Anläss­lich des Inter­na­tio­na­len Tages gegen Gewalt an Frauen und Mäd­chen 2024 hatte das Amt für Gleich­stel­lung und Anti­dis­kri­mi­nie­rung gemein­sam mit dem Amt für Sozia­les und Jugend, dem Behin­der­ten­rat und dem Schau­spiel­haus ein Pro­gramm gestaltet,©Landeshauptstadt Düsseldorf/Michael Gstettenbauer

 

Im Foyer des Schau­spiel­hau­ses Düs­sel­dorf fand am Sonn­tag, 24. Novem­ber 2024, eine wich­tige Ver­an­stal­tung zum Thema “Gegen Gewalt an Frauen und Mäd­chen mit Behin­de­run­gen” statt. Anläss­lich des Inter­na­tio­na­len Tages gegen Gewalt an Frauen und Mäd­chen 2024 hatte das Amt für Gleich­stel­lung und Anti­dis­kri­mi­nie­rung gemein­sam mit dem Amt für Sozia­les und Jugend, dem Behin­der­ten­rat und dem Schau­spiel­haus Düs­sel­dorf ein Pro­gramm gestal­tet, das von rund 60 Inter­es­sier­ten sehr posi­tiv auf­ge­nom­men wurde.

Nach einem Gruß­wort von Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Ste­phan Kel­ler, das per Video über­mit­telt wurde, und Begrü­ßun­gen durch die Ver­an­stal­te­rin­nen Eli­sa­beth Wilf­art (Gleich­stel­lung­be­auf­tragte), Sabine Hum­pert-Kalb (Vor­sit­zende Behin­der­ten­rat) und Mode­ra­to­rin Laura Chle­bos (Amt für Gleich­stel­lung und Anti­dis­kri­mi­nie­rung) boten renom­mierte Refe­ren­tin­nen viel­fäl­tige Bei­träge. Karin Heis­e­cke, Sozi­al­wis­sen­schaft­le­rin und Exper­tin des Euro­pa­rats, erläu­terte ein­dring­lich, dass die Istan­bul-Kon­ven­tion, das Über­ein­kom­men des Euro­pa­rats zur Ver­hü­tung und Bekämp­fung von Gewalt gegen Frauen und häus­li­cher Gewalt, mit ihrer Rati­fi­zie­rung 2018 in Deutsch­land, ein essen­zi­el­les Werk­zeug zur Bekämp­fung geschlechts­spe­zi­fi­scher Gewalt dar­stellt, aber es an der flä­chen­de­cken­den Umset­zung immer noch man­gelt. Sie lobte den­noch die Kom­mu­nen, die durch die Ein­rich­tung von Koor­di­nie­rungs­stel­len vor Ort in der Rea­li­sie­rung der Istan­bul-Kon­ven­tion deut­lich wei­ter seien als die Bun­des­re­gie­rung – so auch die Lan­des­haupt­stadt Düsseldorf.

Clau­dia Sei­pelt-Holt­mann, Grün­de­rin und lang­jäh­rige Spre­che­rin des Netz­werks Frauen und Mäd­chen mit Behinderung/chronischer Erkran­kung NRW, beleuch­tete in ihrem Vor­trag “Bar­rie­ren schüt­zen Täter” die struk­tu­rel­len Hür­den, die Betrof­fene noch immer daran hin­dern, die ange­mes­sene Unter­stüt­zung sowie Schutz zu erhal­ten. Sie empörte sich dar­über, dass Frauen und Mächen mit Behin­de­rung, das Recht auf Inti­mi­tät und ein eige­nes Sexu­al­le­ben abge­spro­chen werde. Dies führe dazu, dass sie keine wirk­li­che sexu­elle Auf­klä­rung erhiel­ten und so nur schwer ein Gefühl für die eige­nen Gren­zen ent­wi­ckeln könn­ten. So steige das Risiko für gewalt­volle Grenz­über­schrei­tun­gen und sexua­li­sierte Gewalterfahrungen.

Im Anschluss fan­den Gesprächs­run­den mit Exper­tin­nen aus Düs­sel­dorf statt. Daniela Lenz, Peer-Bera­te­rin bei der Lebens­hilfe, Pia Busch und Anna Grä­ser von Pro­Mäd­chen Mäd­chen­haus e.V. sowie Karo­line Wer­ner von Gebär­den­fun­ken lie­fer­ten Ein­bli­cke in Ihre Arbeit und beleuch­te­ten Lücken im bestehen­den Gewalt­hil­fe­sys­tem. Mode­riert wur­den die Talks von Ver­tre­te­rin­nen des Behindertenrats.

Ver­an­stal­tung mit Signalwirkung
Das Publi­kum setzte mit eige­nen State­ments wich­tige Akzente und es wurde deut­lich, dass bezüg­lich der The­ma­tik viel Aus­tausch­be­darf sowie nach wie vor eine erheb­li­che Umset­zungs­lü­cke besteht. Die Ver­an­stal­tung zeigte, wie wich­tig es ist, die vor­han­de­nen Syn­er­gien zu nut­zen und gemein­sam mit den Betrof­fe­nen For­mate und Inhalte zu ent­wi­ckeln. Der ver­gan­gene Sonn­tag mar­kiert einen Auf­takt zu einer ver­tief­ten zukünf­ti­gen Zusam­men­ar­beit der betei­lig­ten Kooperationspartnerinnen.

 

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