Von Christof Roche
Die Stadt Düsseldorf lässt ihre Pläne fallen, die seit Jahren schwelende Debatte zur Neugestaltung des Kaiserswerther Markts noch einmal von Grund auf neu zu starten. Stattdessen will sie für den Dialog mit den Bürgern auf einem für das zweite Quartal 2025 vorgesehenen Workshop bereits strukturierte, unterschiedliche Optionen präsentieren. Das bestätigte der Sprecher der Stadt, Manuel Bieker, dem Lokalbüro auf Anfrage.
Auf der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung 05 hatten Vertreter der Stadt erklärt, auf dem Workshop die Themenbereiche Verkehr, Stellplätze, Barrierefreiheit, Gestaltung der Mittelinsel, Nutzung des Platzes sowie Bodendenkmal und Kanalbau gesondert diskutieren zu wollen. Dagegen hatte sich in der Bezirksvertretung Widerstand formiert. Dort wurde dann auch die Anregung formuliert, für einen strukturierten und beschleunigten Bürgerdialog auf ein Optionenmodell zurückzugreifen.
Zu den Kosten für die geplante Umgestaltung des Kaiserswerther Markts wollte der Stadtsprecher keine Angaben machen. Es sei keine Obergrenze im Vorfeld definiert. Die Kosten hingen letztlich von den Maßnahmen ab, die umgesetzt werden sollen. Ein erster Kostenrahmen war 2016 mit 3,7 Millionen Euro veranschlagt worden. Sechs Jahre später waren es 8,9 Millionen Euro, allerdings für einen erweiterten Ansatz der Neugestaltung.
Bieker machte noch einmal deutlich, für die Umgestaltung des Platzes könnten Fördermittel von bis zu 80 Prozent aus diversen Töpfen von Land, Bund und dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) abgerufen werden. Das hänge letztlich aber von den geplanten Maßnahmen und den dann vorhandenen Fördertöpfen ab: „Konkret können wir hierzu erst nach dem Workshop etwas sagen.“ Die verbleibenden 20plus Prozent Komplementärmittel kommen dem Sprecher zufolge aus dem städtischen Haushalt.
Bieker betonte gegenüber dem Lokalbüro, die 2018 formulierte Fördervoraussetzung ‚städtebaulich innovative Planung im Sinne der verkehrsarmen Stadt von morgen‘ gelte nach wie vor: „Die Verwaltung geht davon aus, dass diese Fördervoraussetzung unverändert Bestand hat im Hinblick auf eine nachhaltige Entwicklung und die gesetzlichen Verpflichtungen zum Klimaschutz.“ Nähere Angaben, wie die Stadt den Begriff ‚verkehrsarm‘ für sich definiere, machte er nicht.
Nach den bisherigen Planungen des Amts für Verkehrsmanagement soll nach dem Workshop im zweiten Quartal 2025 im Jahr 2026 der Bedarfsbeschluss für die erforderlichen Gelder sowie weitere Planungen erfolgen. Nach Ausschreibung und Vergabe ist der Beginn der Bauarbeiten für Mitte 2028 avisiert. Je nach Umfang der Maßnahmen können diese zwischen zwei und sechs Jahre dauern.