Von Christof Roche
Das Bebauungskonzept der Fläche ‚Nördlich Kalkumer Schloßallee‘ in Düsseldorf-Kaiserswerth ist mit der geplanten Inselbebauung „ein innovativer Ansatz und ein Versuch, neue Stadtformen zu entwickeln“. Mit dem Bau sogenannter Cluster werde „eine großräumige Versiegelung der Fläche vermieden“. Das sagte Ingemar Vollenweider, Architekt und Professor für Städtebau an der TU Dortmund, während der Sendung „Lokalzeit – Stadtgespräch“. Eingeladen zu der Diskussion über das Neubaugebiet hatte der Sender WDR 5, der die Debatte unter Beteiligung der Bürger am Samstag live vom Klemensplatz in Kaiserswerth übertrug.
Der Bezirksbürgermeister im Düsseldorfer Norden, Benedict Stieber (CDU), hob während der Sendung hervor, dass der aktuelle Ansatz mit 550 geplanten Wohnungen gegenüber ersten Überlegungen deutlich reduziert wurde. Ursprünglich seien für das 34,5 ha große Gebiet 3.000 Wohneinheiten angedacht worden. Ferner solle jetzt nur noch der Westteil der Fläche bebaut werden, ein Großteil werde somit als Freifläche erhalten. Cornelia Zuschke, Beigeordnete für Planen, Bauen und Wohnen der Stadt Düsseldorf unterstrich, es würden mindestens 60 Prozent der Wohnungen sozial gefördert. Außerdem würden strikte Vorgaben zum Klima- und Naturschutz eingehalten.
Verena Dolphin vom Bürgerverein ‚Stadt.Land.Fluss Düsseldorfer Norden‘ machte noch einmal deutlich, vor einer Nutzung der Freiflächen sollten zunächst bestehende Reserven über erschlossene Flächen oder leerstehende Büroflächen genutzt werden. Es gebe ‚in Düsseldorf 40.000 qm, die dafür in Frage kommen“. Die aktuell vorwiegend als Grün- und landwirtschaftlich genutzten Flächen hätten für den Klimaschutz vor Ort, auch als Kaltluftentstehungsgebiet „eine enorme Bedeutung“. Der Verein Stadt.Land.Fluss hatte im September vergangenen Jahres eine Petition mit 3.000 Unterschriften zum Erhalt der Freifläche bei der Stadt Düsseldorf eingereicht.
Zuschke unterstrich in diesem Zusammenhang, dass die Stadt Düsseldorf natürlich auch alle anderen Optionen wie eine gezielte Nachverdichtung ausschöpfe. Sie verwies in der öffentlichen Diskussion, die äußerst sachlich verlief, zudem darauf, dass in dem bisherigen Prozess für das Bauprojekt in Kaiserswerth, dass direkt an Kalkum und Wittlaer angrenzt, die Bürger eng eingebunden waren. Dies werde auch für das weitere Vorgehen mit Masterplan und späterem Bebauungsplan so bleiben.
Die Grundlage für das Projekt ‚Nördlich Kalkumer Schloßallee‘ ist ein Entwurf der Architekten Venus GmbH, Greenbox Landschaftsarchitekten und BeL – Sozietät für Architektur aus Köln. Die Architekten, die sich in einem offenen Wettbewerb durchgesetzt hatten, haben sich dabei insbesondere mit dem Thema Landschaftsraum und Siedlungsentwicklung auseinandergesetzt und eine eigene Ausprägung für die Generationenquartiere gefunden, die sich vom klassischen Städtebau unterscheiden. „Den Freiraum zum zentralen Thema zu machen und die Bebauung Cluster artig einzubinden, erhält das Grün bis an die heutigen Siedlungsränder und platziert die Bebauung um Quartiershöfe, die Nachbarschaften und Identifikation für das jeweilige Cluster schaffen“, heißt es dazu auf der Webseite des Stadtplanungsamts Düsseldorf.