Am 13. Oktober 2024 wurde die Tonhalle Düsseldorf für ihr wegweisendes „Green Monday“-Projekt mit dem Opus Klassik 2024 in der Kategorie „Innovationspreis für Nachhaltigkeit“ geehrt. Die Verleihung des renommierten deutschen Musikpreises, der herausragende Persönlichkeiten und Produktionen der klassischen Musik würdigt, fand im Konzerthaus Berlin statt. Stellvertretend für die Tonhalle nahmen Moderatorin Lea Brückner, Projektleiterin Maja Plüddemann und Intendant Michael Becker die Auszeichnung entgegen.
Das Team der Tonhalle und die Düsseldorfer Symphoniker zeigen sich stolz über den Preis und sehen darin einen Ansporn, ihre nachhaltigen Initiativen fortzusetzen. Intendant Michael Becker sagte bei der Preisverleihung: „Unser Green Monday war ein Riesenprojekt. Ich freue mich, dass dieser Preis zeigt, dass ein Konzertbetrieb modern und relevant sein kann, ohne seinen Zauber zu verlieren.“
Die Tonhalle Düsseldorf widmete sich in der Saison 2023/24 im Rahmen des „Green Monday“ der Frage, wie der Konzertbetrieb umweltfreundlicher gestaltet werden kann. An elf Montagabenden von August 2023 bis Juni 2024 wurde jeweils ein Nachhaltigkeitsthema in den Fokus gerückt – von Energieeffizienz bis hin zu nachhaltiger Mobilität. Gemeinsam mit dem Publikum analysierte das Team der Tonhalle, welche Maßnahmen zur Reduktion von CO₂-Emissionen beitragen können und wie diese vom Publikum aufgenommen werden. Ein derart umfassendes Nachhaltigkeitsprojekt hatte zuvor noch kein Konzerthaus öffentlich umgesetzt.
Der „Green Star Talk“, moderiert von Geigerin und Klimabotschafterin Lea Brückner, bot den Rahmen für Diskussionen mit Expertinnen und Experten über das Thema des jeweiligen Abends. Zudem wurden konkrete Maßnahmen umgesetzt, wie etwa das Abschalten von dekorativen Lichtquellen, die Einführung von vegan-vegetarischen Speisen oder der Verzicht auf gedruckte Programmhefte. Die Konzertgäste konnten nach jedem Konzert abstimmen, ob die Maßnahmen weiterhin beibehalten werden sollten – und sprachen sich überwiegend für den „grünen Weg“ aus.
Auch musikalisch setzte die Tonhalle auf Nachhaltigkeit: Bei jedem „Green Monday“ wurde neben dem klassischen Repertoire ein eigens komponiertes „Green Piece“ uraufgeführt. Diese Werke waren Teil eines Auftragsprojekts, bei dem zwölf Komponistinnen und Komponisten weltweit Werke zu Themen wie „Digitalisierung“ oder „Recycling“ schufen.
Obwohl die Tonhalle und die Düsseldorfer Symphoniker bestrebt sind, ihren CO₂-Fußabdruck zu verringern, lassen sich Emissionen noch nicht vollständig vermeiden. Daher startete die Tonhalle in Kooperation mit VIVO Carbon ein regionales Agroforstprojekt zur CO₂-Kompensation. Im Frühjahr 2024 wurden auf dem nahegelegenen Biobauernhof Lammertzhof 5.000 Pappeln gepflanzt, die zukünftig das Mikroklima verbessern und CO₂ binden sollen. Darüber hinaus plant die Tonhalle, zwischen den Pappelreihen einen Open-Air-Konzertort zu schaffen – ein weiterer Schritt in Richtung einer nachhaltigen Konzertzukunft.