Sevim Aydogdu (21) ist am Düsseldorfer Airport im zweiten Ausbildungsjahr für eine Ausbildung zur Elektronikerin für Betriebstechnik. Als eine von nur wenigen Frauen in dem Bereich. Denn noch immer ist es so, dass technische Berufsbilder weitestgehend in männlicher Hand sind. Dass die klassischen Männerdomänen aber auch für junge Frauen sehr attraktiv und spannend sein können, haben rund 65 Schülerinnen des Düsseldorfer Max-Planck-Gymnasiums am Airport nun aus erster Hand miterlebt: Im Rahmen des diesjährigen Girls‘ Day hat der Flughafen sie gemeinsam mit seinen Partnern – Eurowings und der Bundespolizei – auf eine Reise in die Welt ihrer Berufsbilder mitgenommen. Beim Besuch einer Halle für die Flugzeugwartung, der Bundespolizeiinspektion, der Flughafen Düsseldorf Ground Handling GmbH (FDGHG), der Feuerwache, des flughafeneigenen Fluglärmmessprojekts sowie der Ausbildungswerkstatt des Airports konnte Erfahrungsberichten gelauscht, nachgefragt und vor allem selbst mitangepackt und ausprobiert werden.
So durften die jungen Frauen das Cockpit sowie die Technik eines Airbus A319 von Eurowings entdecken. Die Schülerinnen schauten Pilotinnen der Fluggesellschaft hautnah über die Schultern und lernten vieles über den Alltag als Pilotin, die Pilotenausbildung und das Training im Beruf. Anschließend erfuhren die Mädchen, worauf es beim Outside Check, also dem Rundgang um das Flugzeug, ankommt und Wissenswertes über die Ausbildung zur Fluggerätmechanikerin. Im Ground Handling wurde dann auch tatsächlich abgehoben. Bei der Flughafentochter FDGHG ging es in luftige Höhen. Das Unternehmen ist unter anderem für die Enteisungen der Flugzeuge zuständig. Daher hieß es bei der Station: Rauf auf den „Elefanten“, dem Enteisungsfahrzeug. In der Ausbildungswerkstatt des Flughafens war handwerkliches Geschick gefordert. Hier konnten die Teilnehmerinnen ihr eigenes Andenken in Form des Modellflugzeugs „DUS-Flieger“ selbst löten. Ein weiteres Highlight: der Besuch der Feuerwehrwache mit einem Einblick in spezielle Bereiche wie der Atemschutz- oder Feuerlöschgerätewerkstatt, der Höhensicherung, der Brandsimulationsanlage, aber auch dem klassischen Rettungsdienst sowie der typischen Schutzausrüstung. Das Flugfeldlöschfahrzeug „Panther“ konnten die Schülerinnen dann selbst ausprobieren. Im Rahmen des Fluglärmmessprojekts gingen die Mädchen der Frage nach: „Wie laut ist eigentlich laut?“. Dabei wurden die akustischen Kenngrößen nicht nur theoretisch betrachtet, sondern in unmittelbarer Nähe zur Start- und Landebahn mit dem Messbus sowie einem Handschallpegelmesser erfasst und durch die Teilnehmerinnen eingeordnet. Zwischen den Messungen der startenden Flugzeuge haben die Nachwuchsingenieurinnen erfahren, wie die gemessenen Daten der insgesamt 13 stationären Messstationen im Umfeld des Flughafens weiterverarbeitet werden. Tierisch wurde es bei der Bundespolizei. Hier kam Diensthündin „Lea“ ins Spiel und zeigte am praktischen Beispiel die Aufgaben eines Sprengstoffspürhundes – natürlich unter menschlicher Anleitung. Wer wollte konnte hier auch einmal eine Körperschutzausstattung anprobieren und sich bereits jetzt wie im Dienst fühlen.
Der Flughafen Düsseldorf und alle Beteiligten freuten sich besonders über die rege Teilnahme und viele interessierte junge Talente. „Die Erfahrung zeigt, dass sich junge Frauen in technischen Berufen am Flughafen Düsseldorf bisher immer sehr gut behauptet haben“, so Pradeep Pinakatt, Arbeitsdirektor am Düsseldorfer Flughafen. „Heute konnten die Schülerinnen hautnah erleben, dass Technik am Flughafen viel Spaß macht und spannend ist. Wir freuen uns bereits darauf, nach ihrem Schulabschluss die ein oder andere Teilnehmerin von heute zum Beispiel als Elektronikerin oder Werkfeuerwehrfrau bei uns am Airport begrüßen zu dürfen.“