In einem eindringlichen Presse- und Mediengespräch haben die Großmarkthändler der Großmarkthallen Düsseldorf eG die alarmierende Nachricht verkündet: Die Mietverträge aller Händler auf dem Gelände des Düsseldorfer Großmarktes werden nicht verlängert, was das Ende einer über 100-jährigen Handelstradition einläutet.
Die Entscheidung, die von der Stadt Düsseldorf Ende 2023 mitgeteilt wurde, markiert eine Zäsur für den traditionsreichen Großmarkt, der eine unverzichtbare Rolle in der Versorgungskette der Stadt spielt. Trotz intensiver Bemühungen seitens der Händler, konstruktive Lösungen zu finden, blieben ihre Anstrengungen erfolglos. Selbst ein von ihnen erarbeiteter Businessplan für die Realisierung neuer Hallen wurde von der Stadtverwaltung ignoriert.
Die Auswirkungen dieser Entscheidung sind weitreichend. Nicht nur stehen bis zu 1.000 Arbeitsplätze auf dem Spiel, sondern auch die Belieferung wichtiger städtischer Einrichtungen wie Wochenmärkte, Kindertagesstätten und Krankenhäuser ist gefährdet.
Seit Jahren haben Stadt und Großmarkthändler um eine Modernisierung gerungen, doch die Verhandlungen waren von Konflikten geprägt. Während es für den Blumengroßmarkt eine Einigung gab, blieb eine ähnliche Lösung für den Obst- und Gemüse-Großmarkt aus. Die Stadt verhandelte über eine Neuausrichtung auf privatwirtschaftlicher Basis, doch nicht alle Händler stimmten zu, und es kam zu Klagen vor Gericht.
Obwohl das Verwaltungsgericht zunächst zugunsten der Händler entschied, wurde dieses Urteil später durch das Oberverwaltungsgericht gekippt. Aktuell läuft noch eine Berufung vor dem Bundesverwaltungsgericht.
Die Händler betonen die zentrale Rolle des Großmarktes in der Versorgung Düsseldorfs mit frischen Lebensmitteln. Die Suche nach alternativen Standorten im Umland ist in vollem Gange, doch die Händler bevorzugen einen Verbleib an der Ulmenstraße. Ihre Forderung an die Stadt ist klar: eine tragfähige Lösung für den Fortbestand des Großmarktes.
Angesichts der drohenden Schließung sehen sich viele Familienbetriebe, die seit Generationen am Großmarkt tätig sind, existenziell bedroht. Die Händler hoffen auf eine Einigung und appellieren an die Stadt, die Bedeutung des Großmarktes für die lokale Wirtschaft anzuerkennen und konstruktive Verhandlungen aufzunehmen.