Ein durchwachsener Sommer mit reichlich Regen hat den Pflanzen im Botanischen Garten der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) gutgetan. Dank der feuchten Bedingungen und des sonnigen Spätsommers wachsen sie üppiger als in den Vorjahren. Ein Rundgang lohnt sich derzeit besonders, vor allem in der Nutzpflanzenabteilung. Der Garten bleibt bis Ende September täglich bis 19:00 Uhr geöffnet, im Oktober bis 18:00 Uhr.
Der Sommerregen und die anschließende Wärme ließen die Pflanzen in Hülle und Fülle gedeihen. Dr. Sabine Etges, wissenschaftliche Leiterin des Botanischen Gartens, zeigt sich beeindruckt: „Viele der Nutzpflanzen haben Höhen erreicht, die ich so noch nie gesehen habe.“ Besucher können prächtig blühende Pflanzen wie die Studentenblume, Rudbeckien und Fuchsien bewundern. Nach einem Regenschauer bieten sich besondere Eindrücke, wenn sich Tropfen auf den Blättern sammeln – ein Effekt, der durch die wasserabweisende Oberflächenstruktur der Blätter entsteht.
Die Nutzpflanzenabteilung zeigt eindrucksvoll, was aus Gemüsearten wird, wenn sie nicht geerntet werden. Hier können die Blüten von Broccoli und die feinen Blätter des Spargels bestaunt werden. Dr. Etges verweist auf die leuchtend roten Beeren des Spargels, die zwar schön anzusehen, aber giftig sind.
Ein besonderes Highlight ist das „Milpa“-Beet, in dem Kürbisse, Bohnen und Mais in einer Mischkultur gedeihen – eine Anbaumethode, die schon von den Maya genutzt wurde. Diese Pflanzenkombination profitiert voneinander, indem sie sich gegenseitig Schatten spenden und Nährstoffe teilen.
Auch exotische Pflanzen wie der Blutweiderich, Mönchspfeffer und die Indigopflanze sind beeindruckend, ebenso wie der Wunderbaum, dessen Öl medizinisch und industriell genutzt wird. Besucher können im Herbst zudem seltene Arten wie den Korallenstrauch und Bananenstauden entdecken.
Der Botanische Garten, seit 1979 Teil der HHU, ist eine Oase der Bildung, Forschung und Erholung. Die Anlage bietet ein breites Spektrum an Pflanzen, darunter bedrohte Arten wie die seltene Wollemie aus Australien. Jährlich besuchen etwa 100.000 Menschen den acht Hektar großen Garten, der auch ein beliebtes Ziel für Schulklassen und Studierende ist.
Ein kostenfreier Audioguide und regelmäßige Führungen machen den Besuch des Botanischen Gartens zu einem lehrreichen Erlebnis für Pflanzenfreunde jeden Alters.