Spa­ten­stich zum Bau­start der Nord-Süd-Rad­leit­route: Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Ste­phan Kel­ler, Katha­rina Metz­ker, Lei­te­rin des Amtes für Ver­kehrs­ma­nage­ment, und Michael Köh­ler, Geschäfts­füh­rer IPM Düs­sel­dorf GmbH (v.r.),©Landeshauptstadt Düs­sel­dorf, Uwe Schaffmeister

 

Der Rad­ver­kehr in Düs­sel­dorf spielt eine wich­tige Rolle im inner­städ­ti­schen Ver­kehr. Jeder fünfte Weg wird schon heute mit dem Fahr­rad zurück­ge­legt. Um die­sem posi­ti­ven Trend gerecht zu wer­den, setzt die Lan­des­haupt­stadt im Zuge der neuen Marke “Wege für alle” kon­se­quent ihre Bestre­bun­gen fort, dem Rad­ver­kehr einen gleich­be­rech­tig­ten Platz im Gesamt­ver­kehr der Lan­des­haupt­stadt zu geben. Ziel ist es, den Rad­ver­kehrs­an­teil in den nächs­ten Jah­ren auf 25 Pro­zent zu stei­gern. Über Infra­struk­tur­pro­jekte und beglei­tende Hand­lungs­fel­der der Rad­ver­kehrs­för­de­rung hat die Stadt­ver­wal­tung im Rah­men eines Sach­stands­be­rich­tes den Ord­nungs- und Ver­kehrs­aus­schuss in der öffent­li­chen Sit­zung am Mitt­woch, 20. Novem­ber 2024, informiert.

Infra­struk­tur: Abge­schlos­sene und aktu­ell lau­fende Projekte
Der Aus­bau des Rad­haupt­net­zes bil­det die Basis der Rad­in­fra­struk­tur. 2024 wurde die Rad­ver­kehrs­an­lage Lue­g­al­lee, nach abschlie­ßen­der Eva­lua­tion der Test­phase, dau­er­haft ein­ge­rich­tet. Punk­tu­elle Opti­mie­run­gen gab es mit der Ein­bahn­stra­ßen-Öff­nung an der Gei­bel­straße, der Kno­ten­punkt­op­ti­mie­rung an der Gum­bert­straße und mit der Mar­kie­rung für mehr Sicht­bar­keit des Rad­ver­kehrs auf der Benderstraße.

Neben dem Aus­bau des Rad­haupt­net­zes wurde auch im Bestand gear­bei­tet. Auf der Anger­mun­der Straße wur­den rund 4,4 Kilo­me­ter Rad­weg neu mar­kiert. Am Stau­fen­platz wur­den Mar­kie­run­gen auf­ge­bracht, die die Tren­nung zwi­schen Rad- und Geh­weg ver­deut­li­chen. Eben­falls fri­sche Farbe haben die Rad­wege ent­lang der Köl­ner Straße auf rund drei Kilo­me­tern Länge bekom­men. An der Straße Am Schö­nen­kamp wur­den 400 Meter Rad­weg mit rotem Asphalt fer­tig­ge­stellt und neu mar­kiert. Auf dem gemein­sa­men Geh- und Rad­weg ent­lang der Ceci­li­en­al­lee wurde die was­ser­ge­bun­dene Decke erneu­ert, und auch der rund zwei Kilo­me­ter lange Rad­weg ent­lang der Hein­rich­straße wurde saniert.

Im Links­rhei­ni­schen wur­den die Arbei­ten zur Sanie­rung des Geh- und Rad­we­ges “Am Pap­pel­wäld­chen“ abge­schlos­sen. Auf dem rund zwei Kilo­me­ter lan­gen Teil­stück zwi­schen Mini­golf­an­lage und Strand­bad Lörick wur­den Wur­zel­schä­den am Weg besei­tigt und die Deck­schicht nach­hal­tig moder­ni­siert. Durch den Abschluss der Sanie­rungs­ar­bei­ten an der Hafen­ein­fahrts­brü­cke wurde die Sicher­heit für Fuß­gän­ger und Fahr­rad­fah­rer wei­ter opti­miert und kann seit August wie­der unein­ge­schränkt genutzt wer­den. Am Wehr­hahn lau­fen die Bau­ar­bei­ten zum Aus­bau des Rad­haupt­net­zes plan­mä­ßig. Zur Ein­rich­tung einer Fahr­rad­straße wird in der Lan­des­haupt­stadt erst­mals flä­chen­de­ckend roter Asphalt auf einer Straße ver­wen­det. Der Sei­ten­raum wird für den Fuß­ver­kehr attrak­tiv aus­ge­baut. Fer­tig­ge­stellt wer­den die Arbei­ten vor­aus­sicht­lich im Früh­jahr 2025.

