(v.l.n.r.): Super­in­ten­dent Hein­rich Fucks, Ata­man Yil­di­rim vom Ver­ein „Ori­ent-Okzi­dent Express“, Michael Szen­tei-Heise, ehe­ma­li­ger Geschäfts­füh­rer der Jüdi­schen Gemeinde, Stadt­de­chant Frank Heid­kamp, Beate Ple­nkers-Schnei­der, Geschäfts­füh­re­rin des Katho­li­schen Gemein­de­ver­ban­des, und Wagen­bauer Jac­ques Tilly Foto: LOKALBÜRO

 

Am 12. Februar wird der Düs­sel­dor­fer Rosen­mon­tags­zug mit einem beson­de­ren High­light auf­war­ten – dem Tole­ranz­wa­gen für Viel­falt und Tole­ranz. Initia­tor des Pro­jekts ist eine Gruppe von Reli­gi­ons­ver­tre­tern, ange­führt von einem ortho­do­xen Pope. Der Wagen setzt ein Zei­chen für den inter­re­li­giö­sen Dia­log und die Viel­falt der Stadt Düsseldorf.

Die unge­wöhn­li­che Polo­näse auf dem Tole­ranz­wa­gen besteht aus einem brei­ten Spek­trum von Reli­gi­ons­ver­tre­tern: einem ortho­do­xen Pope, einer evan­ge­li­schen Pas­to­rin, einem jüdi­schen Rab­bi­ner, einer katho­li­schen Ordens­schwes­ter, einem mus­li­mi­schen Imam und einem kop­ti­schen Erz­pries­ter. Diese beein­dru­ckende Zusam­men­stel­lung reprä­sen­tiert die ver­schie­de­nen Glau­bens­rich­tun­gen und betont die Bedeu­tung von Tole­ranz und Frieden.

Die Idee für den Tole­ranz­wa­gen ent­stand bereits im Novem­ber 2022, mit dem kla­ren Ziel, ein Zei­chen für Tole­ranz und Viel­falt zu set­zen. Die Umset­zung erfolgt durch den renom­mier­ten Wagen­bauer Jac­ques Tilly, der eine Bild­for­mel wählte, um alle Reli­gi­ons­ver­tre­ter sym­bo­lisch zu ver­ei­nen. Über den Grup­pen sieht man ein Schild mit dem Wort “Frie­den” in vie­len Spra­chen, das als huma­ni­täre Bot­schaft und nicht als poli­ti­sche Aus­sage inter­pre­tiert wer­den soll.

Stadt­de­chant Frank Heid­kamp betont die Bedeu­tung des inter­re­li­giö­sen Dia­logs in Düs­sel­dorf und erwähnt Pläne zur Grün­dung eines “Rates der Reli­gio­nen”. Die­ser Dia­log soll ein wei­te­res Zei­chen für das Stre­ben nach Tole­ranz und Zusam­men­ar­beit setzen.

Die Finan­zie­rung des Gemein­schafts­pro­jekts in Höhe von 50.000 bis 60.000 Euro erfolgt durch eine groß­zü­gige Spende aus einer Stif­tung. 26 Per­so­nen wer­den auf dem Wagen mit­fah­ren, dar­un­ter erst­mals Ver­tre­ter der Ortho­do­xen und der Kop­ti­schen Kir­che. Anders als zuvor wird es die­ses Jahr keine kosche­ren Kamelle geben, um Ver­mi­schun­gen zu vermeiden.

Die Neu­auf­lage des Tole­ranz­wa­gens stößt auf posi­tive Reso­nanz und wird vor­aus­sicht­lich 2025 in modi­fi­zier­ter Form erneut am Rosen­mon­tags­zug teil­neh­men. Die Orga­ni­sa­to­ren beto­nen die Bedeu­tung von Tra­di­tio­nen und den fort­ge­setz­ten Ein­satz für Tole­ranz in der Gesellschaft.

In einem wei­te­ren Pres­se­ge­spräch im katho­li­schen Max­haus wur­den zusätz­li­che Details des Pro­jekts vor­ge­stellt. Jac­ques Tilly hat den Wagen gestal­tet, und erst­mals wird auch ein Ver­tre­ter der Ortho­do­xie teil­neh­men. Die Initia­to­ren unter­strei­chen die Bedeu­tung des Tole­ranz­wa­gens als Zei­chen gegen Into­le­ranz und für ein fried­li­ches Mit­ein­an­der. Sicher­heits­vor­keh­run­gen wer­den getrof­fen, ins­be­son­dere im Hin­blick auf die Teil­nahme jüdi­scher Gemein­den, um ein siche­res Umfeld zu gewährleisten.

 

Wagen­bauer Jac­ques Tilly mit sei­nem Ent­wurf Foto: LOKALBÜRO