Willi Körs Galerie an der Börse
Nach 60 Jahren erfolgreicher Tätigkeit schließt die Willi Körs Galerie an der Düsseldorfer Börse ihre Türen. Diese Entscheidung markiert das Ende eines bedeutenden Kapitels in der Geschichte der Kunstszene Düsseldorfs, insbesondere für die Düsseldorfer Malerschule, die seit jeher einen hohen Stellenwert in der deutschen Kunst hat.
Die Willi Körs Galerie an der Börse wurde 1963 gegründet und entwickelte sich schnell zu einer wichtigen Anlaufstelle für Liebhaber und Sammler von Kunstwerken der Düsseldorfer Malerschule. Diese Schule, die im 19. Jahrhundert entstand, hat zahlreiche bedeutende Künstler hervorgebracht, die durch ihren unverwechselbaren Stil und ihre innovative Herangehensweise die Kunstszene geprägt haben. Die Galerie war ein Ort, an dem diese Meisterwerke geschätzt und gehandelt wurden. Werke renommierter Künstler wie Andreas Achenbach, Oswald Achenbach, Max Stern, Wilhelm Schreuer, Johann Wilhelm Schirmer oder Hugo Mühlig fanden hier ihren Platz und wurden einem breiten Publikum zugänglich gemacht.
Ein besonderes Merkmal der Galerie an der Börse von Willi Körs war ihre sorgfältige Auswahl an Kunstwerken. In einer Zeit, in der sich der Kunstmarkt rasch wandelte und zeitgenössische Kunstströmungen immer mehr in den Vordergrund traten, hielt die Galerie an den Traditionen und Werten der alten Meister fest. Diese Entscheidung sorgte für eine treue Klientel, die den Wert der klassischen Malerei schätzte.
Trotz der erfolgreichen Tradition sieht sich Körs nun mit Herausforderungen konfrontiert, die auf sich verändernde Sammler- und Käuferinteressen zurückzuführen sind. Die Digitalisierung und die Einflussnahme neuer Kunstformen haben begonnen, den Kunstmarkt zu transformieren. Galeriebetreiber Willi Körs, der über Jahrzehnte die Entwicklungen in der Kunst verfolgt hat, hat die Entscheidung zum Schließen seiner Galerie als notwendig erachtet, um im Einklang mit den aktuellen Gegebenheiten zu stehen.
Zu den Gründen für die Schließung gehört auch der demografische Wandel. Viele der bereits bestehenden Sammler sind älter geworden, und jüngere Generationen interessieren sich vermehrt für zeitgenössische Kunst und alternative Ausdrucksformen. Das Publikum, das einst leidenschaftlich für die Malerei der Düsseldorfer Schule war, wird rarer, was sich direkt auf die Verkaufszahlen auswirkt.
Die Galerie an der Börse, die zum 31.12.2024 schließt, bietet eine letzte Gelegenheit, einzigartige Werke alter Meister der Düsseldorfer Malerschule zu erwerben.
Im November und Dezember 2024 wird die Galerie an der Börse ihre letzten Veranstaltungen abhalten und die verbleibenden Werke, die das Erbe der Düsseldorfer Malerschule repräsentieren, in einer Abschiedsausstellung präsentieren.
Diese Ausstellung wird nicht nur eine letzte Gelegenheit für Kunstliebhaber sein, einige der letzten Arbeiten preisgünstig zu erwerben, sondern ebenso eine Hommage an die Tradition, die die Galerie über Jahrzehnte hinweg verkörpert hat.
Abschließend lässt sich sagen, dass die Schließung der Willi Körs Galerie an der Börse mehr ist als nur das Ende eines Geschäfts – sie symbolisiert auch das Verschwinden einer Epoche, in der die klassische Malerei das Herzstück der Kunstszene bildete.
Die Düsseldorfer Malerschule, die durch die Galerie lange Zeit lebendig gehalten wurde, wird jedoch weiterleben – in den Erinnerungen der Sammler, in den Kunsthistorien und vielleicht, ganz im Sinne der Tradition, auch in den zukünftigen Werken, die von den Künstlern, die von dieser Schule inspiriert wurden, geschaffen werden.