadt gemeinsam langfristige Anstrengungen unternehme, um zu einer Lösung des Konflikts beizutragen.