Von Manfred Fammler
Die Olympischen Spiele sind ein Traum für jeden Amateursportler. Meistens beginnt der Traum ganz klein, zum Beispiel im Düsseldorfer Olympic Adventure Camp (OAC). Von dort führte es die Düsseldorferin Leonie Menzel jetzt nach Paris und dort zur Bronzemedaille im Doppelvierer der Frauen.
Ob ab Samstag für eine Woche wieder der Traum von einer Goldmedaille oder die Leidenschaft für einen Sport geboren wird, bleibt offen. Allerdings stehen die Ampeln auf grün, wenn sich Kinder und Jugendliche in rund 50 Sportarten oder Bewegungsspielen austesten können. Vor 20 Jahren startete die Aktivwoche für Kinder und Jugendliche als Begleitmusik für die olympischen Spiele in Athen. Seitdem hat sich das Sport- und Bewegungsangebot von jedweder Großveranstaltung emanzipiert und ist selber als ein solches mit jährlich bis zu 100.000 Teilnehmern anzusehen.
Unter die bewährten Sportarten wie Fechten, Rudern und Boxen sowie den Klassikern Kistenklettern und Riesenleiter mischen sich in diesem Jahr zwei Neuheiten: eine Endlos-Kletterwand und ein Ninja Parcours. Mit 15 Angeboten ist derweil der Stadtsportbund am Start, die von Vorständin Stella Kluge-Töpperwein vorgestellt wurden. Einen besonderen Auftritt erhalten die zweifachen Deutschen Meister und Düsseldorfer des Jahres, die Amputierten-Fußballer von Fortuna Düsseldorf, die jeden animieren, ihre Art des Sportes auszuprobieren. Unter dem Thema „Inklusion im Sport“ wird am Dienstag, 13. August, der Schwerpunkt auf junge Menschen mit einem Handicap gelegt.
Doch zurück zu dem Thema Olympische Spiele – in Deutschland? Das OAC sollte ursprünglich die Lust und den Wunsch für Nachwuchsathleten an einer Sportart steigern und Olympia als Ziel setzen. Angesichts der aktuellen wunderbaren Bilder aus der Seine-Metropole keimt in der Republik wieder der Wunsch nach der Ausrichtung des weltgrößten Sportereignisses auf – wo sich die Region Rhein-Ruhr mit Düsseldorf an der Spitze schon einmal weit vorgetastet hatte. Aktuell wird über 2036 in Berlin, Hamburg, München und die Region Rhein-Ruhr wieder angeregt nachgedacht. Dass Düsseldorf so ein Ereignis mit Partnern stemmen kann, davon ist Stadtdirektor Burkhard Hintzsche überzeugt: „Wir können Großveranstaltungen organisieren und dann würden wir unsere Erfahrungen mit einbringen.“ Ein Verweis auf den Grand Departs und die Euro 2024 unterstützen seine Überzeugung. Dabei bringt er sogleich das Thema Nachhaltigkeit aufs Treppchen. So könne er sich die Kombination von München, Rhein-Ruhr und Berlin als Spielstätten mit der bereits vorhandenen Infrastruktur durchaus vorstellen. Aber Olympische Spiele in Deutschland, passt das überhaupt? Hintzsche: „Wenn wir Olympioniken ausbilden, müssen wir auch bereit sein, die Olympischen Spiele auszurichten.“
Eine Olympionikin wurde vor zwölf Jahren vom Virus Rudersport auf einem Indoor-Rudergerät unter der Kniebrücke infiziert und gewann in Paris Edelmetall. Deutschland würde sich wohl für die Spiele 2036 bewerben. Das ist bekanntlich in zwölf Jahren.
Das Olympic Adventure Camp (OAC) täglich von Samstag, 10. August, bis Samstag, 17. August, von 13 bis 19 Uhr. Alle Sportangebote sind kostenfrei.