Von Gabriele Schreckenberg
Wer gut angezogene Menschen sehen will, geht auf die Art Düsseldorf im Areal Böhler. Die gibt es seit 2017 in der 6. Auflage mit wachsendem Erfolg. Viel junges Publikum, das sich auf zwei Hallen im ehemaligen Stahlwerk in Meerbusch-Büderich verteilt und an diesem Wochenende, 13. & 14. April, die Gelegenheit nutzte, zu schauen, zu plauschen und vor allem neue Leute zu sprechen. Kontakten und Netzwerken ist in der Kunstwelt fast alles.
Karten gab es nur noch online, die Administration wird von Köln aus gesteuert, von der Art Fair International GmbH, die den spannenden Standort Böhler-Werke als Ausstellungsfläche mit Industriecharme nutzt. Denn davon gibt es im Großraum Düsseldorf nicht so viele.
Was gibt’s zu sehen?
Von allem etwas, für jeden Geschmack und Geldbeutel war Kunst dabei. Progressive Positionen, spannende Konzepte, Raum für Talk auf einer separaten Bühne, angrenzend an Hall 1. Dabei haben die Macher die ausgestellte Kunst von 105 Galerien aus dem In- und Ausland in verschiedene Bereiche unterteilt. Eine Privatsammlung aus Tokyo als „anonymous art project“ neben 14 Skulpturen. Werke von Eva Kotátková, die in 2024 den tschechischen Pavillon in Venedig bespielt, neben Richard Long, Andreas Schmitten und Paul Diestel. Die „Solo Projects „zeigen künstlerische Positionen zu den Themen Retromania, Photography & Identities, Future Bodies und die Kategorie Next. Die zielt, wie der Name schon sagt, auf die Zukunft.
Am Stand „Change“, präsentiert von der E.ON Stiftung rücken die Themen Nachhaltigkeit und Transformation in den Mittelpunkt. Hier haben Galerien gezeigt, was sie sich darunter vorstellen. Installationen von Julia Scher (Die), Mona Schulzek (noveaux deuxdeux) und Gerrit Frohne-Brinkmann (Noah Klink) haben hier mitgemacht. In der „Main Section“ traf man Werke von bekannten Namen wie den Nagelkünstler Günther Uecker, Franz-Ehrhard Walter, auch kleinformatige Bilder von Gerhard Richter waren zu sehen.
Moderner Auftritt
Ein Life-Stream der Messeführungen kam gut an. Die Talk Programme auf der Bühne waren gut bespielt, Diskussionen renommierter Experten wurden laut, etwa von Anna Nowak, Christina Végh, Magdalena Kröner und Marcel Odenbach.
Am Freitag, 12. April, bekam Sophia Roxane Rohwetter den neuen Preis, den die deutsche Kunstkritikervereinigung in’s Leben gerufen hatte. Also buntes Treiben, alles dabei, gut gefüllte Hallen, das Gelände strahlte mit der Sonne an drei Tagen um die Wette.