Am 12. Februar wird der Düsseldorfer Rosenmontagszug mit einem besonderen Highlight aufwarten – dem Toleranzwagen für Vielfalt und Toleranz. Initiator des Projekts ist eine Gruppe von Religionsvertretern, angeführt von einem orthodoxen Pope. Der Wagen setzt ein Zeichen für den interreligiösen Dialog und die Vielfalt der Stadt Düsseldorf.
Die ungewöhnliche Polonäse auf dem Toleranzwagen besteht aus einem breiten Spektrum von Religionsvertretern: einem orthodoxen Pope, einer evangelischen Pastorin, einem jüdischen Rabbiner, einer katholischen Ordensschwester, einem muslimischen Imam und einem koptischen Erzpriester. Diese beeindruckende Zusammenstellung repräsentiert die verschiedenen Glaubensrichtungen und betont die Bedeutung von Toleranz und Frieden.
Die Idee für den Toleranzwagen entstand bereits im November 2022, mit dem klaren Ziel, ein Zeichen für Toleranz und Vielfalt zu setzen. Die Umsetzung erfolgt durch den renommierten Wagenbauer Jacques Tilly, der eine Bildformel wählte, um alle Religionsvertreter symbolisch zu vereinen. Über den Gruppen sieht man ein Schild mit dem Wort “Frieden” in vielen Sprachen, das als humanitäre Botschaft und nicht als politische Aussage interpretiert werden soll.
Stadtdechant Frank Heidkamp betont die Bedeutung des interreligiösen Dialogs in Düsseldorf und erwähnt Pläne zur Gründung eines “Rates der Religionen”. Dieser Dialog soll ein weiteres Zeichen für das Streben nach Toleranz und Zusammenarbeit setzen.
Die Finanzierung des Gemeinschaftsprojekts in Höhe von 50.000 bis 60.000 Euro erfolgt durch eine großzügige Spende aus einer Stiftung. 26 Personen werden auf dem Wagen mitfahren, darunter erstmals Vertreter der Orthodoxen und der Koptischen Kirche. Anders als zuvor wird es dieses Jahr keine koscheren Kamelle geben, um Vermischungen zu vermeiden.
Die Neuauflage des Toleranzwagens stößt auf positive Resonanz und wird voraussichtlich 2025 in modifizierter Form erneut am Rosenmontagszug teilnehmen. Die Organisatoren betonen die Bedeutung von Traditionen und den fortgesetzten Einsatz für Toleranz in der Gesellschaft.
In einem weiteren Pressegespräch im katholischen Maxhaus wurden zusätzliche Details des Projekts vorgestellt. Jacques Tilly hat den Wagen gestaltet, und erstmals wird auch ein Vertreter der Orthodoxie teilnehmen. Die Initiatoren unterstreichen die Bedeutung des Toleranzwagens als Zeichen gegen Intoleranz und für ein friedliches Miteinander. Sicherheitsvorkehrungen werden getroffen, insbesondere im Hinblick auf die Teilnahme jüdischer Gemeinden, um ein sicheres Umfeld zu gewährleisten.