Für mehr Sicher­heit auf der Koblen­zer Straße sorgt zukünf­tig ein rund 400 Meter lan­ger und bau­lich getrenn­ter Rad­weg, eine soge­nannte Pro­tec­ted Bike Lane. Die Bau­ar­bei­ten sind bereits weit fort­ge­schrit­ten und sol­len noch 2024 abge­schlos­sen wer­den. Im Auf­trag der Unfall­kom­mis­sion ent­steht an der Mar­tin­straße eine Pro­tec­ted Bike Lane, bei der nur noch wit­te­rungs­ab­hän­gige Mar­kie­rungs­ar­bei­ten durch­ge­führt wer­den müs­sen. Durch die­ses Pro­jekt soll eine Unfall­häu­fungs­stelle ent­schärft werden.

Über­sicht: 2025 geplante Projekte

  • 1. Auf´‘m Hen­ne­kamp: 150 Meter Rad­weg im Seitenraum
    Aus­bau Rad- und Geh­weg von Mecum­straße bis Brinckmannstraße
  • 2. Duis­bur­ger Straße: 1.000 Meter Radfahrstreifen
    Mar­kie­rung von 2 Meter brei­ten Rad­fahr­strei­fen auf der rech­ten Fahr­spur mit 0,75 Meter Sicher­heits­ab­stand zu Parkständen
  • 3. Hil­de­ner Straße: 800 Meter Radweg
    Kom­plett­um­bau des Stra­ßen­raums mit neuen Rad­ver­kehrs­an­la­gen, beidseitig
  • 4. Lim­burg-/Gu­ten­berg­straße: Ein­rich­tung einer Fahrradstraße
    Neben der Ein­rich­tung der Fahr­rad­straße wer­den auch die Anschlüsse optimiert.
  • 5. Moltkestraße/Roßstraße: Lücken­schluss mit rund 2.000 Metern Radweg
    Aus­bau meh­re­rer Kno­ten­punkte mit Anpas­sun­gen der Ampel­an­la­gen für den Radverkehr
  • 6. Neus­ser Straße /Düsselstraße: Ein­bahn­stra­ßen­öff­nung und Knotenpunktausbau
    Rad­ver­kehr in Fahrt­rich­tung Süd wird auf die Straße ver­legt, im Anschluss wird der Kno­ten­punkt an der Düs­sel­straße zur Öff­nung der Ein­bahn­straße ausgebaut
  • 7. Prinz-Georg-Straße: Lücken­schluss auf rund 100 Metern
    Mar­kie­rung von Rad­fahr­strei­fen, Rück­bau der Bestands­rad­wege im Sei­ten­raum sowie Anpas­sung der Ampel­an­lage für den Radverkehr
  • 8. Torf­bruch-/Dre­her­straße: Aus­bau Kno­ten und Anschluss
    Als Teil der geplan­ten West-Ost-Rad­leit­route 2 wird der Aus­bau des Kno­ten­punk­tes vorgezogen
  • 9. Uer­din­ger Straße: 1.500 Meter Rad­fahr­strei­fen und Aus­bau der Knotenpunkte
  • Anschluss zur Theo­dor-Heuss-Brü­cke von Ceci­li­en­al­lee bis Dan­zi­ger Straße

Ergänzt wer­den diese durch punk­tu­elle Ver­bes­se­run­gen im Rad­haupt­netz. Dazu zählt die Öff­nung der Ein­bahn­straße an der Brunnenstraße.

Rad­leit­rou­ten
Mit dem sym­bo­li­schen Spa­ten­stich zum Bau­start der Nord-Süd-Rad­leit­route wur­den die Arbei­ten für die­ses weg­wei­sende Pro­jekt für die Fahr­rad­in­fra­struk­tur begon­nen. Nach Fer­tig­stel­lung wird die Rad­leit­route 1 über mehr als 10 Kilo­me­ter ver­lau­fen und den nörd­li­chen und süd­li­chen Teil der Stadt mit­ein­an­der verbinden.

Auch die Pla­nun­gen für den ers­ten Teil­ab­schnitt der zwei­ten Rad­leit­route West-Ost (RLR 2) wurde vom Stadt­rat am 27. Juni 2024 beschlos­sen. Die­ser umfasst die Stre­cken­füh­rung zwi­schen dem Areal Böh­ler und dem Lueg­platz und beträgt rund vier Kilo­me­ter. Der Bau­start ist hier für das erste Quar­tal 2025 geplant.

Ein­füh­rung Grünpfeil
Mit der Mon­tage von 161 Grün­pfei­len für den Rad­ver­kehr ist Düs­sel­dorf eine der ers­ten Groß­städte in Deutsch­land, die das “Ver­kehrs­zei­chen 721” regel­haft ein­ge­führt hat. Nach der Auf­nahme des Grün­pfeils für den Rad­ver­kehr in die Stra­ßen­ver­kehrs­ord­nung hat die Stadt­ver­wal­tung im ver­gan­ge­nen Jahr die rund 650 signa­li­sier­ten Ampel­kreu­zun­gen im Stadt­ge­biet unter­sucht, ob das neue Ver­kehrs­zei­chen ein­ge­setzt wer­den kann. Im Ergeb­nis sind 161 Grün­pfeile ange­ord­net worden.

