Pres­se­ter­min zum natur­na­hen Aus­bau des Anger­bachs v.l.(vl) Engin Alpars­lan, Geschäfts­füh­rer des BRW, Tho­mas Schür­mann, Regie­rungs­prä­si­dent und Dr. Ste­phan Kel­ler, Ober­bür­ger­meis­ter Foto: Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf / Uwe Schaffmeisster

 

Von Gabriele Schreckenberg

Am 8. April war Spa­ten­stich auf der Hel­tor­fer Schloss­al­lee, etwa vier­hun­dert Meter vor dem Schloss und Fami­li­en­sitz derer von Spee. Der Ber­gisch-Rhei­ni­sche Was­ser­ver­band (BRW) ist mit dem Pro­jekt betraut, hier den natur­na­hen Gewäs­ser­aus­bau der Anger vor­an­zu­brin­gen. Es gibt ins­ge­samt sechs Bau­ab­schnitte mit einer Gesamt­länge von 4,1 Kilo­me­tern, die im Lage­plan genau auf­ge­zeich­net sind.

In den Teil­ab­schnit­ten 1,3, 5 und 6 wird das Gewäs­ser­bett der Anger stre­cken­weise ver­legt, das alte Bach­bett ver­füllt oder das bestehende Gewäs­ser­pro­fil wird aufgeweitet.
In den Teil­ab­schnit­ten 2 und 4 bleibt die Trasse bestehen. Um die Struk­tur zu sta­bi­li­sie­ren, wird Tot­holz ein­ge­baut. Die Böschun­gen der Anger wer­den abge­flacht, eine höher gele­gene Sekun­där­aue schließt sich an, die bei Hoch­was­ser über­strömt wird. Gut ist, dass es die Ersatz­auen gibt, so wird der Anger mehr Raum gege­ben, um ein­fach unab­hän­gig flie­ßen zu können.

Struk­tur­viel­falt unterstützen
Um die Viel­falt in der Natur zu unter­stüt­zen, wer­den hier auch Wur­zel­stö­cke und Tot­holz mit­ein­ge­baut. Unter Tot­holz ver­steht man übri­gens abge­stor­bene Bäume oder deren Teile, die in die­sem Zusam­men­hang noch von gro­ßem Nut­zen sind.

Im Teil­ab­schnitt 6 geht es schließ­lich darum, eine vor­han­dene Brü­cke an Haus Bil­krath durch einen neuen so genann­ten Durch­lass zu erset­zen. Das heißt im Klar­text, dass die Brü­cke so bleibt. Es ist nur not­wen­dig, unter­halb der Eisen­bahn­li­nie einen Sand­fang anzu­le­gen, der hier Sedi­mente auf­fan­gen kann.

Ziele des Angerausbaus
Immer wie­der span­nend, zu erfah­ren, woher die Anger eigent­lich kommt. Ihr Ursprung liegt in Wül­frath und nach etwa 36 Kilo­me­tern Fließ­stre­cke ver­läuft die Anger in Duis­burg-Huck­in­gen so, dass sie rechts dem Rhein zufließt. In Ratin­gen wie­derum wech­selt sie von dem stei­len ber­gi­schen Land in die Rhein­nie­de­rung und wird immer fla­cher. Gemäß EG-Was­ser­rahm­richt­li­nie ist die Anger ein berichts­pflich­ti­ges Gewäs­ser. Der gute öko­lo­gi­sche Zustand, der durch Fische und Pflan­zen gewähr­leis­tet wird, steht hier im Vor­der­grund. Auch ein schnur­stracks grad­li­ni­ger Ver­lauf ist nicht beson­ders öko­lo­gisch, weil nicht natur­nah. Dass durch den Anger­aus­bau auch der Hoch­was­ser­schutz für Anger­mund ver­bes­sert wird, ist klar: Die Sekun­där­auen die­nen als natür­li­ches Über­schwem­mungs­ge­biet, und die Ver­brei­te­rung des Gewäs­ser­pro­fils hilft zusätzlich.

 

Foto­credit: BRW