452 Baumstandorte werden bis zum Frühjahr im Rahmen des Stadtbaumkonzepts erstellt oder saniert/BUND macht Standortvorschläge für die Zukunft
Die Arbeiten für die fünfte Pflanzsaison des Düsseldorfer Stadtbaumkonzepts laufen auf Hochtouren. Bis Ende März werden im Rahmen des Stadtbaumkonzeptes an Straßen 146 neue Baumstandorte geschaffen, 155 bestehende Baumgruben saniert und wiederbepflanzt sowie 151 Baumgruben unter Erhalt des Baumbestandes saniert. Zusätzlich zu den städtischen Planungen bringt sich der Umweltverband BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e. V.) in das Konzept ein und macht Vorschläge für neue Baumstandorte.
Der Beigeordnete für Umwelt und Mobilität, Jochen Kral, und Doris Törkel, Leiterin des Garten‑, Friedhofs- und Forstamts, haben zusammen mit der Vorsitzenden der BUND-Kreisgruppe Düsseldorf, Melanie Neuhaus, und Klaus Kurtz, Projektinitiator in der BUND-Kreisgruppe Düsseldorf, Ulmen in der Meineckestraße gepflanzt.
“Düsseldorf setzt auf neue Bäume als eine Schlüsselmaßnahme zur Klimaanpassung. Mit dem Stadtbaumkonzept identifiziert die Stadt neue Baumstandorte oder verbessert die Bedingungen für bestehende und neue Straßenbäume kontinuierlich. Insgesamt wurden alleine im Rahmen des Stadtbaumkonzeptes bereits mehr als 1.000 neue Bäume gepflanzt. Darüber hinaus haben wir in der noch laufenden Pflanzsaison mehrere hundert weitere Bäume in Grünanlagen, auf Friedhöfen und zur Verschattung auf Spielplätzen gepflanzt. Alleine 123 Bäume wurden im Quartierswäldchen an der Albertstraße gesetzt”, sagt Jochen Kral, Beigeordneter für Umwelt und Mobilität.
“Die neuen Straßenbäume wählt die Stadt zukunftsorientiert aus und pflanzt Sorten, die erwartungsgemäß gut mit den Folgen des veränderten Stadtklimas nachhaltig zurechtkommen. In der laufenden Pflanzsaison werden zum Beispiel Ulmen, Zierkirschen und Purpurerlen gepflanzt”, ergänzt Doris Törkel, Leiterin des Garten‑, Friedhofs- und Forstamts.
Im Rahmen des Stadtbaumkonzepts pflanzt die Stadt aktuell 146 Bäume in neu geschaffene Standorte – darunter vier Ulmen in der Meineckestraße. Für die neuen Baumgruben wird der Straßenbelag aufgebrochen und ausgehoben. Anschließend wird jede Baumgrube mit zwölf Kubikmetern speziellem Pflanzsubstrat gefüllt und mit Belüftungsrohren ausgestattet. Das Substrat speichert effizient Wasser und sorgt für eine gute Luftzufuhr. An weiteren 155 Standorten saniert die Stadt bestehende Baumscheiben grundlegend und bepflanzt sie mit neuen Bäumen. Bei der Sanierung wird der Raum für die Wurzeln ebenfalls erheblich vergrößert, ein spezielles Pflanzsubstrat eingearbeitet und mit einer Wurzelraumbelüftung versehen. Außerdem saniert die Stadt 151 Baumgruben unter Erhalt der vorhandenen Altbäume. Ziel dabei ist es, die Standortbedingungen dieser Bäume langfristig zu optimieren. Bäume des Stadtbaumkonzepts kennzeichnet die Stadt mit dunkelgrünen Stützpfählen sogenannte Dreiböcken und dem weißen Schriftzug “Düsseldorfer Stadtbaumkonzept”. Außerdem sind sie nach erfolgter Pflanzung online unter www.maps.duesseldorf.de in der Kategorie “Stadtbaumkonzept” zu finden.
Parallel zu den Pflanzarbeiten plant die Verwaltung bereits die kommende Pflanzsaison – und erhält dabei Unterstützung vom Umweltverband BUND: “Mehr Grün in der Stadt nutzt der Umwelt, aber eben auch uns Menschen”, erläutert Melanie Neuhaus, Vorsitzende der Kreisgruppe Düsseldorf des BUND. “Bäume speichern CO2 und produzieren Sauerstoff, spenden Schatten, kühlen in Hitzeperioden und sind ästhetisch ansprechende Gestaltungselemente im Stadtbild. Uns als Kreisgruppe ist es wichtig, mit unseren Vorschlägen für Baumpflanzorte einen positiven Beitrag zu Klimaschutz und Klimaanpassung zu leisten.”
Die Mitglieder der BUND-Kreisgruppe Düsseldorf suchen im Rahmen von Spaziergängen aktiv nach potenziellen Standorten für Baumpflanzungen und reichen ihre Vorschläge ein. Im Anschluss prüft die Verwaltung nach fachlichen Kriterien, inwiefern die Standorte zur Bepflanzung geeignet sind. Die ersten Standortvorschläge sind bereits übernommen und aktuell im sogenannten “Umlaufverfahren” für Straßenbäume, bei dem unter anderem die Netzgesellschaft, der Stadtentwässerungsbetrieb und die Telekom die nahegelegenen Leitungstrassen und ihren Abstand zum Baumstandort prüfen. Ebenso sind notwendige Abstände zu den Verkehrsanlagen sowie brandschutztechnische Belange zu beachten. Voraussichtlich in der kommenden Pflanzperiode – das heißt, im Herbst/Winter 2024/25 – werden die ersten Pflanzungen aus Vorschlägen des BUND umgesetzt.
Hintergrund: Ulmen in der Meineckestraße
Die Ulmen (Ulmus ‘Columella‘) in der Meineckestraße sind Teil der Düsseldorfer Zukunftsbaumliste. Die Ulme eignet sich wegen ihrer schmalen Wuchsform und ihrer säulenförmigen Krone gut als Straßenbaum. Charakteristisch ist zudem, dass sie resistent gegen das so genannte “Ulmensterben”, eine durch Pilze verursachte Baumkrankheit, ist. Die Stadt pflanzt die Sorte seit einigen Jahren mit positiven Erfahrungen. Der Name “Columella” verweist auf einen römischen Schriftsteller, der im 1. Jahrhundert n. Chr. eine Abhandlung über den Landbau verfasste. Dieser Schriftsteller hatte schon damals ein großes Interesse an der Verwendung von Ulmen.
Hintergrund: Weitere gepflanzte Baumarten
Die Stadt pflanzt in der laufenden Saison Zierkirschen (Prunus serrulata ‘Kanzan’) — zum Beispiel zwölf Exemplare am Kikweg in Eller. Die Sorte ist auch als “Japanische Nelkenkirsche” bekannt und blüht im Frühjahr auffällig rosafarben. Im Herbst verfärben sich ihre Blätter rötlich-gelb.
Purpurerlen (Alnus spaethii) werden zum Beispiel an der Marconistraße in Holthausen und der Ludwig-Beck-Straße in Mörsenbroich gepflanzt. Die Purpur-Erle oder auch großblättrige Erle ist eine Kreuzung aus der japanischen Erle (Alnus japonica) und der kaukasischen Erle (Alnus subcordata). Die Erle ist nach dem Botaniker Franz Späth (1839 bis 1913) benannt, einem Berliner Baumschulbesitzer und Botaniker. Ihren deutschen Namen verdankt sie dem purpurvioletten Austrieb und der auffallend violettroten Herbstfärbung.