Hand­lungs­feld Sicherheit
Im Früh­jahr die­ses Jah­res wurde das Test­feld Last­ring: “Kenn­zeich­nung Rad­ver­kehrs­fur­ten” zum “bes­se­ren Schutz des Rad- und Fuß­ver­kehrs vor Unfäl­len mit abbie­gen­den Fahr­zeu­gen” ins Leben geru­fen. An 13 signa­li­sier­ten Kreu­zun­gen ent­lang des “Last­rings” — Auf’m Hen­ne­kamp, Krupp­straße, Wer­de­ner Straße, Kett­wi­ger Straße und Doro­theen­straße zwi­schen Mecum­straße und Gra­fen­ber­ger Allee — wur­den vor­han­dene Rad­fahr­fur­ten im typi­schen Ver­kehrs­rot ein­ge­färbt. Damit soll die Sicht­bar­keit und infol­ge­des­sen die Sicher­heit für Rad­fah­rende ver­bes­sert wer­den. Düs­sel­dorf nimmt mit dem Test­feld an der groß ange­leg­ten Stu­die der Unfall­for­schung der Ver­si­che­rer teil. Mit dem Test­feld soll eine Grund­lage für ein mög­li­ches gesamt­städ­ti­sches Vor­ge­hen geschaf­fen wer­den. Erste Ergeb­nisse der Eva­lua­tion wird die Ver­wal­tung dem Fach­aus­schuss ver­mut­lich im ers­ten Quar­tal 2025 vorgestellt.

Hand­lungs­feld Verhaltensänderung
Die Lan­des­haupt­stadt arbei­tet daran, Impulse zu set­zen, die das Mobi­li­täts­ver­hal­ten der Ver­kehrs­teil­neh­men­den ver­än­dern kön­nen. Viele Inter­es­sierte besuch­ten am Sonn­tag, 15. Sep­tem­ber 2024, die Pre­miere des “Tages der nach­hal­ti­gen Mobi­li­tät”. Unter dem Motto “Wege für alle” wurde rund um Cor­ne­li­us­platz und Königs­al­lee die zukünf­tige Mobi­li­tät erleb­bar gemacht. Auch der Rad­ver­kehr war dort mit meh­re­ren The­men und Aktio­nen vertreten.

Dar­über hin­aus gab es wei­tere Impulse, die die Nut­zung des Fahr­ra­des unter­stüt­zen: Zum elf­ten Mal nahm Düs­sel­dorf in die­sem Jahr an dem bun­des­wei­ten Wett­be­werb Stadt­ra­deln teil. Mit 10.132 Teil­neh­men­den wurde ein neuer Rekord verzeichnet.

Für Düs­sel­dor­fer Unter­neh­men hat die Mobi­li­täts­part­ner­schaft Düs­sel­dorf im letz­ten Jahr die Las­ten­rad-Test­ak­tion “Flot­tes Gewerbe” ange­bo­ten. Betriebe konn­ten ein gewerb­li­ches Las­ten­rad für einen Monat tes­ten. Auf­grund der gro­ßen Nach­frage bie­tet die Mobi­li­täts­part­ner­schaft Düs­sel­dorf eine Infor­ma­ti­ons­platt­form dazu an, siehe www.cargobike.jetzt/flottes-gewerbe/duesseldorf.

Hand­lungs­feld Service
Mit der Ein­füh­rung eines Kno­ten­punkt­sys­tems und dem Bei­tritt in der Rad­re­gion Rhein­land machte Düs­sel­dorf in die­sem Jahr einen wei­te­ren Schritt, den Ser­vice für den Rad­tou­ris­mus und für Rad­pend­ler, die vom Aus­bau der regio­na­len Rad­in­fra­struk­tur pro­fi­tie­ren, zu verbessern.

Die Aus­stel­lung Düs­sel­dorf fahr­rad­freund­lich bot den Besu­chern im Sep­tem­ber in der Zen­tral­bi­blio­thek (KAP1) die Mög­lich­keit, sich ein Bild von den viel­fäl­ti­gen Pro­jek­ten und Initia­ti­ven zu machen. Inter­es­sierte fin­den die Inhalte der Aus­stel­lung auf der städ­ti­schen Web­site unter www.duesseldorf.de/radverkehr/programm.

Mit einem eige­nen kom­mu­na­len Miet­rad­sys­tem möchte die Lan­des­haupt­stadt im nächs­ten Jahr das Sha­ring­an­ge­bot wei­ter ver­bes­sern. Geplant sind ins­ge­samt 2.500 Leih­rä­der, die an rund 400 stra­te­gisch plat­zier­ten Aus­leih- und Rück­ga­be­or­ten im gesam­ten Stadt­ge­biet ver­füg­bar sein wer­den. Beson­ders an Kno­ten­punk­ten des Öffent­li­chen Per­so­nen­nah­ver­kehrs (ÖPNV), in Wohn­quar­tie­ren, an inter­es­san­ten Orten sowie an Koope­ra­ti­ons­stand­or­ten wird es mög­lich sein, Fahr­rä­der bequem aus­zu­lei­hen und zurückzugeben.