Am heutigen 8. November 2024 gedachte die Stadt Düsseldorf der Opfer der Novemberpogrome, die sich in diesem Jahr zum 86. Mal jähren. Gemeinsam mit der Jüdischen Gemeinde, der Landesregierung und weiteren gesellschaftlichen Akteuren erinnerte die Stadt an die jüdischen Bürgerinnen und Bürger, die im November 1938 den brutalen Übergriffen der Nationalsozialisten ausgesetzt waren. In Düsseldorf wurden mehr als 450 Überfälle auf jüdische Wohnungen und Geschäfte verübt, über 70 Menschen wurden schwer verletzt, und dreizehn jüdische Bürgerinnen und Bürger verloren ihr Leben. Die Synagoge an der Kasernenstraße wurde in Brand gesetzt und später abgerissen.
Die heutigen Gedenkveranstaltungen begannen mit einer Kranzniederlegung an der Mahn- und Gedenkstätte am Standort der ehemaligen Synagoge. Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller, Landtagspräsident André Kuper, Sylvia Löhrmann, Beauftragte des Landes zur Bekämpfung des Antisemitismus, sowie Dr. Oded Horowitz, Vorstandsvorsitzender der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf, legten gemeinsam Kränze nieder und gedachten der Opfer.
Im Anschluss fanden zentrale Gedenkzeremonien im Düsseldorfer Rathaus und im Landtag statt. Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller sprach bei der Veranstaltung im Rathaus eindringliche Worte des Gedenkens und mahnte dazu, dass das Erinnern auch in die Gegenwart wirken müsse. „Wir stehen fest an der Seite unserer Jüdischen Gemeinde und bekräftigen: Der Kampf gegen Antisemitismus ist eine gemeinsame Verantwortung,“ erklärte Dr. Keller. Die Veranstaltung wurde von einem Streichquartett der Robert Schumann Hochschule musikalisch begleitet, und Kantor Aaron Malinsky der Jüdischen Gemeinde trug das Trauergebet „El male Rachamim“ vor, unterstützt durch junge Mitglieder des Synagogenchors.
Auch im Landtag fanden Gedenkveranstaltungen statt, bei denen Landtagspräsident André Kuper über die erschütternden Bilder brennender Synagogen und die wachsende Verantwortung der heutigen Gesellschaft sprach, gegen Hass und Antisemitismus aufzustehen. „Unsere Haltung gegen Antisemitismus und für das jüdische Leben muss klar und entschieden bleiben,“ so Kuper.
Den Abschluss der Gedenkveranstaltungen bildet morgen, am 9. November um 22:30 Uhr, die feierliche Aktivierung der neuen Lichtinstallation „missing link_“ an der Kasernenstraße. Die Installation des Künstlers Mischa Kuball, eine große beleuchtete Glasplatte mit einem historischen Ausschnitt der zerstörten Synagoge, soll dauerhaft im Stadtbild an die Synagoge erinnern und einen Ort des Gedenkens schaffen. Oberbürgermeister Dr. Keller und der Künstler laden die Bevölkerung herzlich zur Einweihung dieser symbolträchtigen Installation ein.